Alte Musik perfekt gestaltet. Dame Emma Kirkby in Rheydt
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Man sollte keine Kritik schreiben – es war einfach schön! Das Konzert des Weltstars Dame Emma Kirkby in der Ev. Hauptkirche zu Rheydt fand vor einem zahlreich erschienenen Publikum statt.
Emma Kirkby wurde von David Miller an der Laute, der für den erkrankten Anthony Rooley einsprang, hervorragend und einfühlsam begleitet. Eine wunderbare Partnerschaft.
Das ganz dem britischen Komponisten John Dowland gewidmete Programm bestach in Frau Kirkbys Ausdeutung durch Farbigkeit des Tons, minutiös austarierte Aussprache , unglaubliche Dynamik vom leisesten, aber immer noch tragenden Pianissimo bis hin zum kernigen Forte.
Man meinte, Lustigkeit, Schwermut, Trauer, Wehmut, in ihrem Gesang zu hören.
So fabelhaft gesungen, daß man vergaß, wie viele Jahre sie schon singt. Die perfekte Technik machte es möglich. Ich hörte sie vor vielen Jahren, ich fand sie hier besser als je!
Der Reszensent, der eigentlich alter Musik, wenn sie, wie heute üblich, ohne Vibrato gesungen und gespielt wird, sehr ablehnend gegenübersteht, wurde durch Frau Kirkbys runden, schönen Ton für diesen Abend versöhnt. Eine wunderbare Künstlerin mit einem kongenialen Partner!
Bereichert wurde dieser Abend durch die Werkeinführung unseres Kantors Udo Witt, der die einzelnen Lieder perfekt erklärte. (Wann denkt die Kirche einmal daran, ihm den Titel Kirchenmusikdirektor zu verleihen?)
Das Publikum dankte, sichtlich und hörbar begeistert, mit lang anhaltendem Beifall selbst nach den einzelnen Liedern, am Schluß erzwang es mehrere Zugaben, die nach einem fast zweistündigen Konzert ohne Ermüdungserscheinungen gewährt wurden.
Herbert Rommerskirchen