Post will in Rheydt bauen
Glossi [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Als ich das aus dem für mich momentan fernen Mönchengladbach hörte, war ich schon einigermaßen überrascht.
Die hat doch ein so schönes altes Gebäude an der Odenkirchener Straße, will Filialen schließen und PLUS & Co. Briefmarken verkaufen und Pakete zum Abholen bereit stellen lassen.
Doch dann fiel es mir wie „Schuppen von den Augen“ (wie man so sagt). Klar: Nicht DIE Post, sondern DER Post will bauen. Und zwar das Rathaus in Rheydt.
Und da fällt mir ne Story ein, die mir mein Vater mal erzählt hatte. Der war bei einem großen Konzern beschäftigt. Immer dann, wenn ein neuer Chef kam, wurde erst mal gebaut. Hier gab’s nen neuen Aufzug, da einen neuen Anbau und plötzlich wurden Wände eingerissen, um einen schönen großen Raum zu haben, in dem viele Mitarbeiter Platz hatten. „Großraumbüro“ nannte man seinerzeit den Trend.
Böse Kollegen hatten das damals auch „Großmannssuchtbüro“ genannt.
Aber für die Leute wurde nichts getan. Das Kantinenessen war kaum zu genießen, so dass die Imbissbude um die Ecke mittags immer überfüllt war. Und an eine Gehaltsaufbesserung war auch nicht zu denken. Usw. usw.
Naja, das hat ja mit dem Rathaus in Rheydt nun überhaupt nichts zu tun, oder etwa doch?
Vielleicht hat es ja etwas mit einem CDU-internen „Bauwettbewerb“ zu tun. Der eine will das Rathaus umbauen, der andere auf einem Sportplatz Häuschen bauen, wieder ein anderer ein Einkaufszentrum, was niemand so richtig braucht. Es könnte natürlich auch sein, dass der CDU nahestehende Bauunternehmen langfristig Aufträge brauchen.
Vielleicht lässt sich ja diese „Bau-Manie“ so kanalisieren, dass endlich mal was an den maroden Straßen gemacht wird, dass in historischen und urbanen Wohngebieten endlich den Lkw die Durchfahrt unmöglich gemacht wird, dass …
Apropos „kanalisieren“: Auch bei diesen unsichtbaren Objekten scheint bei Euch in Gladbach einiges im Argen zu liegen. Das wäre doch mal was! Dann würde endlich den Bürgern in den betroffenen Gebieten die Angst davor genommen, bald wieder bis zu den Knien im Modder zu stehen und sich wieder neue Einrichtungen kaufen zu müssen.
Klar, diese Dinge sind nun mal nicht „denkmal-geeignet“. Da wird später keiner sagen: „diese Straße hat ‚der Boss“ saniert“ oder „dieser Kanal wurde durch ‚den Post“ wieder funktionsfähig gemacht“. (Das sieht man ja nicht auf den ersten Blick. Also lassen „wir“ das doch einfach.)
Das wollte ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi (zur Zeit Volontär bei der „Elbischen Post“)
PS: Diese „Post“ hat nun wirklich nichts mit „dem Post“ zu tun