Mit einem Brief bedankte sich Landrat Peter Ottmann bei einer aufmerksamen Joggerin, die nach einer verdächtigen Beobachtung sofort die Polizeileitstelle angerufen hatte. „Dafür, dass Sie nicht weggesehen, sondern Aufmerksamkeit gezeigt haben, danke ich Ihnen. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen Ihrem Beispiel folgen“, schrieb der Landrat. Er ist zugleich auch Leiter der Kreispolizeibehörde Viersen.

Leider sei es in unserer Gesellschaft nicht immer so, dass sich unbeteiligte Menschen, die zufällig Zeugen einer Straftat oder verdächtiger Geschehnisse werden, ihrer Verantwortung besinnen und die Polizei informieren, so Peter Ottmann weiter. „Im Gegenteil: Es setzt sich zunehmend eine Kultur des Wegschauens durch, die den Behörden ihre Arbeit zunehmend erschwert.“

Die Joggerin hatte in dieser Woche beobachtet, wie ein Unbekannter vor einem geöffneten Kofferraum stand und mit einer darin liegenden Person sprach. Als der Mann den Kofferraum schloss und wegfuhr, informierte die Joggerin die Polizei. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Fahrzeug um den Dienstwagen von Peter Ottmann handelte.

Der Dienstwagen befand sich in einer Werkstatt. Zwei Automechaniker versuchten dort, störende Fahrzeuggeräusche zu identifizieren. Da die Ursache der Geräusche nicht eindeutig zu erkennen war, hatten die Beiden eine Testfahrt durchgeführt. Dabei lag einer der Monteure im Kofferraum.