Exlibris-Ausstellung der Sammlung Dr. Gernot Blum: „Blütezeit“ – Exponate von 1890 – 1930
Red. Kunst & Kultur [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Noch bis zum 31. August ist in der Stadtteilbibliothek Rheydt wieder eine Ausstellung mit Exponaten der Sammlung von Dr. Gernot Blum unter dem Titel: „Blütezeit – Exlibris der Sammlung Dr. Gernot Blum aus der Zeit von 1890 – 1930“ zu sehen.
Exlibris sind zwar „nur“ Bücherzeichen oder Buchmarken, andererseits aber auch kleine Kunstwerke, die nicht nur bei Exlibris-Sammlern Interesse wecken.
Da diese fast ausschließlich durch Tausch erworben werden und es keinen Markt wie bei anderen Kunstwerken gibt, ist der Wert eines Exlibris nur schwer einzuordnen.
Die kleinen gedruckten Kunstwerke, nahezu immer in einer Größe, die in ein Buch passt, werden in verschiedensten Techniken durch beauftragte Künstler hergestellt wie z.B. Stahlstich, Kupferstich, Holzschnitt oder Lithografie.
Gezeigt werden in der aktuellen Ausstellung 71 Exlibris von 15 Künstlern aus dem deutschsprachigen Raum.
Leider geht die Ausstellung etwas „unter“ bzw. wird nicht auf den ersten Blick wahrgenommen, sondern nur von denjenigen, die danach suchen, was vor allem an der Art der Präsentation liegt. Die Exponate, immer mehrere zusammen, hängen in unauffälligen Rahmen an einigen Wänden der Bibliothek.
Den Auftakt der Ausstellung am 19.07.2014 hatte ein Tauschtreffen der Deutschen Exlibris Gesellschaft gebildet.
Es war das zweite seit der Entscheidung des Rates der Stadt Mönchengladbach der Schenkung der „Sammlung Blum“ zuzustimmen und der Unterzeichnung des Schenkungsvertrages im April 2013.
Regelmäßige Ausstellungen und Sammlertreffen zu organisieren und die Exlibris immer wieder der Öffentlichkeit durch z.B. Themenausstellungen zugänglich zu machen, wurde in dem Schenkungsvertrag vereinbart.
Der Bestand soll außerdem, soweit möglich, durch Tausch von Dubletten oder Ankauf vermehrt werden.
Im vergangenen Jahr waren im Rahmen der ersten Ausstellung 150 Exlibris von 39 Künstlern gezeigt worden.
Die Stadtbibliothek arbeitet in ihrem Bereich „Historische Sammlungen“ schwerpunktmäßig an der Übernahme und Katalogisierung der Exlibris-Sammlung. In engem Kontakt mit dem Sammler werden die Exlibris sukzessive in die Stadtbibliothek verlagert.
Eine fest angestellte Bibliothekarin betreut die Sammlung. Auch dies in Erfüllung einer der Auflagen gemäß Schenkungsvertrag, so dass gewährleistet ist, dass 20 Stunden wöchentlich für die fachliche Betreuung der Sammlung zur Verfügung stehen.
Die „adäquate Erschließung des in § 1 genannten Bestandes zu gewährleisten“ war ebenfalls Teil der Auflagen des Schenkungsvertrages.
Diese Erschließung (z.B. Katalogisierung, Digitalisierung) zu gewährleisten ist ungleich schwerer als hin und wieder eine Ausstellung oder ein Tauschtreffen zu organisieren, da nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld dafür erforderlich ist.
Rund 4.000 Exlibris von über 170.000 (allein der Sammlung Blum) konnte die Stadtbibliothek dank der finanziellen Unterstützung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Ende 2013 digitalisieren und in einer Datenbank erfassen. Ziel ist, diese online präsentieren zu können.
Eine erste Internetpräsenz ist für die 2. Jahreshälfte 2014 geplant.
Eine digitale Erfassung der gesamten Exlibris-Sammlung der Stadt Mönchengladbach ist auch aus wissenschaftlicher Sicht von Bedeutung. Nur eine elektronische Veröffentlichung bietet die, heute unabdingbare, Möglichkeit das gesamte Potenzial überregional nutzbar zu machen.
Wissenschaft und Digitalisierung sind heute untrennbar miteinander verbunden. Das geht so weit, dass in der Süddeutschen Zeitung bereits die Frage gestellt wird: Wie war Wissenschaft ohne Digitalisierung vorstellbar, ja möglich?
Die Frage der Digitalisierung (und in diesen Fällen auch Restaurierung) stellt sich übrigens auch für die anderen Sammlungen der Stadtbibliothek, wie z.B. die umfangreichen Bibliotheken des Volksvereins und der Franziskaner.
Die Schenkung der Exlibris wurde durch den Rat der Stadt Mönchengladbach mit einstimmigem Beschluss angenommen, weil es sich um die wohl weltweit größte Sammlung in Privathand handelt.
Sie stärkt, nach Meinung der Entscheider (letztendlich des Rates), den vorhandenen Sammlungsschwerpunkt der Stadtbibliothek.
Die Begründung in der Beratungsvorlage lautete:
„Die Exlibris-Sammlung Dr. Gernot Blum bietet eine ideale Ergänzung zu dem Archiv der Deutschen Exlibris Gesellschaft, das als Dauerleihgabe seit 2000 in der Zentralbibliothek untergebracht ist (Kulturausschuss vom 16.11.1999).“
Auf Grund des Umfanges der Schenkung musste der Rat der Stadt gemäß Zuständigkeitsverordnung entscheiden.
Die gesamte Sammlung in einer Datenbank zu erfassen und zu digitalisieren ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch mit Kosten verbunden, so dass Spender und/oder Sponsoren , wie z.B. bei der Aktion „Buchpaten“, eine große Hilfe wären.
Interessenten können sich direkt mit der Zentralbibliothek an der Blücherstraße in Verbindung setzen.
In der Slideshow sind nicht nur Exlibris aus der aktuellen Ausstellung zu sehen, sondern auch einige Exponate, die im Eingangsbereich der Zentralbibliothek in 2013 zu sehen waren.
Öffnungszeiten der Stadtteilbibliothek Rheydt (Karstadthaus), Am Neumarkt 8: dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr.
1.
Zwiebelpiefke schrieb am 18.08.2014 um 11:19 Uhr:
4.000 Stück in 2013 digitalisiert.
Mehr als 170.000 gibt’s.
Also 42,5 oder mehr Jahre bis alles digitalisiert ist.
Hhm. Frage: ist das dann noch Stand der Technik?