Das Lehmbruck-Museum
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das Lehmbruck-Museum ist das zentrale Kunstmuseum der Stadt Duisburg. In der dortigen Innenstadt gelegen, zeigt es die Kunstwerke des berühmtesten Sohnes der Ruhrgebietsstadt. Aber nicht nur ihn.
Als Zentrum internationaler Skulptur der Moderne sind dort natürlich auch viele andere Künstler vertreten.
Unter dem Titel „Neuaufgestellt!“ zeigt es ab dem 3. Dezember 2016 eine Neupräsentation seiner Sammlung. Ort des Geschehens ist der 1987 eingeweihte Neubau, der dafür eigens umgebaut worden ist.
Auf den ersten Blick sind diese Umbauten marginal. Auf der Empore wurden die Wände, die im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 eingebaut wurden, um dort zusätzliche Ausstellungsfläche zu schaffen, wieder entfernt.
Der Effekt ist aber phänomenal. Betritt man den neuentstanderen Ausstellungsbereich, fällt der Blick in eine fast quadratische Halle. Dort kann man eine Übersicht und damit einen ersten Eindruck von der Ausstellung erhalten.
Der Rundgang beginnt in der Empore und endet im Erdgeschoß – oder gekehrt, je nach Belieben -; der Vorteil dieser Reihenfolge liegt darin, daß man als Besucher die ausgestellte Kunst in der geschichtlich „richtigen“ Reihenfolge erleben kann. So nebenbei sei noch bemerkt, daß es jetzt neue Wandflächen im Erdgeschoß gibt, die die Fläche dort in verschiedene „Räume“ untergliedert.
In der Galerie gibt es Meisterwerke aus der Gemäldesammlung des Museums zu sehen. Die Künstlergruppen „Brücke“, „Blauer Reiter“ und die „Novembergruppe“ sind hier mit Gemälden, Graphiken und Skulpturen vertreten; Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Emil Nolde, Max Pechstein und Ernst Ludwig Kirchner seien stellvertretend für die ausgestellten Künstler genannt.
Sie sollen einen Überblick über die wichtigsten Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts bieten. Museumsleiter Ernst Damm begann in den `50er Jahren, diese Sammlung zusammenzutragen und konnte dem Museum wenigstens einen durchaus sehenswerten Überblick ankaufen.
Die Ausstellung im Erdgeschoß bietet dann ein Kontrastprogramm. Hier bekommt der Besucher raumgreifende Installationen, Skulpturen und Objekte geboten. Die künstlerische Bandbreite reicht von der Arte Povera über die Mininal Art bis zu Beuys und Andy Warhol. So werden die wichtigsten Kunstbewegungen der `60er Jahre sichtbar.
Ein Modell des Duisburger „Life Saver“ – Brunnens von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle sind genauso zu sehen wie eine drehbare Bronze von Henry Moore oder das Schaukelpferd von Nam June Park.
Hervorgegangen ist die neue Ausstellungsarchitektur aus einer Veranstaltung des Fachbereichs Architektur der Hochschule Bochum. Das Stehgreif-Konzept von Daniel Spievak wurde dann von den Architekten Agnes Brigida Giannone und Frank Lohner realisiert. Die Kulturstiftung des Bundes half finanziell.
Museen können sich im 21. Jahrhundert nicht mehr auf das Ausstellen von Kunst und das akademische Sprechen darüber beschränken. Sie sind nach Meinung dieser Bundeseinrichtung jetzt zu einem Treffpunkt für sozialen, intellektuellen und interaktiven Austausch geworden. Die Besucher sollen jetzt zum „Andersdenken“ angeregt werden.
Beispiele dafür können Ruhezonen, Bücherecken und künstlerisches Material sein, mit denen die Kunstbetrachter ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken können. Insbesondere für Kinder wurde eine eigene Aufenthaltszone im Eingangsbereich eingerichtet.
Ein interaktives Element gibt es in der Ausstellung. Die Besucher können sich Titel für Kunstwerke ausdenken, denen die Künstler keine Namen gegeben haben.
Foto: Dejan-Saric