Hallo Mönchengladbach!
Glossi [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[15.08.2008] Verwundert? Gerade erst bei der BZMG und schon wieder weg?
Nein, mitnichten, aber die Leute in der BZMG-Redaktion wollten, dass ich Erfahrung sammle. Und das wäre am Besten „in der Ferne“ und bei „erfahrenen Hasen“.
Gut, meine Begeisterung hielt sich natürlich in Grenzen. Denn was kann man schon Journalistisches östlich der Elbe lernen?
Dachte ich.
Andererseits – wenn Politiker, die keine Journalisten sind, aus Berlin berichten können, was ja auch östlich der Elbe liegt, dann kann ich das allemal.
OK, soweit östlich hat es mich nun nicht verschlagen, aber nach „Neu-Fünf-Land“ in eine Stadt, die einen Haufen Schulden hat, zwar etwas kleiner als Mönchengladbach, aber mit ähnlichen Problemen und Strukturen. Die Menschen hier sind nett und gar nicht so „Ossis“, wie wir „Wessis“ das vielfach meinen. Gastfreundlich und auch „Mit dem Herz auf der Zunge“.
Auch hier gibt es eine Ratsmehrheit mit einer Koalition aus einer großen Partei und einem unbedeuteten Anhängsel. Allein hätte es die Große nicht geschafft, aber so ein Mehrheitsbeschaffer war auch hier schnell gefunden.
Auch hier gibt es eine große Zeitung: Die „Elbische Post“. Und da bin ich nun gelandet. Es war keine Bruchlandung, denn trotz meiner gerade mal 30 Jahre und wurde ich, ein journalistisches „Greenhorn“, freundlich aufgenommen.
Meine Chefin, Mathilde Altfrau, ist gar nicht so alt, wie der Vorname es vermuten lässt (wer gibt einem Kind heute noch so einen Namen?) und scheinbar fest verwurzelt in dieser Gegend. Und da ist dann auch noch Jürgen Rebew. Das ist mein „Tutor“. Er soll mir zeigen, wie man schreibt und über Dinge berichtet, die so in der Stadt passieren.
Schreiben kann ich – glaube ich. Angefangen hat das damals in der Penne. Da hatten wir eine Schülerzeitung, in der wir über die Lehrer herzogen und uns manchen Nasenstüber abgeholt haben. Beim Studium gab es dann die unterschiedlichsten Blättchen, die schon etwas politischer waren, als so eine „brave“ Schülerzeitung.
So, und jetzt soll’s wirklich ernst werden. Jetzt kommen die großen Themen: Skandale, Korruptionen, Kungeleien in der Verwaltung, spektakuläre politische Auseinandersetzungen usw. usw.
Dachte ich – aber falsch gedacht! Kaninchenzuchtvereine, Laubenpieper, Sportvereine, Verkehrsunfälle und mal der Besuch einer Gerichtsverhandlung, in der sich zwei Nachbarn über einen „Gartenzaun“ streiten. Das sind die „Zielgruppen“, auf die ich losgelassen werde.
Frustrierend? Naja, ich weiß nicht. Frust ist ein „bleibender seelischer Schaden“. Und den werd ich von hier kaum mitbringen.
Aber eins ist klar. Lange will ich hier nicht den Volontär geben und auch mal an die „Großen Sachen“ ran, über die bisher nur Altfrau und Rebew schreiben. Das muss wohl wachsen und mit „Geduld und Spucke“ wird das auch kommen.
Die Hoffnung dazu habe ich, denn in ein paar Tagen werde ich von Rebew erfahren, wie er politische Artikel schreibt. Denn ich bin ja zum Lernen hier.
Nun muss ich aber los: Da gibt es irgendsoeine Bürgerinitiative, die gegen irgendetwas ist, was ich noch nicht so richtig kenne. Ein Fotograf ist schon unterwegs.