Serenade des Rheydter Madrigalchors in der ev. Barockkirche zu Odenkirchen
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Ein romantisches Konzert gab es am 15.05.2011 in der evangelischen Barockkirche in Odenkirchen zu hören. Gastgeber war der „Rheydter Madrigalchor“.
Viel schöne Musik war zu hören, leider nur einige wenige Stücke in der Originalgestalt, dafür aber jede Menge der schönsten Lieder Schuberts und Schumanns in Bearbeitungen für Chor und Klavier.
Hinzu traten bei der „Forelle“ eine Klarinette und „Auf dem Wasser zu singen“ zwei Klarinetten; etwas gewagt, aber von den Instrumentalisten bravourös bewältigt.
Die wenigen Originalkompositionen erklangen wie auch alle anderen Chorwerke in schönem und rundem Klang. Aber damit kann man der Musik Schuberts nicht gerecht werden.
Wenn man z.B. beim Hirtenchor aus Schuberts Rosamunde alle hohen „B´s“ weglässt, nimmt man dem Stück den Überschwang, das Jauchzen. Warum hier nicht den Geisterchor und den Jägerchor, beide Chöre ebenfalls aus der Rosamunde? Damit zum Hauptproblem des absolut intonationsreinen Musizierens.
Alles klang schön und gleich.
Warum wurden Endsilben ständig zurückgenommen? Eine Verständlichkeit der Sprache wurde hier professionell unterbunden. Auch die dynamische Palette war recht schmal.
Das wirklich gute Potenzial des Chores hätte doch auch mal ein richtiges Forte, ein richtiges Pianissimo gerechtfertigt.
Jedes der zu hörenden Lieder zu bewerten, sei nicht Aufgabe dieser Kritik, die nur als Ansporn gedacht ist.
Besonders gut gerieten Schuberts „Auf dem Wasser zu singen“ und die „Mondnacht“ von Robert Schumann. Der Chor klang ausgewogen und weich, sehr schön!
Als Solisten hatte man, ungewöhnlicher Weise bei Chören, gleich zwei Klarinettisten verpflichtet, den Odenkirchener Arzt, Dr. Stefan Junker und Frau Aurora Fichtner – Henssen.
Beide spielten ihre Parts virtuos und klangschön, mussten sich aber auch mit einer total misslungenen Bearbeitung von Schuberts „Hirt auf dem Felsen“ abquälen.
Das geht nun wirklich nicht, trotz redlichen Bemühens der Beiden, den Klang zu variieren. So wirkte diese herrliche Musik nur durch die schweren technischen Dinge.
Hervorragend gerieten Stefan Junkers die drei Romanzen und die zwei Fantasiestücke für Klarinette von Robert Schumann, sehr musikalisch und musikantisch gespielt.
Den Klavierpart übernahm hier der Chorleiter Heinz Honds, brillant begleitend. Die Chorwerke begleitete Jens Ebmeyer klangschön und in guter Anpassung.
Die Mitwirkenden wurden vom Publikum mit sehr herzlichem Beifall bedacht. Als Zugabe dann noch das „Heideröslein“ von Schubert.
Herbert Rommerskirchen