MORGEN, Samstag, den 22.03.2014 um 11:00 Uhr: Mahnwache von Eltern für den Erhalt der Hebammenversorgung
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[21.03.2014] Nach aktuellem Stand wird es selbstständigen Hebammen de facto schon sehr bald nicht mehr möglich sein ihren Beruf auszuüben: Die Prämien ihrer Berufshaftpflichtversicherungen sind so stark gestiegen, dass wirtschaftliches Arbeiten nahezu unmöglich ist.
(Im Bild: Demonstrationszug aus Anlass des „Internationalen Hebammentages“ 2011)
Darüber hinaus ist es nicht auszuschließen, das es ab dem 01.07.2015 überhaupt keine Möglichkeit einer Versicherung mehr gibt.
Die Folge von der sich schon jetzt abzeichenenden „Berufsflucht“ ist für werdende Mütter, dass ihnen die Möglichkeit genommen wird, zwischen Hausgeburten, Geburten in so genannten Geburtshäusern und Krankenhäuser zu wählen.
In Möchengladbach und Umgebung sind von der abnormalen Erhöhung der Versicherungsprämien über 90 selbstständige Hebammen betroffen, von denen ein großer Teil als „Beleghebammen“ beispielsweise im Krankenhaus Bethesda täig sind.
Wie die stellvertretende Vorsitzende des Kreises Mönchengladbach-Viersen im Landesververband der Hebammen NRW e.V., Bernadette Nopper, gegenüber unserer Zeitung erklärte, müssen Hebammen ca. 20 Geburten aktiv begleiten, um allein den Versicherungsbeitrag aufbringen zu können.
Das bedeute einen Arbeitsaufwand von etwa 3 bis 4 Monaten. Erst danach könne die Rede davon sein, dass selbstständige Hebammen, die überwiegend von den Krankenkassen finanziert werden, von ihren Einkünften existieren können.
Derzeit finden in ganz Deutschland Mahnwachen und Demonstrationen von Eltern und Hebammen statt.
Eltern und Hebammen gehen gemeinsam auf die Straße und vernetzen sich in großer Zahl um sich für den Erhalt des Hebammenberufs und der Hebammenversorgung stark zu machen.
Gelinge das nicht, müssten Mütter schon bald auf eine kompetente und vertrauensvolle Hebammenbegleitung während der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett verzichten.
Die Ortsgruppe-Niederrhein in der Elterninitiative „Hebammenunterstützung“, ist Zusammenschluss von besorgten, wütenden und engagierten Eltern aus Mönchengladbach und Umland, die diese Entwicklung nicht hinnehmen wollen und schnelle Lösungen seitens der Politik einfordern.
„Die Zeit drängt!“ sagt eine Ansprechpartnerin der Initiative „Hebammenunterstützung“.
Am 22.03.2014 um 11:00 Uhr wird sie auf dem Alten Markt in Mönchengladbach eine Mahnwache mit Elternprotest veranstalten und hofft auf zahlreiche Unterstützung.
Schon seit Jahren weisen die Hebammen auf ihre prekäre Situation hin und demonstrierten beispielsweise am 05.05.2011 in Mönchengladbach anläßlich des „Internationalen Hebammentages“ [BZMG-Artikel mit Video] und in 2012 Berlin [BZMG-Artikel vom 04.05.2012].