B-Plan 725/N (ehemalige „Engländersiedlung“) angepasst • Frank Sentis von der Initiative Quartier Windberg: „Neue Planung enthält viele gute Ansätze“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Am 12.02.2014 befasst sich die Bezirksvertretung Nord mit dem Bebauungsplan des „Bunten Gartens“ in Mönchengladbach. In den vergangenen Monaten gab es einige Unklarheiten und Beschwerden hinsichtlich der Bebauung des fast 27.000 Quadratmeter großen Areals.
Die Grundstückseigentümer und Entwickler des Areals, die Bunter Garten MG GmbH & Co KG mit Sitz in Köln, hat Kritikpunkte dieser Debatte aufgenommen und die Pläne angepasst.
Als Reaktion auf den wichtigsten Kritikpunkt wurde die Gebäudehöhe von maximal drei Etagen plus Staffelgeschoss, auf maximal zwei Stockwerke zuzüglich Staffeletage reduziert.
„Die Häuser werden maximal 9,80 Meter hoch“, erläutert Achim Erner, einer der beiden Geschäftsführer der Bunter Garten MG GmbH & Co. KG.
Dazu meinte Frank Sentis, einer der Sprecher der Initiative Quartier Windberg gegenüber unserer Zeitung: „Die neue Planung enthält viele gute Ansätze. Wenn der Investor nunmehr 9,80 Meter vorsieht, können wir damit gut leben, jedoch gehören diese Angaben auch verbindlich in den Bebauungsplan.“
Laut einem Verkehrsgutachten soll sich das Verkehrsaufkommen an den Einmündungen durch die zusätzlichen Pkw der Neubürger nur unwesentlich erhöhen.
Die ursprünglich vorgesehene Riegelbebauung am Schürenweg erhält in den neuen Plänen zwei Unterbrechungen, für welche die Bürgerinitiative bereits vor der im Oktober erfolgten Offenlage des Bebauungsplans plädierte.
„Würden weitere Unterbrechungen vorgesehen, würde der Lärmschutz im Innenbereich des Quartiers leiden“, so Erner: „Wir können daher die im Rahmen der Offenlage vorgetragenen Wünsche nach einer weiteren Öffnung nicht nachvollziehen.“
Das sieht die Initiative nach wie vor anders. Sie plädiert weiterhin für eine Auflockerung. Das sei der einzige nennenswerte Kritikpunkt.
Das Argument, dass der aktuelle „Riegel“ mit zwei Unterbrechungen notwendig sei, um die dahinterliegende Bebauung vor Lärm vom Schürenweg zu schützen, lässt Sentis nicht gelten: „Man hat uns seitens der Stadt immer wieder zu erklären versucht, zum Lärmschutz benötige man dies nicht. Denn wenn die Lärmentwicklung der wirkliche Grund wäre, würde der Schürenweg im Lärmaktionsplan stehen. Und das ist (leider) nicht der Fall.“
Und weiter: „Wenn man sich die Lärmkartierung des Landes ansieht, stellt man fest, dass 13 Meter von der Straße aus der so genannte „Auslösepegel“ von 70 dB nicht erreicht wird. Lärm ist unserer Auffassung nur vorgeschoben“.
Wenn die Bebauung am Schürenweg so realsiert würde, wie an der Peter-Nonnenmühlen-Allee, oder mit vier Zwischenräumen, also mit fünf 27 Meter breiten Gebäuden, gäbe es keine Diskussionen dazu mehr.
Kellergeschosse am Schürenweg sollten ursprünglich als Halbtiefgeschosse circa 1,60 Meter aus der Erde ragen. An diesen Stellen hätten die Erdgeschosse als Hochparterre errichtet werden sollen, damit die Wohnungen von der Straße aus nicht einsehbar sind.
Nach der kritischen Bewertung durch die Bürger, die sich im Offenlageprozess beteiligt haben, wurde auch dies neu geplant: Die Halbtiefgeschosse sollen nicht realisiert werden. Auch diese Gebäude werden gemäß den Planungsabsichten der Investoren nicht höher als 9,80 Meter.
„Wenn die Stadt Mönchengladbach diese Planungsänderung mitträgt, haben wir einen Kompromiss gefunden, der die Anregungen aus der Nachbarschaft aufgreift. Wenngleich sich die Kosten durch den Bau einer Tiefgarage erhöhen“, meint Erner.
„Wir wollen ein anspruchsvolles Quartier realisieren und sind erstaunt, dass dies nicht von allen so gesehen wird.“
An Stelle der rund 50 leerstehenden Häuser sollen Einfamilien- und Doppelhäuser sowie Stadtvillen entstehen.
Zudem sollen kleine Mehrfamilienhäuser errichtet werden, die auch für generationenübergreifendes Wohnen genutzt werden können.
In keinem dieser Gebäude sollen nach derzeitiger Planung mehr als sechs bis acht Wohnungen entstehen. Insgesamt sind etwa 130 Wohneinheiten geplant.
