Buchbesprechung „Jutta Koster“
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Emmerich am Rhein liegt am nördlichen Rande des Niederrheins. Schon seit dem Jahre 1567 gibt es dort eine katholisch-kirchliche Einrichtung, die sich um Waisenkinder kümmert. Dieses Buch ist eine Magisterarbeit, die 1995 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn abgelegt wurde.
Dieser Hintergrund ist dem Buch auch deutlich anzumerken. Selbst beim groben Durchblättern fällt auf, daß es kaum illustrierendes Bildmaterial gibt.
Dafür ist ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis vorhanden. Auch zahllose Fußnoten zieren den Textteil.
Trotz der wissenschaftlichen Ausrichtung ist das Buch leicht verständlich und gut lesbar gehalten. Wer ortsgeschichtlich sowie kirchlich-karitativ interessiert ist, hält hiermit sicherlich einen guten Einstieg in die Thematik in den Händen.
Was fehlt, ist eine tiefergehende und vor allem: vergleichende Untersuchung. Gab es auch evangelische und kommunale (also weltliche) Waisenhäuser? Warum wurden Kinder zu Waisen (z. B. Kriege, Krankheiten, Hungersnöte)?
Es gibt Themenkomplexe, in denen die Ausführungen inhaltlich zu wünschen übrig lassen. Ob dies der Tatsache geschuldet ist, daß hier „nur“ eine Magisterarbeit und keine Dissertation vorliegt, sei einmal dahingestellt.
Publikationen wie diese machen jedenfalls neugierig auf die Sozialgeschichte des Niederrheins.
Jutta Koster: Die katholische Waisenhausstiftung Emmerich 1567 – 1919; Selbstverlag Emmerich 1997; 236 Seiten; ohne ISBN