Biogas-Anlage Wanlo: Veterinäre und Agrar-Ingenieure schlagen Alarm und warnen vor chronischem Botulismus durch Gärreste

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

logo-avaAnlässlich der 9. Haupttagung der Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA) im März 2010 in Göttingen diskutieren Spezialisten u.a. über die Folgen des Ausbringens von Gärresten für Tiere und Menschen.

Der international anerkannt Botulinumspezialist und Mediziner Prof. Dr. D. Dressler von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), beschrieb auf dieser Tagung erstmalig auf das Erkrankungsbild bei vier Personen mit Kontakt zu, an chronischem Botulismus erkrankten Rindern.

Die Tagungsteilnehmer fordern in der Göttinger Erklärung die Politik und wirtschaftlich Verantwortlichen auf, sich intensiv mit der Problematik auseinander zu setzen und Forschungsprojekte aufzulegen, um Lösungsansätze der vollständigen Hygienisierung zu erarbeiten.

Hier die Erklärung der Tagungsteilnehmer im Wortlaut:

„Wir, die unterzeichnenden Tierärztinnen  und Tierärzte, äußern unsere große Besorgnis über die Zunahme von Clostridium botulinum- Toxikosen in der deutschen Milchviehhaltung.

Diese durch Stoffwechselprodukte (Toxine) von  bestimmten Clostridien  (bes. Clostridium botulinum, aber auch Stämme von C. butyricum und C. baratii), verursachten Erkrankungen  nehmen in Deutschland nachweisbar insbesondere in den hochleistenden Milchviehbetrieben an Bedeutung zu. Erste Meldungen bestätigen auch Kontaminationen mit diesen Erregern im Schweinebereich. 

Clostridien sind anaerobe, sporenbildende Bakterien, die ihr Habitat im Boden, in Schlämmen, im Intestinaltrakt von Menschen und Tieren, in und auf Insekten, Würmern sowie in und auf Pflanzen haben.

Es handelt sich um eine sehr alte Mikroorganismengruppe (rund 3,4 Mrd. Jahre alt), die aufgrund ihrer stoffwechselinaktiven Überlebensform (Sporen) sehr lange (Jahrzehnte, Jahrhunderte) lebensfähig bleiben und bei passender Gelegenheit wieder auskeimen und ihr krankmachendes Potential mittels Toxinbildung entfalten können.

Die Globalisierung der menschlichen Lebensweise (Tierhandel, Futtermittelhandel, Lebensmittelhandel) und  Tourismus führen zu einer weltweiten Verbreitung der Clostridien, so dass bisherige geospezifische Unterschiede mehr und mehr verwischt werden. 

Dagegen ist die Bedeutung bisheriger natürlicher Übertragungen z.B. durch Staubstürme oder Zugvögel zu vernachlässigen.

Unter den Bedingungen der modernen Landwirtschaft  fallen  größere Mengen an Fäkalien in Form von Mist und Gülle an. Diese werden normalerweise direkt durch Ausbringung auf landwirtschaftliche Nutzflächen (Düngung) oder durch die Einspeisung in Biogasanlagen genutzt.

In Biogasanlagen können sich allerdings pathogene Clostridien beim Aufschluss der  Gärsubstrate vermehren. Hier hilft auch die geforderte Hygienisierung bei 70°C über eine Stunde sehr wenig, weil die Clostridien wegen ihrer Sporenbildung dadurch nicht inaktivierbar sind, sondern im Gegenteil, die antagonistische Bakterienflora beseitigt wird und die versporten Clostridien dadurch sogar noch den Reiz zum Auskeimen erhalten.

Die Gärreste aus Biogasanlagen sind zu erheblichen Teilen mit pathogenen Clostridien, auch Clostridium botulinum, kontaminiert. 

Durch das Ausbringen dieser Gärreste auf Grünfutterflächen und Äckern wird der meist zu Silagen verarbeitete Grünschnitt entweder direkt durch an den Gräsern haftende Bakterien (Biofilm) oder durch Einbringen von Bodenbestandteilen in das Siliergut mit den Clostridien kontaminiert und gelangt so in das Tierfutter.

