Gewusst wie?

Otto Rick [ - Uhr]

bzmg-307901_r_k_by_bernd-boscolo_pixeliodeGegen Ende des vorigen Jahrtausends standen die Partnerstädte Mönchengladbach und Roermond vor ähnlichen Problemen. Die Bischofsstadt verkaufte die gute Stube ihrer Stadt an die Familie van der Valk.

Die verpflichtete sich, den Theater- und Konzertsaal mit Platz für 700 Gäste zu erhalten und errichtete daneben ein Hotel. Die Bürger protestierten und die Politiker beruhigten sie.

Die „Stichting voor de Kunsten“ wurde gegründet. Bis heute hat die Partnerstadt am Ufer der Maas so zwei Bühnen. Wo die Niers das Zweistromland trennt, steht seitdem ein Stadttheater leer.

An der Rurmündung hingegen gastiert der Cirque d’Hiver mit Dickhäutern, Trampeltieren und anderen Artisten mit zwei wie mehr Beinen auf der Bühne der Oranjerie.

Roermonds Stimmungssänger Big Benny präsentiert seine neueste CD und Gé Reinders, der „Mann aus der kleinen Stadt“, besingt in Mundart seine Helden.

Auch in diesem Jahr präsentieren beide Bühnen gemeinsam ihr Jahresprogramm in einem Hochglanzmagazin, das gerade erschienen ist.

Die Eintrittskarten verkaufen Stichting und Hotel an der Theaterkasse des Hotels am Kloosterwandplein.

Stichting Centrum voor de Kunsten Roermond macht den Einwohnern von Roermond und Umgebung ein breites Angebot, sich künstlerisch kreativ zu betätigen. Dieses Angebot reicht satzungsgemäß von der Bühne, auf der auch Laien sich und ihre Kunst präsentieren können, bis zu Kursen. Kunst kommt schließlich über heutige Sprachgrenzen hinweg von Können.

Bildende Kunst, Tanz, Theater, Musik und Literatur haben so ihren Ort in Mönchengladbachs Partnerstadt.

Der Eingang zur Bühne ist durch den Torbogen des Rathauses zu sehen. Das CK-Theater ist in der ehemaligen Höheren Bürgerschule an der Jesuitenstraße 4 untergebracht. Die Anlaufstelle für Kunsterziehung befindet sich an der Lindanusstraat 7.

Das CK bietet ganzjährige und regelmäßig auch weniger zeitaufwändige Kurse für alle Altersgruppen an. Daneben organisiert die Stichting Ausstellungen, Konzerte, Theatervorstellungen und Vorträge. Beim Centrum voor de Kunsten kann man/frau/kind sich auch Kunst ausleihen.

Das neue Kursjahr beginnt am 6. September 2010. Ab sofort nimmt das Büro des CK Anmeldungen zu den Kursen für Menschen jeden Alters entgegen.

Was, wann, wo und zu welchem Preis vielleicht auch für Nachbarn rund um den Abteiberg interessant sein könnte, findet sich im Internet unter http://www.ckroermond.nl/.

Auf Wunsch schickt CK Interessenten sein aktuelles Kurs- und Theater-Angebot auch schriftlich zu. Die CK-Verwaltung ist unter der Rufnummer 0031-475-317171 oder der Faxnummer 0031-475-335480 oder per e-mail: info@ckroermond.nl zu erreichen.

BZMG wird ab sofort auf die Veranstaltungen des Theaters im „Centrum voor de Kunsten“ hinweisen und beginnt damit ab dem kommenden Monat, Juni 2010.

Hier ein Blick auf den Spielplan für die nächste Saison im CK-Theater:

Einundzwanzig Mal steht Musik auf dem Plan, für jeden Geschmack etwas. Sieben Theatervorstellungen erwarten die CK-Besucher, hinzu kommen Kleinkünstler, Kabarettisten, Comedians und dergleichen, die zehn Mal angesagt sind.

Musikfreunde können bis zu achtzehn Mal auf ihre Kosten kommen, fünf Mal ist Tanz angesagt, einmal davon für Kinder.

