„Im Land Oz, weit weg von hier…“
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Rollkunstläufer des GRSC entführten heute zum ersten mal ihre Zuschauer ins Land Oz. Das ging so rasch vor sich, wie der Wirbelsturm das kleine Farmhaus mitsamt des Mädchens Dorothy (Sandra Rütten) und ihrem kleinen Hund Toto (Maya Dilling) erfaßt und ins Land Oz bringt.
Tina Palm-Bauer (Bild) führt in Abschnitten durch die Geschichte. Ein Volltreffer, denn ihre warme Stimme holt aus der schwierigen Akustik der Dreifachsporthalle des Schulzentrums Neuwerk gekonnt das Beste heraus.
Die Kostüme der Darsteller sind absolut sehenswert (siehe auch Bilder in der Presseankündigung des GRSC).
Dies gilt auch für die Kulissen: auf der einen Seite die Burg der bösen Hexe des Ostens (Serife Altinoluk), auf der anderen Seite die Smaragdstadt des Zauberers von Oz (Nathalie Raggen) und in der Mitte das Farmhaus, dessen Umgebung sich natürlich dem Geschichtsverlauf entsprechend ändert.
All dies gefertigt vom Elternteam der GRSC-Aktiven. Eine wirklich fabelhafte Leistung der Väter und Mütter für ihre rollkunstlaufenden Kinder. Daß da viel Liebe zum Detail drin steckt, kann sich jeder leicht vorstellen.
Die Kulissen verzaubern Groß und Klein, denn nicht zuletzt durch deren Beleuchtung bekommt diese Aufführung in der abgedunkelten Halle den weihnachtlichen Flair.
Warum allerdings flimmerndes Beleuchtungslicht („Discokugel“) auch im Zuschauerbereich? Flackernde Beleuchtung hinter den Zuschauern ist störend. Wenn solch eine Beleuchtung nicht im unmittelbar darstellenden Bereich angebracht werden kann, sollte besser ganz darauf verzichtet werden.
Petra Gutowski (Regie und Choreographie) ließ sich einiges einfallen: Kleine Kinder als tanzende bzw. rollende Blumen und Schneeflocken sind immer ein netter Anblick.
Aber der Wirbelsturm, den das kleine Haus gleich zu Beginn erfasst, pfeift quasi aus den Lautsprechern und zwölf wahre Windsbräute wirbeln durch Nebelschwaden. Das wirkt.
Im Lande Oz angekommen trifft Dorothy natürlich auf ihre drei Begleiter: die Vogelscheuche Louisa Bauer, amtierende Vereinsmeisterin), die nur Stroh im Kopf hat und sich Verstand wünscht, den Blechmann (Sina Rother), der hohl ist und gerne ein Herz hätte und den ängstlichen Löwen (Darja Mikhaylova), der so gerne mutig wäre.
Die gelbe Straße führt nach Oz: gelb-gekleidete Läuferinnen rollen wie am Band.
Natürlich löst sich zum Schluss alles zum Guten: die böse Hexe wird besiegt, der Zauberer hat für die Vogelscheuche, den Blechmann und den Löwen das passende Präsent und die gute Hexe Glinda (Waltraud Altinoluk, in einer weiteren Rolle auch als Dorothys Tante Emmy) verrät Dorothy die wahre Zauberkraft der roten Schuhe, die sie gleich zu Beginn im Lande Oz von ihr bekommen hatte.
„Ohs“ und „Ahs“ zum Schluss: in die nun vollkommen dunkle Halle laufen 10 Regenbögen ein: Läuferinnen tragen Beleuchtung, nutzen den Hallenraum, fahren in großzügigen Bögen ihre Figuren.
Keine Frage: Der Zauberer von Oz bezaubert vom Anfang bis zum wirklich eindrucksvollen Finale.
Die Aufführung des GRSC ist eine von der ersten bis zur letzten Minute gelungene Familienunterhaltung, in der auch Freunde des Eiskunstlaufes und Eistanzes auf ihre Kosten kommen. Zwei Stunden inclusiver 20 minütiger Pause, die wie im Flug vergehen.
Es gibt keine festen Platzreservierungen (was auch nicht nötig ist). Kinder können ganz nah das Geschehen verfolgen, denn vor den Stuhlreihen gibt es noch extra Bankreihen für die Kleinen.
Einziger Verbesserungsvorschlag des 8-jährigen Co-Autors dieses Artikels: die Darstellerinnen sollen auch mal was sagen. Das habe ihm im übrigen auch beim Ballett (Prinz Rama) gestört.
Aber auch ihm gefiel besonders die Musik (stimmig und überraschend: auch Stücke von Glenn Miller waren dabei) Bühnenbild und Darstellung.
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Torben Schultz schrieb am 1.12.2010 um 11:14 Uhr:
Vielen Dank für diesen Bericht. Die darin enthaltene konstruktive Kritik wird der GRSC sicher für das Schaulaufen in einem Jahr zum 75 jährigen Bestehen schon berücksichtigen, und dann zum nächsten Märchen in zwei Jahren auch.
Wobei das mit den „Sprechenden Darstellerinnen“ wohl nicht zu verwirklichen ist, sowohl technisch mit Funkmikrophonen und Headset ein Problem, als auch für die Läuferinnen sicher keine leichte Aufgabe. Aber warten wir es ab.
Eine erste kleine Video Zusammenfassung gibt es hier zu sehen: http://www.vimeo.com/17304018