„Lobby für Utopia“: Sammlungen in einem Neubaukonzept der Zentralbibliothek elementar verankern

Hauptredaktion [ - Uhr]

P1090120Dass sich die Politik, nicht zuletzt durch den Druck von außen, endlich bewegt und offensichtlich ernsthaft über einen Bibliotheksneubau nachdenkt, ist begrüßenswert.

Die Haushaltsberatungen der Ampel-Koalition am Wochenende werden zeigen, wie ernst die Absichten sind, die in den letzten Tagen und Wochen zum Thema Bibliotheksneubau von einzelnen Parteien in der Presse geäußert wurden.

Ein erster Schritt muss – und wird es hoffentlich – sein, die Finanzierung einer Mindestlösung zu erreichen, mit der die Zentralbibliothek eine grundsätzliche Zukunftsperspektive erhält.

Die eigentliche Hausaufgabe bleibt es aber, die Konzeption „als Bibliothek für das 21. Jahrhundert“ umzusetzen, die bis heute nicht den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.

Die einmalige Chance, z.B. durch die Einbeziehung der bedeutenden Sammlungsbestände im Stadtbesitz, etwas Einzigartiges und Herausragendes mit überregionaler Strahlkraft zu schaffen, darf nicht durch kurzsichtiges Denken verspielt werden.

Darum gehört das Zukunftskonzept der Stadtbibliothek – ebenso wie die planerischen Überlegungen im Zusammenhang mit einem Neubau – in die politische Diskussion, auf den Tisch und in die Öffentlichkeit.

Eine „Zentralbibliothek mit Geschichte (ZBMG!)“ wäre für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, eine zusätzliche Möglichkeit, sich mit ihrer Heimat zu beschäftigen und zu identifizieren. Nicht ohne Grund ist der Begriff „Identität“ ein wesentlicher Schwerpunkt auch bei der Entwicklung eines städtebaulichen Masterplans.

Mit der grundsätzlichen Bereitstellung der finanziellen Mittel für eine neue Zentralbibliothek verbessert sich die Ausgangssituation für eine Ideallösung, die sich möglicherweise nur mit Unterstützung von Sponsoren, Fördermitteln oder z.B. durch eine Stiftung umsetzen lässt.

Das aber erfordert eine offensive und transparente Strategie, kreative Entwicklungsarbeit und Kooperation der beteiligten Fachleute in Politik und Verwaltung.

Da müssen aktuell offensichtlich eher – die Bürgerinnen und Bürger die Politik mitnehmen! – als umgekehrt.

[PM]

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