Unterm Strich beginnen 38 Vorstellungen um 20:00 Uhr. Plus drei Kindervorstellungen aus den Bereichen Musik, Tanz und Theater, Beginn 15:00 Uhr.

Die Saison eröffnet Het Zuidelijk Toneel am 10. September mit dem Stück Halverwege omgedraaid.

In diesem Stück schuf Magne van den Berg „ein Stück ohne feste Rollenverteilung, in dem drei Figuren in der dritten Person über ihre Situation, über einander und über sich selbst reden. Bruder und Schwester teilen das Bett der verstorbenen Eltern. Bei seiner Heimkehr erfährt der Ehemann von der Entscheidung seiner Frau, mit ihrem Bruder unter einem Dach im Elternhaus zu leben. Sie hat den Wunsch aufgegeben, es in der Welt zu etwas zu bringen“, schreibt die Kritik auf der Website http://www.hzt.nl/.

Am nächsten Abend gehört die Bühne an der Jezuitenstraat 4 dem Gitarristen und Theatermann Hans Visser, dem Teufelskerl Ernesto Arendell und der russischen Akkordeonistin Irena Filippova. Das Trio lässt sich inspirieren von Fotos der World Press Photo Kollektion, die auf Straßen und Plätzen der Welt entstanden.

BB3/Mo‘ Jones Bigband laden am 17. September zur Jazz- Party ein. Eine Woche später steigt Maarten van Roozendaal auf die Bretter zu einem Theaterkonzert, und am Samstagabend erwartet Roermond im Schatten des Rathauses die Dansgroep Amsterdam.

Donnerstags, freitags, samstags und sonntags ist (fast) immer was los im CK-Theater.

Marilyn Monroe wird mit Diamonds are a girl’s best friend wiederbelebt, Michiel Borstlap demonstriert am Piano, was es heißt, zur Crème de la Crème der Jazzmusik zu zählen. Bandera Flamenca erzählt eine libanesische Tänzerin ihre Geschichte, die sie mit ihren fünf jungen Kollegen als Compañia La Serrana auf die Bühne nach Remunj brachte.

Die nackte Wahrheit steht am 13. Oktober auf dem Programm, tags darauf will Stand-up-Comedian Anuar die Bischofsstadt erheitern. Spöttisch und selbstironisch verspricht auch Evi de Jean, begleitet von Rogier Tedermann am Piano und Jasper van Rosmalen mit Geige, von ihrer Jugend im Gazastreifen musikalisch zu erzählen.

Nonsens heißt die Devise, wenn Eric Koller in die ehemalige Höhere Schule des Roermonder Bürgertums kommt. Peter Faber spielt tags darauf Dario Fo und steht nach der Vorstellung seinem Publikum Rede und Antwort.

Markante Mädchen machen mehr, versprechen drei Kleinkünstlerinnen am Nikolausabend. Das Tanz-Duo Station Zuid verlangt vom Publikum allerhöchste Aufmerksamkeit. Souldada kam von einer ließ sich von einer Konzertserie in Südafrika zu seinem neuesten Bühnenprogramm Cançao inspirieren.

Bis wo der Testosteron-Spiegel sinken kann, zeigen die Kabarettisten Arend, Erik und Maarten vom Trio Niet schieten! Wahrscheinlich also zum schießen.

Sankt Nikolaus ist im Land. Eef und Sam wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kaninchen zum Knuddeln. Eef hat so viele Wünsche, dass sich nicht entscheiden kann. Auf einmal baumeln zwei Beine im Kamin … Ein musikalisches Märchen für Kinder.

Einen Monat vor Weihnachten bringt die Theatergruppe Maastricht Herman Heijermans (1864-1924) De opgaande zon, „mehr als nur die Geschichte vom Untergang eines mittelständischen Familienunternehmens“.

Iain Matthews & Searing Quartet gastieren im CK-Theater und stellen ihr hoch gelobtes Album Joy Mining vor. Musikalisch erinnert in derselben Woche die Franco-Kanadierin Nathalie Matteau an Edith Piaf. Begleiten wird sie das Quintett Les hommes perdu.

Fünf Mal kommen, vier Mal bezahlen, verspricht das Kulturzentrum der Partnerstadt. Und im neuen Jahr geht’s weiter.

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