11.11.11 | 11:11 Uhr | 11,1 % – „Wir fahren ab auf Mönchengladbach…“ – Gedanken eines „Kulturbeauftragten“
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der „Kulturbeauftragte“ von DIE LINKE, Mario Bocks, hat sich, jahreszeitlich bedingt, Gedanken zum Ablauf des 11.11.2011 gemacht:
„Pünktlich zur alljährlichen Narretei mit dem Hoppedizerwachen auf dem alten Markt in der Schildbürgerstadt am linken Niederrhein, haben die Stadtoberen die einzigartige Kombination zwischen Datum, Uhrzeit und Arbeitslosenzahlen so hinbekommen, dass sie als unvergessliche Zustandsbeschreibung bundesweit konkurrenzlos ist.
Denn am 11.11.11 um 11:11 Uhr haben die Mönchengladbacher exakt eine Arbeitslosenquote von 11,1 %. Da staunt der Flachmann und trinkt der Laie.
Der Oberbürgermeister zeigte sich ob dieser gewollten oder ungewollten Zahlenkombination hoch erfreut und will seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber trotzdem empfehlen, sich ob dieser Zahl nicht zum ungehemmten Konsum von alkoholischen Getränken hinreißen zu lassen.
„Mehr als 11 Getränke sollten es nicht sein“, so der OB, was ihm allerdings im Halsumdrehen sofort die Kritik der ampelfeindlichen Fraktionen bescherte.
„Da müsse man schon 111 Getränke kippen, um das Elend hier auszuhalten“, ertönte es unisono aus den Fraktionsräumen von CDU und FWG und einer, der nicht genannt werden wollte („Ich versaue mir doch nicht meinen Listenplatz“), ergänzte: „Hauptsache ich kann hinterher die Ampel nicht mehr erkennen, wenn ich nach Hause krieche.“
DIE LINKE. wurde übrigens von der Hoppedizveranstaltung ausgeschlossen und bekam Platzverbot, da sie die närrische Saison mit der „Internationalen“ und einem Grußwort von Fiedel Castro eröffnen wollte.
Auch machten sich schon erste Gerüchte bereit, dass das Jobcenter durch unmoralische Angebote an die von ihnen zum Narren gehaltenen Kunden der Stadt diese sensationell im Einklang mit dem Datum stehende Quote nicht versauen wollte.
Wie nun diese Angebote im Einzelnen aussahen, wollte das Jobcenter allerdings auf Anfrage weder mitteilen, noch bestätigen und schon gar nicht dementieren.
Man teilte lediglich mit, das der Hoppediz nach seinem monatelangen Erwachen am 11.11.2011 für den Fall des Falles, dass er Bezieher von Leistungen nach dem SGB II ist, mit Sanktionen zu rechnen hätte.
Man lasse sich schließlich nicht zum Narren halten wenn jemand, statt einer vernünftigen Arbeit nachgehen zu wollen, um 11:11 Uhr auf dem Marktplatz für alkoholisierte Tunichtgute den Deppen macht.
Es könne durchaus sein, das man bei fehlender Mittrinkpflicht beim Jobcenter mit einer 11,1%-Sanktion rechnen müsse.
Der diesjährige Hoppediz ließ allerdings in einer schnellsten anberaumten Pressekonferenz verlauten, er denke gar nicht daran, dem Jobcenter überhaupt auch nur irgendwas mitzuteilen.
„Die sollen nicht nur am 11.11. einen klaren Kopf behalten, sondern auch davor und danach. Wenn man sieht, was da so abgeht, muss man ja befürchten, dass sie dort in einem dauerhaften Zustand der erhöhten Lebensfreude sich befinden, sprich „knallvoll“, „hagele“ und „driet im Damm“ sind“, so der Hoppediz.
Zeitgleich meldeten sich ebenfalls zwei 1 € Jobber, denen man angeblich den Job als Hoppediz angeboten hätte, allerdings in einer Stadt „hinter der Brücke“, was ja nun schon mal gar nicht gehe.
Beide wollen bei Androhung von Zwangshoppedizerei durch das Jobcenter vor dem Gericht für Menschenrechte in Mönchengladbach-Rheydt klagen.
„Bis zur letzten Instanz werden wir vorgehen“, sagte einer der Beiden, da der Andere schon nicht mehr sprechen konnte, da er bei einem Vorbereitungsseminar zur Hoppedizerei das Trinken und Springen noch nicht in Einklang bringen konnte.
Ob sich der drohende Streit um die Hoppedizerei noch bis zum 11.11.2011 um 11:11 Uhr mit 11,1 % Arbeitslosen beilegen lässt, kann man im Moment schwerlich sagen.
Spätestens um Mitternacht, wenn sich dann alle nach 11 bis 111 Getränken liebhaben, die Mitarbeiterin des Jobcenters bei ihrem Kunden auf dem Anrufbeantworter spricht, die „Ampel“ selbige in weiser Voraussicht abgeschaltet hat, die Fraktionen hinter vorgehaltener Hand „das Recht auf Rausch“ ratifizieren und die LINKEn dann zum Schluss doch noch die eingeschmuggelte „Internationale“ zu der Musik von „Da steht ein Pferd auf dem Flur“ intoniert, dann dürften zumindest die gröbsten Schwierigkeiten des Tages für den Hauch eines Zeitkontinuums von 11,11 Stunden Pause haben.
Nur eines kann man dann doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen: Ein neues „Narrenjahr“ hat in Mönchengladbach begonnen! Wohl denn…
Mit freundlichen Pappnasengrüßen
Der Kulturbeauftragte“