„Was bin ich wieder für ein Schelm“ – Die Heinz-Erhardt-Revue in der Komödie zu Düsseldorf
Red. Theater [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wer stand denn hier auf der Bühne? War es tatsächlich Heinz Erhardt? Oder war es Thorsten Hamer? Nur am jüngeren Gesicht, der etwas stärkeren Stimme, war dieser zu erkennen.
Ein rauschhaft schöner Abend, mehr als zwei Stunden waren so schnell vorüber, dass man verwundert auf die Uhr schaute. Keine Sekunde verging, ohne dass man zumindest lächelte, oder einfach lauthals lachte!
Welch eine Leistung Thorsten Hamers, er stand doch den ganzen Abend allein oder mit seinem Mitstreiter Christoph Schobesberger, der in einer Doppelrolle am Klavier und auch als Schauspieler hervorragend war, auf der Bühne.Schobesberger war weit mehr als ein Stichwortgeber, sondern unbedingt ein Träger des Ganzen.
Christine Richter, die auch in großen Rollen zu sehen ist, musste sich hier mit ein paar kleinen, aber wichtigen Auftritten zufrieden geben.
Das Bühnenbild von Bodo Wallerath wie immer absolut Klasse.
Aber was wäre eine „Heinz Erhardt Revue“ ohne den hinreißenden Erzkomödianten und grandiosen Schauspieler Thorsten Hamer. Zwei Stunden totaler körperlicher und geistiger Stress.
In jedem Moment, bei jedem Kalauer, war er einfach Heinz Erhardt, er spielte ihn nicht. Wer sich an Erhardt erinnert, dessen hektisches Atmen, die manchmal keuchende Stimme, die schlenkernden Bewegungen, sah ihn hier perfekt wieder.
Hier wurden die Gedichte, Songs, seine Nadelstiche auf Frauen, insbesondere auf seine eigene, die ironischen Stegreifspiele lebendig. Es wirkte alles, als wäre es im Moment entstanden.
Im bis zum Mitsingen begeisterten Publikum gab es immer wieder Zwischenapplaus, Zurufe, die von Hamer direkt aufgenommen wurden. Dass selbst junge Leute hier mittaten, bei den Zuschauern waren alle Altersgruppen vertreten, verwunderte da nicht.
Im wie immer mehr als ausverkauften Haus gab es Beifallsstürme, die man sonst allenfalls bei Popveranstaltungen erleben kann.
Der Künstler setzte als Zugaben dem bereits Gebotenen noch einige richtige Knaller hinterher.
Mit dem Fallen des Vorhangs wurde das Publikum gebeten, den Künstlern die mehr als verdiente Ruhe zu gönnen.
Wäre es sonst bis zum frühen Morgen weitergegangen?
Einer der Abende, die man so schnell nicht vergisst.
Apropos vergessen: „Was bin ich wieder für ein Schelm“ wird noch bis zum 9.1.2013 gespielt.
Wer es noch erleben will, sollte schnellstens anrufen in der Komödie.
Vielleicht wurde eine Karte zurückgegeben.
Herbert Rommerskirchen