Glossi for MdL
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Wenn ich mir so manche Landtagskandidaten anschaue, da scheint es wirklich an der Zeit zu sein, dass ich selbst MdL werde. So könnte ich mit wenig Aufwand einen „Fünf-Jahres-Vertrag“ bekommen und brauche dafür kaum etwas zu tun. Gut, ich muß im Landtag körperlich anwesend sein.
Mit dem entsprechenden Equipment, z.B. einem iPhone, ist das auszuhalten.
Einen „wissenschaftlichen Mitarbeiter“ bekomme ich auch
Komfortabel, nicht wahr. Ich brauche nicht selbst zu „arbeiten“, lasse denken – dafür habe ich nen (Mit-)arbeiter. Und zu wissen brauche ich auch nichts, denn der Arbeiter „schaf(f)t“ schließlich „Wissen“.
Damit unterscheide ich mich in nichts von bisher direkt Gewählten.
Gut, um mit dem einen oder anderen im Aussehen mithalten zu können, muss ich noch was an meinem Outfit tun, aber irgendjemand wird mir schon etwas Rouge auflegen, nachdem ich mir ein Gesichtspeeling plus reichhaltiger Maske für die reife Haut habe machen lassen. Sonnenbank darf ich als echter Sunnyboy nicht vergessen!
Etwas Gel ins Haar, ne feine Krawatte und schon bin ich „wie aus dem Ei gepellt“.
Grinsen bekomme ich hin … und immer schön die Zähnchen zeigen. Nur mit der Blume muss ich mir noch was einfallen lassen. Vielleicht ins Klopfloch? Das könnte gehen und schmückt ungemein.
Inhalte? Die spare ich mir, das machen die andern auch.
Sprüche klopfen, ein bisschen ablesen, Fragen nichtssagend beantworten und den Bürger für dumm halten. Das geht schon! Wer viel sagt macht evtl. Fehler. Wer nichts sagt, macht keine Fehler. Wer keine Fehler macht wird gewählt. Geht doch!
Apropos ablesen: Da fällt mir, ein, ich könnte ja ne „Vorlese-Tour“ veranstalten. Durch Schulaulen und Gaststätten tingeln, so gut wie ich aussehe kriege ich die Säle spielend voll. Und vielleicht lässt mich der eine oder andere Verein oder Verband ja auch mal „showspielern“.
Lieber höre ich aber nur guten Rednern zu, da kann ich dann klatschen, nicken und komme einfach nur gut rüber, die Leute merken eh´ nichts. Aber es wirkt positiv für mich. Das zählt.
Auf meine „Vorlese-Tour“ nehm‘ ich mir dann jemanden mit, der mir aus der Bedrouille hilft, wenn ich mal nicht mehr so richtig weiter weiß.
Eine gut aussehende „Moderatorin“, muß her, die mir das Mikro hält, denn nicht immer werde ich an einem gut ausgestatteten Rednerpult stehen. Das Leben kann schließlich sehr hart sein.
Möglich, dass ich kaum was zu sagen habe. Da wird sie mich elegant und charmant lächelnd vor unangenehmen Fragen schützen.
Notfalls engagiere ich dann noch nen Freund, der mir aus der Patsche hilft.
Wenn das nicht genial ist.
Wahlvolk – ich komme!
4.
M.P. Heinen schrieb am 19.03.2010 um 09:49 Uhr:
Liebster Lukas!
Ist doch alles nur Spaß hier?! Nicht so ernst nehmen. 😉
Das Wort „Vorwurf“ ist doch nun wirklich deplatziert. Es sei denn, Glossi meint das hier ernster als ich dachte. Für den Fall ziehe ich meinen Kommentar natürlich zurück, weils dann erneut ein höhepunkt der Lächerlichkeit wäre, wovon ich aber nicht ausgehe!
Bedenke nur eines: ob Gladbacher CDU, NRW-SPD mit ihren 39 Jahren Filz auf Landesebene – Klüngelvorwürfe gibt es überall. Ich halte nur nicht viel vom Prinzip „mit gehangen, mit gefangen“. Oder darf ich davon ausgehen, dass die Ansichten von Thomas R. Diehl automatisch die Deinigen sind? Teilst du sämtliche Positionen der saarländischen Grünen? Nicht den gesellschaftlichen und politischen Pluralismus fordern und dann teilbar anwenden…!
3.
L. Z. schrieb am 18.03.2010 um 20:36 Uhr:
Liebster Martin!
Gerade Du als M´gladbacher CDU´ler solltest dich mit Klüngel Vorwürfen lieber zurück halten!
2.
Kritiker schrieb am 17.03.2010 um 14:31 Uhr:
Der Treffer lanndete schon recht punktgenau, lieber Glossi.
Und allzu lustig ist die Story an sich auch nicht.
Sagte der Volksmund früher: wer nichts wird wird Wirt, so sagt man nun: Dann geh´ ich in die Politik.
Was benötigt wird lernt sowieso niemand in irgendeiner Schule, es sind hauptsächlich die Ellbogen, die gebraucht werden in einem Haifischbecken, welches sich Demokratie nennt.
Welche „Volkspartei“ repräsentiert denn tatsächlich die Mehrheit des Volkes?
Nein, es sind die Parteienvertreter der oberen Hirarchie, die den Menschen weismachen wollen dass man sie solidarisch vertritt.
Schauen wir uns doch unsere Herren Vertreter an. Sie verkaufen wie ein Vertriebsmann eine Ware, eine Möglichkeit, etwa wie eine Option an der Börse.
Ist es das?
Für welche Volksmehrheit tritt ein MdL aus MG noch an?
Es sind die Pfründe die ihn selber locken, nicht die 18 bis 30% der Wählerstimmen, die er für ein Mandat benötigen mag.
Erreicht er diese Werte nicht, ist er trotzdem relativ sicher gewählt. Hat er nur einen aussichtsreichen Listenplatz.
Das wird durch dieselbe Hirarchie dann „Demokratische Wahl“ genannt. Ab welchen Werten wird dieselbe Wahl denn nicht mehr demokratisch?
Was bedeutet den Volksvertretern wohl eine Wahlbeteiligung von 30%?
Sie bedauern öffentlich, ziehen sich zurück und machen gleichwohl weiter.
1.
M.P. Heinen schrieb am 16.03.2010 um 15:57 Uhr:
Gut geschrieben, vlt. ein bissl sehr fern der Realität, aber so muss Humor ja sein. 🙂
Hätte noch eine Ergänzung:
„Wenn ich dann im schönen Düsseldorf sitze und merke, dass die nächste Wahl echt knapp für mich werden könnte, dann wird flux die Klüngelmaschine angeschmissen, die mich hoch auf einen einstelligen Platz auf der Landesliste katapultiert. Schon kann mich der Wille meiner Wähler mal am Abend besuchen – genial!“