Rezension: „Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit“ – Grundlagen und Arbeitshilfen für die Praxis

Peter Habura [ - Uhr]

Wozu noch dieses Buch, so Autorin Hiltrud von Spiegel, und verweist auf bereits erschienene dickleibigere Handbücher (z.B. Thole 2010: Grundriss Soziale Arbeit; Otto/Thirsch: Handbuch Sozialer Arbeit).

Nehmen bisherige Schriften/Werke u.a. ein besonderes Ziel eine spezifische Adressengruppe in den Mittelpunkt, so nimmt das Buch „Methodeisches Handeln …“ die Aufgaben, Probleme oder Situationen der Fachkräfte in ihrer Praxis zum Ausgangspunkt.

Autorin Prof. Dr. Hiltrud von Spiegel lehrte an der FH Münster, Fachbereich Sozialwesen mit den Schwerpunkten: Theorien der Sozialen Arbeit, methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit (incl. Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation)

„Das Standardlehrbuch bereits in der 5. Auflage!

‚Berufliches Können‘ braucht zentrale, auch wissenschaftlich begründbare Arbeitsregeln. Oft fehlt Praktikern, aber auch den Studierenden das Rüstzeug für die Planung und Nachbereitung ihrer Arbeit.

Berufliches Handeln erfolgt überwiegend intuitiv und mit Rückgriff auf Erfahrungen und Routine. Ob und warum dieses aber in einer gegebenen Situation angemessen ist, bleibt unklar.

Das Buch zeigt hier Auswege auf, indem es Anregungen für ein systematisch geplantes und am wissenschaftlichen Vorgehen orientiertes methodisches Handeln bietet.

Es begründet und beschreibt Arbeitshilfen, die die berufliche Handlungsstruktur und die für Soziale Arbeit relevanten Wissensbestände in einen reflexiven Zusammenhang bringen.“ (Quelle: Ernst Reinhardt Verlag, ungekürzt)

Zielgruppe

Das Buch ist eine weitere Fundgrube für alle Fachkräfte der Sozialen Arbeit, die sich selbst im eigenen Prozess der Weiterentwicklungen einbringen. Es ist empfehlenswert für Studierende der Sozialen Arbeit  und in der Sozialen Arbeit praktisch Tätige.

Zum Inhalt

Im ersten Teil werden die Grundlagen methodischen Handelns erörtert. Es beschreibt das Handlungsfeld der Sozialen Arbeit und ihre Einordung (z. B. historisch) und die Hauptmerkmale beruflichen Handelns (z.B. „Doppeltes Mandat“).

Die Soziale Arbeit als Wissenschaft fundierter Praxis (u.a. Soziale Arbeit als Profession) über Handlungskompetenzen für die Soziale Arbeit (Persönliche, institutionelle Fehlerquellen) führen die Beiträge zur Darstellung des Methodischen Handeln (berufliches Können und das „Werkzeug“). 

Im zweiten Teil werden der Werkzeugkasten für das methodische Handeln, die Arbeitshilfen, untergebracht in – je nach Arbeitsfeld – verschieden großen Fächern. Die Arbeitshilfen für die Gestaltung von Situationen (situatives Handeln, Handlungsplanung) nehmen den ersten Platz ein.

Arbeitshilfen für die Hilfeplanung (Problemanalyse, Zielaushandlung) Arbeitshilfen für die Konzeptentwicklung (Erwartungssammlung) und die Arbeitshilfen für Projektplanung und Selbstevaluation (Auswertung und Präsentation von Ergebnissen) folgen. 

Das Buch enthält auf allen Seiten stichwortartig Inhaltshinweise und hervorgehobene  Unterüberschriften und Fallbeispiele/Beispiele sowie Literaturhinweise. Es hat 4 Abbildungen, 4 Tabellen.

Außerdem sind 30 ausführliche Arbeitshilfen enthalten, z.B.  zu unterschiedlichen Entscheidungssituationen, Klärung von Erwartungen und Zielsetzungen.

Das im Anhang befindliche Glossar definiert und erläutert Fachbegriffe, auf die im Buch durch „kleine Pfeile“ hingewiesen wird.

Bewertung

Zu den Systemtheorien in der Sozialen Arbeit ist mit diesem Buch in der 5. Auflage eine weitere Literaturquelle hinzugekommen. Es ist ein fachlich niveauvolles, anspruchsvolles Buch, mit dem neuen (!) Ansatz, die spezifische Adressengruppe in den Mittelpunkt zu stellen und sich mit den daraus entstehenden Ergebnissen überzeugen zu lassen.

Adressengruppe oder Adressat ersetzen die gewohnten Begriffe Kunde, Klient oder Nutznießer sozialer Dienstleistungen, ohne damit eine besondere Botschaft zu verbinden.

Dies erfolgte einzig aus dem Grund der einfachen, prägnanten und klaren Gedankendarlegung gerecht zu werden. Hierin ist die Stärke des Buches begründet.

Es ermöglicht Fachkräften in der Praxis nachzuarbeiten, welche Bedingungen (im engeren und weiteren Sinne) zu beachten und auch auszuräumen wären.

Die Autorin richtet das Buch in erster Linie an Studierende der Sozialen Arbeit. Richtig so – das Buch gibt Hinweise, was von Studierenden gelernt werden soll.

An einigen Buchstellen gleicht sich die Autorin mit Standorten anderer Wissenschaftler ab und den Berufsverbänden (u.a. DBSH: Deutscher Berufsverband für Sozialer Arbeit;  IFSW: International Federation of Social Workers).

Mit der dargebotenen Sichtweise erhält das Buch seinen besonderen inhaltlichen Wert und als Werk einen bedeutenden Rang als Handbuch und Nachschlagewerk.

Fazit

Die Autorin verfügt über eine Fülle von Erfahrungen und Wissen aus praktischer und theoretischer Arbeit. Diese besonders erworbenen Perspektiven zeigen sich in allen Beiträgen. Es wird im Buch eine klare verständliche Sprache angeboten.

Das Buch bereichert die Fachliche Arbeit, stärkt die Fachkräfte und gehört in den „Werkzeugkasten“ sozialer Fachkräfte.

Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

 

Rezensent

Dipl.-Sozialarbeiter i.R.. Peter Habura, Grevenbroich 

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Verlag: UTB GmbH, Stuttgart;
Auflage: 5., vollständig überarbeite Auflage (Oktober 2013)
Broschiert: 269 Seiten
Preis: 18,00 bis 27,00 EURO
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 382528557X
ISBN-13: 978-3825285579
1. Auflage erschien im Jahr 2004

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