Familienausstellung unter einem Dach
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pmg. Vater, Mutter und Sohn – drei Künstler mit drei jeweils eigenständigen Kunstrichtungen: Unter dem Titel „Family affair“ zeigt Hubertus Wunschik vom städtischen Fachbereich Museen, Abteilung Künstlerförderung, ab kommenden Samstag, 26. Januar, bis zum 24. Februar insgesamt 118 Werke der Mönchengladbacher Künstler- und früheren Galeristenfamlie Strunk-Hilgers.
Die Ausstellung über drei Etagen im Alten Museum BIS-Zentrum in der Bismarckstraße 97-99, die am Samstag, 26. Januar, um 19 Uhr eröffnet wird, spiegelt dabei nicht nur den intensiven künstlerischen Dialog der Familienmitglieder untereinander, sondern auch die deutlich erkennbare eigene Handschrift jedes Einzelnen.
Dennoch lassen sich bei einem Rundgang durch das Haus durchaus verbindende Elemente der drei Kreativen erkennen. So sind in den abstrakten Mosaiken und Kabinettfenstern von Marianne Hilgers (76) mit ihren reichhaltigen Opalgläsern durchaus jene intuitiven Gestaltungsprozesse zu sehen, die auch die Malerei von Wilhelm-Josef Strunk (79) prägen. Dies belegen vor allem ihre abstrakten Mosaiken und Kabinettfenster, bei denen sie sich von der Beschaffenheit des Materials inspirieren lässt. Hier folgt sie der Oberflächenstruktur, Farbtextur und Formgebung der Natursteine und Gläser.
In akribischer Arbeit, die handwerkliche Genauigkeit erfordert, reizt sie in teils figürlichen, aber auch symbolischen und meditativen Bildmotiven die Bandbreite der künstlerischen Ausdrucksformen aus, die die jeweiligen Materialien ermöglichen. Die Ausstellung zeigt neben einer Reihe von Mosaiken, die den Weg von der Zwei- in die Dreidimensionalität in ihrem Werdegang spiegeln, auch mehrere Entwürfe für Kirchenfester unter anderem für die Martin-Luther Kirche in Giesenkirchen, die St. Cornelius-Kirche in Erfttal bei Neuss und die Kirche Maria Himmelfahrt in Wanlo.
Auch bei Wilhelm-Strunk, Grafiker, Bildhauer und Maler zugleich, ist die Befreiung von den durch bisweilen streng geometrischen Linien und Formen geprägten Bildmotiven zur experimentell-intuitiven Malerei im freien Gestus erkennbar. Das ehemals grafisch geprägte Werk ist vor allem in den letzten Jahren malerischer geworden.
„Ich fange die Natur ein, die ich aus der Erinnerung heraus erst Monate später in meinen Bildern umsetzte“, erläutert Wilhelm-Josef Strunk. Spezifisch für diese Vorgehensweise ist der Titel einer farbenfrohen Trilogie „Aus der Dunkelheit zum Licht“.
Anders als in seinen ebenso ausgestellten Holz- und Bronzeplastiken, in denen er streng der Form verhaftet bleibt, löst er sich in seinen Acryl- und Pastellarbeiten vom Gegenständlichen und beschreitet den Weg auf der Grenze zwischen Figuration und Abstraktion.
Exakt diesen Weg verfolgt auch Sohn Gregor Strunk (39), der den Malprozess selbst zum Thema seines Schaffens erhebt. Wer aufmerksam seine zum Teil großformatigen Arbeiten „liest“, erfährt Malerei im besten Sinne.
„Es gibt keinen Endzustand im Bild. Alles bedingt einander, wobei das Eine aus dem Anderen entsteht. Was ich auf der Leinwand entwickle, resultiert intuitiv aus der Malerei selbst“, beschreibt er seinen Malprozess. Gregor Strunk, der in Paderborn studierte und heute Kunsterzieher ist, reiste 1995 für ein Jahr nach London.
„Dort ging ich der Frage nach, was für mich Malerei ist“, betont er. Die Antwort: „Malerei ist ein Ereignis, das zwischen den Farben vorgeht“. Anders als in seinen Arbeiten aus den neunziger Jahren, die eine eher zurückhaltende Farbigkeit aufweisen, dominieren die großformatigen Werke heute in einer grellen Wucht, die die Bildmotive in den Hintergrund drängen lässt.
„Bildautonomie oder doch ein klassisches Landschaftsbild“, lautet der Titel eines Acrylbildes von 2005. Damit hat Gregor Strunk sein künstlerisches Credo selbst in Worte gefasst.
Seine Arbeiten ermöglichen in ihrer Autonomie jeglichen Interpretationsfreiraum. (fr 16-20 Uhr, sa 14-18 Uhr, so 11-18 Uhr: einer der drei Künstler ist anwesend).