Fulminante Aufführung der Komödie „Trennung für Feiglinge“ in der Komödie in der Steinsstraße zu Düsseldorf
Herbert Rommerskirchen [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wieder einmal ging es in der Komödie in der Steinsstraße zu Düsseldorf um „Thema 1“, der Liebe in verschiedenen Variationen. Natürlich ist nichts ernst zu nehmen, die Stimmung im Haus schwappt in der ersten Minute schon hoch.
Wie kann es anders sein, bei dieser speziellen Art von Gefühl, Liebe genannt, spielt die Sache in einer Dreierbeziehung, einer ménage á trois, eigentlich in einem pas de trois.
Eine turbulente Sache, zwei Menschen haben sich geliebt, der männliche Teil, Paul, wird der Sache überdrüssig und will unter allen Umständen raus aus der Beziehung.
Alles schlechte Benehmen, alle Überlegungen führen nicht zum Ziel.
Da kommt sein bester Freund, Martin zu Besuch, bei ihm schüttet er sein Herz aus, erzählt ihm von seinen Albträumen, die für ihn lustvoll sind.
Er sieht einen Traktor, der die nun gehasste Partnerin zermalmt, nein, dann sind es zwei Traktoren, zwischen denen die bisherige Freundin zerquetscht wird.
Wenn er erwacht, ist er bitter enttäuscht, dass es nur ein Traum war.
Da kommt ihm die Idee, dass Martin ihm bei Vergraulen der Freundin Sofie helfen soll.
Er soll sich so benehmen, dass sie voll Wut das Weite sucht.
Dazu zieht er in die Wohnung ein, Vorwand: Seine Mutter sei gestorben, er sei so voll Trauer, dass nur sein bester Freund ihm helfen könne.
Alles, jeder Versuch, geht daneben, es kommt zu aberwitzigen Verwicklungen, die sich zum Schluss zu einem flotten Dreier entflechten.
Das Stück ist sehr gut gemacht, perfekt konstruiert.
Um es dann aber auf das Publikum zu übertragen, was hier umwerfend geschah, braucht es drei hervorragende Schauspieler.
Die standen hier zum größten Entzücken des Publikums auf der Bühne der Komödie.
Wie die Drei sich angifteten, lieb miteinander waren oder nur so taten, ob Martin immer wieder an seinen Allerwertesten packt , er hat Hämorrhoiden, was das Publikum zu lautem Lachen bringt, böse wer auf andere Gedanken kommt.
René Heinersdorff macht eine stimmige, nicht oder selten, wenn es mal sein muss, überzogene Regiearbeit.
Das Timing, die Gags, stimmen immer.
Wie so oft, alle Personen sind absolut stimmig besetzt, es passt einfach perfekt.
Max Claus, ein umwerfender Schauspieler, wie anders war er doch in „ Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“, wo er das Publikum zum Weinen brachte, hier als brüllender, tobender Macho Paul, dem Wahnsinn nahe. Ein bis zur Selbstzerfleischung gehender Einsatz.
Tolle Charakterstudie.
Jan Kittmann, gibt den mit seinen Hämorrhoiden kämpfenden, nicht alles verstehenden
was sein Freund Paul von ihm erwartet, zur Liebe erwachenden, jungen Mann glaubhaft und sehr ausdrucksvoll.
Ein toller Gegensatz zum überschäumenden Max Claus.
Dorkas Kiefer spielt, nein, ist die Liebende, die nichts von dem versteht, was um sie herum passiert.
Jede Bewegung sitzt und entspricht der Vorgabe.
Eine sehr gute Leistung.
Das Publikum ging mit viel Lachen und Zurufen auf die Turbulenzen auf der Bühne ein.
Kein Moment Leerlauf, Stillstand.
Wieder einmal eine echte Komödie, toll aufgeführt.
Standing Ovations!