Der wirkliche Deal oder: Das Ding mit dem Fingerzeigen

Glossi [ - Uhr]

bzmg-fingerzeigen„Wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst“ (CDU-Mitbe­gründer Gustav Heinemann). Dieser Ausspruch ist legendär.
Eine Variante des Fingerzeigens könnte man aber noch gelten lassen, nämlich, wenn man sich selbst „den Vogel zeigt“… Versuchen Sie’s mal. 😉

Nun jammern sie wieder, zeigen mit Fingern auf die angeblich Bösen und erkennen die eigenen Positionen und damit die eigenen Fehler nicht.

Im Kampf um die Macht im Mönchengladbacher Osten scheint das jedenfalls so zu sein … weil der CDU dabei jedes Mittel recht zu sein scheint.

„Die FDP hat erklärt, sie macht nichts woran die Linke beteiligt ist. An diese Zusage hat sie sich nicht gehalten, denn auch das war ein Deal, zu sagen die Linke enthält sich damit wir mit stimmen können, das heißt, die Linke hat mit dafür Sorge getragen…“ so tönt der Vorwurf des bei der Wahl zum Bezirksvorsteher Mönchengladbach Ost unterlegenen Dieter Breymann (CDU) an die FDP aus dem Radiolautsprecher auf Radio 90,1.

Auf Seiten der ach so hehren CDU begann der tatsächliche Deal (und damit die Irreführung des Wählers) bereits am 30.10.2009. (http://cdu-mg.de/stadtbezirke/mg-ost/index.html): ‚Für die Wahl des Bezirksvorstehers und seiner Stellvertreter im Stadtbezirk Mönchengladbach-Ost wird die CDU-Bezirksfraktion Frank Boss als Bezirksvorsteherkandidaten und Dieter Breymann als Kandidaten für das Amt eines stellvertretenden Bezirksvorstehers vorschlagen.‘

So steht es nicht nur auf der CDU-Webseite zu lesen, sondern wurde so über die Medien „transportiert“.

Das war die im demokratischen Verfahren der CDU festgelegte Marschrichtung, so wollten sie in die Wahl des Bezirksvertreters gehen.

Dann kam Leben in die Bude. In Person des FWG-Vorsitzenden Erich Oberem. Der erklärte nämlich für jeden Bürger nachvollziehbar, er (die FWG) werde einen Kandidaten Boss nicht mitwählen.

😉

Nun war die Not der CDU riesengroß. Wie sollte man das große Ziel „ein CDU-Bezirksvorsteher muss her“, noch erreichen?

Machtgelüste machen sehr innovativ. Kurzerhand wurde auch über die Medien verbreitet, dass Boss (CDU) auf seine Kandidatur „natürlich nur freiwillig“ verzichten solle, kein Wort von sanftem Druck oder dergleichen.

Und Boss gehorchte (ausnahmsweise), hatte er doch den Vorsitz im Sportausschuss „in der Tasche“ und glaubte wohl damit sein Gesicht wahren zu können.

Pustekuchen, jeder weiß, er ist das Opfer der Macht. Und er hoffentlich auch. 😉

Boss machte sich aber nicht einmal die Mühe seinen „freiwilligen“ Verzicht zu begründen. Das muss er auch nicht, hätte sich nur besser gemacht und die Sache glaubhafter.

Sei’s drum, Dieter Breymann sprang in die Bresche und fiel durch.

So ist das nun mal mit schwer kalkulierbaren Losentscheiden. Und jetzt hadert die CDU mit der ach so bösen Welt, mit der FDP und der Linken und vielleicht irgendwann sogar auch noch mit den (bösen) Wählern …

Wenn eigene CDU-Deals und/oder Strategien nicht fruchten, sind für Breymann und seine CDU immer die anderen schuldig. Nicht „schuldig im Namen des Volkes“, sondern „schuldig im Namen der Mönchengladbacher CDU“.

Im Klartext: Der einzige „Deal“ den es gab, war der zwischen CDU und FWG, nämlich: Nimmst Du Deinen Kandidaten (Boss) aus dem Rennen, wählen wir die „Alternative“ mit. Wenn nicht, enthalten wir uns!

Naja, eines hat Breymann ja jetzt erreicht: er ist 1. Vertreter des Bezirksvorstehers Ost … nur mit einem SPD-Mann davor. Glücklich sah er dabei nicht aus.

So, jetzt hab ich auch meinen Senf dazu gegeben und meine, es reicht.

Aber das wollte/musste ich nur mal gesagt haben.

Euer Glossi

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