VdK: „Mit der 6. Gesamtschule muss eine Schule für alle entstehen!“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Die 6. Gesamtschule sollte eine Schule für alle Kinder sein“, mahnt Bernhard Wilms, Kreisverbandsvorsitzender des VdK Mönchengladbach, „denn auch behinderte Kinder haben einen Anspruch auf einen Platz in einer Regelschule“.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Häufig verhindern Barrieren in Regelschulen die Beschulung behinderter Kinder und Jugendlicher, wobei Wilms nicht nur technische Barrieren meint, sondern auch fordert, die pädagogischen Hindernisse abzubauen.
Spätestens ab der weiterführenden Schule stoßen Eltern behinderter Kinder oft auf erhebliche Schwierigkeiten. Dabei ist der Wunsch, auch ihrem Kind den bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen, der wichtigste Schritt auf dessen Weg zu einem weitgehend selbstbestimmten Leben.
Die Umsetzung der UN-Konvention zur uneingeschränkten Teilhabe behinderter Menschen erfordert auch ein Umdenken beim Schulträger.
„Es reicht nicht, dass die Bundesrepublik und auch das Land NRW der UN-Konvention beigetreten sind, es müssen gesetzlich Grundlagen dafür geschaffen werden, dass solche Rechte schlussendlich auch einklagbar sind“, erklärte Wilms anlässlich der Jahresabschlussveranstaltung des VdK-Ortverbandes Odenkirchen am 28.11.2010 im Evangelischen Gemeindehaus in Odenkirchen.
Diese Forderung gab er auch dem SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Willi Körfges mit auf den Weg nach Düsseldorf, der Gast in bei dieser traditionellen Veranstaltung war.
Da Umgestaltungen einer Schullandschaft meist auch mit baulichen Veränderungen einhergehen, fordert der Sozialverband VdK diese Chance zur Schaffung einer „Inclusiven Schule“ in Stadtmitte zu nutzen.
Als gutes Beispiel bezeichnete Wilms die Odenkirchener Hauptschule Kirchhecke, in der unter Leitung von Jack Onkelbach in allen Klassen nichtbehinderte und behinderte Kinder auch unter optimalen sonderpädagogischen Gesichtspunkten beschult werden.
Wolle die Gesamtschule auch wirklich ihrem Anspruch, eine Schule für alle Kinder zu sein, gerecht werden, müssten Politik und Verwaltung schon in der Gründungsphase „Inclusion“ als eines der Kernthemen behandeln und dürften dabei nicht auf die in Aussicht stehenden Gesetze warten.
Dazu hat der VdK–Landesverband NRW festgestellt, dass im befölkerungsreichsten Bundesland der Handlungsbedarf besonders groß ist.
NRW liegt beim Anteil an Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die eine Regelschule besuchen, mit gerade mal elf Prozent noch weit hinter dem Bundesdurchschnitt von fünfzehn Prozent.
Wilms erklärte in Odenkirchen, dass der VdK-Kreisverband alle Leitungen der weiterführenden Mönchengladbacher Schulen um Auskunft gebeten habe, u.a. in welchem Umfang derzeit Kinder mit Behinderungen bei ihnen gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern lernen können.
Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Januar/Februar 2011 zusammengestellt und analysiert sein.