Bürgerinitiative Geneicken (BIG) mit Teilerfolg: Vorerst keine Bebauung am Mollsbaumweg • Bauausschuss beschließt Veränderungssperre • „Entwicklungsfläche“ allenfalls langfristig von planerischem Interesse
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Spätestens seit Juni 2015, als der Planungs- und Bauausschuss die Aufstellung eines Bebauungsplans im südlichen-östlichen Teil Geneickens beschloss, einen Bebauungsplan aufstellen zu lassen, regte sich Widerstand gegen eine von CDU und SPD erheblich unterstützte Wohnbebauung bis nahe an die dortige Niersniederung.
In den folgenden Monaten sammelte die Bürgerinitiative Geneicken (BIG) über 2.100 Unterschriften gegen diese teilweise in einem Landschaftsschutzgebiet gelegene Bauplanung insbesondere für Einfamilienhäuser.
Als „Hauptgegner“ der BIG, präsentierte sich die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG, die versuchte mit ebenso skurrilen bis lächerlichen, wie wirkungslosen Mitteln die Aufrufe der BIG zu behindern. So wurde beispielsweise das Anbringen eines DIN-A-3-Plakates am Zaun einer Pferdewiese untersagt.
Ein vorläufiges Ende erfuhren die Planungen durch den einstimmigen Beschluss einer städtischen Satzung in der Ratssitzung am 06.04.2017 über eine erste Verlängerung der 2016 beschlossenen Veränderungssperre, die zur Folge hatte, dass hier weder baulich etwas verändert noch andere wertsteigernde Veränderung vorgenommen werden dürfen.
Diese Satzung gilt bis Juni 2018.
Veränderungssperre Mollsbaumweg
Was bis dahin und auch danach geschieht, ist noch nicht abzusehen, sieht doch die vollkommen unverbindliche Planung für weitere Wohnungsneubauten das Gebiet „Mollsbaumweg“ erst als „langfristiges“ Potenzial, also erst für nach 2022.
Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass auf der Grundlage des Baugesetzbuches schon vorher eine Baugenehmigung erteilt werden muss. Bis 2018 ist jedenfalls Ruhe an dieser „Front“.
2.
M. Angenendt schrieb am 20.04.2017 um 21:01 Uhr:
Gratulation an die BIG und weiter viel Erfolg zum Erhalt von letzten Flecken Natur in der Stadt.
Eine wachsende Stadt um jeden Preis fordert ihren Tribut.
@ Findus hat es ausgezeichnet beschrieben.
Die Landwirte in dieser Stadt haben es sehr schwer und hatten schon häufig darauf hingewiesen, dass sie kaum noch Flächen haben. Die gehören doch eigentlich auch zu denen, die in dieser Stadt ordentlich was bewegen und Steuern zahlen. Oder nicht?
In Güdderath wurde schon soviel allerbestes Ackerland platt gemacht und zubetoniert, dass einem nur schlecht werden kann. Hoffentlich sind wir niemals auf Nahrungsmittel aus der direkten Umgebung angewiesen!
Vorausschauende Stadtväter und Planer würden sowas berücksichtigen. Aber das bringt keine Grunderwerbsteuer und höhere Grundsteuer Jahr für Jahr.
1.
Findus schrieb am 20.04.2017 um 11:49 Uhr:
Nach langer Zeit mal wieder ein kleiner Erfolg für die Natur.
Wenn man sich die Lenker und Denker der „wachsenden Stadt“ Mönchengladbach anschaut, muss einen momentan als Freund der Natur das blanke Entsetzen überkommen.
An allen Ecken und Enden wird die Natur im Raum Mönchengladbach durch diese Macher in „liebevoller“ Kleinarbeit zerstört.
Das fängt beim Abholzen des Strassenbegleitgrüns durch die MAGS an, setzt sich fort beim Abholzen eines schönen Baumes vor der Kaiser Friedrich Halle und findet seinen absoluten Höhepunkt bei der Ausweisung eines sogenannten „interkommunalen“ Gewerbegebietes im Norden von Hardt bei der Ortschaft Piperlohof, wo ca. 100 ha beste Ackerflächen dem Profit einiger weniger Wachstumsfanatiker geopfert werden.
Während in anderen bundesdeutschen Städten dem Erhalt und dem Ausbau von städtischem Grün höchste Priorität eingeräumt wird, träumen die entscheidenden Gladbacher Politiker der unsäglichen GROKO von Bauland für 10000 Neubürger und riesigen Gewerbegebieten am Rand der Stadt.
Es wird höchste Zeit, diesem naturzerstörerischen Treiben durch politisches Gegensteuern das Handwerk zu legen.