Enttäuschende „Melodias espanolas“ im TiN
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Eine herbe Enttäuschung war für mich die Vorstellung im kleinen Saal des TiN die unter dem Titel „Melodías espanolas“ angekündigt wurde. Ein Zarzuela-Abend sollte es sein.
Für Deutsche ist diese Musik, selbst wenn sie auf hohem Niveau dargeboten wird, mit Darstellern und Sängern, die mit der Muttermilch Spaniens die Folklore und auch die ähnlichen Zarzuela-Melodien eingesogen haben, nicht leicht nachzuvollziehen. Aus dem Gesamtwerk herausgerissen, wirken sie nicht.
Wenn, wie am 26.02.2011 im TiN , in immer gleichen Kostüm (Spanisch?), immer gleichen Bewegungen, Tanzschritten, etc . 80 Minuten lang der mit wenigen Ausnahmen gleiche Tonfall der Musik von zwei Darstellerinnen gesungen wird, wirkt es ermüdend.
Abwechlungsreiches war nur von den ausgezeichneten Instrumentalisten zu hören.
Die Sängerinnen glichen sich in Aussehen, Stimme, Timbre, allzusehr.
Frau Bartolova brachte wenigstens ein paar Piano und Mezzoforte -Töne ins Spiel, von ihrer Tochter Lilia Tripodi war eigentlich nur Forte und Fortissimo zu hören, was auf Dauer langweilt.
Ich hörte einen großen Dirigenten einmal zu einem berühmten Sänger sagen: „Ne criez pas, chantez“ (auf Spanisch: „no gritar, cantar“).
Ein paar nette Tanzschritte miteinander, oder mit dem sich redlich abmühenden Tänzer Jorge Yen, der solistisch wenigstens etwas spanisches Flair in die Aufführung brachte, konnten mich ebenso wie das ständige Händchenhalten der beiden Damen erfreuen.
Das bekannteste, aber am schlechtesten gesungene Stück des Abends war „Granada“, das als Zugabe auch noch wiederholt wurde.
Wozu war denn hier Regie, Choreografie etc. nötig?
Für mich der schlechteste Abend dieser Spielzeit. Da das Publikum aber im Pop-Stil johlte, pfiff und trampelte, muß es doch gefallen haben.
Herbert Rommerskirchen