Ferner sollen nach Möglichkeit vorhandene Bäume erhalten werden.
Wo Pflanzen beispielsweise neuen Straßen, Gehwegen, Tiefgaragen und Häusern weichen müssen, werden an anderer Stelle neue gepflanzt.
„Wir werden uns dabei wie alle anderen Bauträger und privaten Bauherren an die Baumschutzsatzung der Stadt halten“, so Mitgeschäftsführer Michael Theile: „Der hohe Grünanteil macht dieses Quartier aus. Es liegt in unserem Interesse solche Qualitäten als Bestandteil unserer Quartiersentwicklungen zu sehen und zu nutzen.“
Falls die geänderten Pläne am 12. Februar beim dritten Versuch den Ausschuss passieren, könnten die ersten Häuser noch 2015 fertig werden.
Bis dato hat das Unternehmen für Grundstückskauf und Entwicklungspläne über 10 Millionen Euro investiert. Für Grundstücksinvestitionen dieser Größenordnung ist es üblich, dass sich mehrere Unternehmen zusammenschließen.
In diesem Fall fanden sich die Omnium Development GmbH & Co KG, die WP Wohnprojekte GmbH sowie die Ideal Assets GmbH zur Bunter Garten MG GmbH & Co. KG zusammen. In vergleichbarer Konstellation haben die drei Kölner Firmen zuletzt in der Domstadt über 100 Mietwohnungen errichtet, die im Sommer 2013 bezugsfertig waren.
3.
Rademacher schrieb am 6.02.2014 um 19:54 Uhr:
Klar wollen die nur bauen und Geld verdienen. Das wär ja legitim.
Bauunternehmen gründen fast immer pro Bauvorhaben separate Firmen. Besonders gern als GmbH & Co. KG.
Die gehen mit schöner Regelmäßigkeit (fast alle) einige Zeit nach Fertigstellung der Projekte in Konkurs. Das ist sehr praktisch, falls es später noch mal zu irgendwelchen Reklamationen oder sogar Forderungen kommen sollte.
Die Betroffenen haben das Nachsehen und müssen neben dem Ärger auch noch selber zahlen. Der Bauträger hat verdient und das Risiko von der Backe. Ist doch super! Das ist gängige Praxis und bekannt.
Ob das demnächst mit diesem Bauvorhaben so läuft – wen interessiert das schon! Schon gar nicht Verwaltung und Politik!
Damit die die Häuser und Wohneinheiten verkauft bekommen muss der Lärmschutz her.
Ob das am Schürenweg gut aussieht oder nicht, interessiert Bunter Garten MG GmbH & Co. KG, Stadtverwaltung und Politik nicht die Bohne. Die wohnen da doch nicht. Würden die da wohnen käme sowas selbstverständlich nie in Frage.
2.
Lars_s schrieb am 6.02.2014 um 18:45 Uhr:
Ich finde es schon sehr befremdlich das 2 von 3 Firmen im Internet quasi gar nicht präsent sind. Schaut doch alles sehr nach Investoren-Gruppierungen aus, die außer an Wohneinheiten zu erstellen kein weiteres Interesse haben.
Bin sehr gespannt wie es hier weiter geht……..
1.
Ypsilon schrieb am 6.02.2014 um 17:03 Uhr:
Zitat aus dem Artikel: „Würden weitere Unterbrechungen vorgesehen, würde der Lärmschutz im Innenbereich des Quartiers leiden“, so Erner: „Wir können daher die im Rahmen der Offenlage vorgetragenen Wünsche nach einer weiteren Öffnung nicht nachvollziehen.“
Welcher Lärmschutz würde leiden?
Gibt es am Schürenweg etwa Lärm???
Herr Erner sollte unbedingt noch einmal mit der Stadtverwaltung und CDU, SPD und vor allem FDP Rücksprache nehmen. Die werden ihm sicher erklären können, dass es am Schürenweg weder Lärm noch zu viel Verkehr oder gar Belastungen (die schon gar nicht!) durch beides gibt!
Warum sollte aus diesem Grund (Lärm) also eine weitere Unterbrechung nicht möglich sein??? Wo nichts ist (Lärm) kann auch kein Innenbereich „belastet“ werden. Wovon auch!
Nur Mut, Herr Erner, vertrauen Sie auf die Aussagen der Verwaltung und Politik in Mönchengladbach (dass es dort keinen Lärm gibt) und planen ganz entspannt weitere Unterbrechungen ein.
Das wird mit Sicherheit viel attraktiver als zwei „Riegel“ nebeneinander. Wie das schon klingt … „Riegel“ – das kommt direkt nach Barrikade.
Oder haben wir in all den Jahren, in denen der Schürenweg wegen Lärm und Verkehrsbelastung immer wieder in den Medien und sogar im Fernsehen war, das, was Verwaltung und Politik dazu äußerten (kein Lärm, keine zu hohe Verkehrsbelastung) vollkommen falsch verstanden?