Dieser Prozess der permanenten Kontamination der pathogenen Clostridien (über die Grünfutter, wie z.B. Silagen) mit der Herde verläuft meist über 2-3 Jahre. Der Landwirt sieht sehr unspezifische klinische Bilder.

Registriert wird in erster Linie der Leistungsabfall einzelner Tiere, bzw. der Herde. In den Beständen schaukelt sich das Erkrankungsgeschehen auf. Immer mehr Clostridien gelangen in den Tierkörper und können sich hier auch vermehren und das Botulinumtoxin mehr oder weniger produzieren.

Natürlich steigt auch die Erregerkonzentration im Umfeld der Tiere mehr und mehr. Sind bestimmte Grenzwerte erreicht, wird das klinische Bild des chronischen Botulismus mit Paresen (Lähmungen) etc. sichtbar.

Die gesamte Clostridienproblematik wurde eingehend auf  der 9. Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) – Haupttagung in Göttingen im März 2010 diskutiert. Besonders die Referenten Prof. Dr. H. Böhnel und Prof. Dr.  M. Krüger wiesen mit Nachdruck auf die bisher gemachten Beobachtungen hin. Dr. B. Schwagerick, Beratungstierärztin beim RGD MV, hat mit dieser Problematik betroffene Praxisfälle auf  Milchviehbetrieben untersucht und  auf der AVA-Tagung den teilnehmenden Veterinärmedizinern, in der Regel Praktiker, vorgestellt.

Unter diesen Umständen können sich auch die Tierhalter, bzw. Tierbetreuer, ja selbst  Tiermediziner mit dem Erreger infizieren. Der Mediziner Prof. Dr. D. Dressler, international anerkannter Botulinumspezialist, hat auf dieser 9. AVA-Haupttagung erstmalig auf das Erkrankungsbild bei vier Personen mit Kontakt zu – an chronischem Botulismus erkrankten Rindern – beschrieben.

Die Häufung der Erkrankungsfälle von chronischem Botulismus bei Tieren und Menschen zwingt uns Tierärzte, die wegen der intensiven Kontakte zum Patienten-Tier während der klinischen Untersuchungen die ersten sind, die sich mit den Erregern infizieren können, darauf aufmerksam zu machen, dass hier eine ständig wachsende  Gefahr für unsere Tierbestände, für die Tierhalter und Betreuer, incl. Tiermediziner und  die im Umland der mit Gärresten gedüngten Grünland- und Ackerflächen lebenden Menschen entsteht. 

Das gesundheitliche Risiko, das von Biogasanlagen ausgeht, muss von den politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen zur Kenntnis genommen werden. Es besteht unbedingter Handlungsbedarf!

Wir Tierärzte fordern Forschungsprojekte, die sich mit diesen Risiken intensiv auseinandersetzen und Vorschläge zur Lösung des Problems erarbeiten.

Gez.:
Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der AVA 
und Tierärztinnen und Tierärzte, Teilnehmer der 9. AVA-Haupttagung“
 

Link zur „Göttinger Erklärung“: http://www.ava1.de/news/index.php?shownews=2956&id=1

10 Kommentare zu “Biogas-Anlage Wanlo: Veterinäre und Agrar-Ingenieure schlagen Alarm und warnen vor chronischem Botulismus durch Gärreste”
  1. Guten Tag,

    Butolinumtoxin, ist eines der stärksten Gifte überhaupt. Dieses kommt bei der Bio-Gasgewinnung vor, weil dort nur ca. 38° Wärme, im Prozesse ablaufen die keine Keime vernichten, sondern geradezu immens vermehren. Z.B. bei Kraftfutter erhöhen sich die Erreger von z. B. EHEC im Normalfutter von 20000 auf 6.300 000 Millionen Erreger, diese werden dann über die Luft oder Gülle, oder auch Bio-Gasanlagen-Material auf die Felder verbracht und gelangen an die Wurzeln und auf das Gemüse oder in die Milch und in den Menschen.

    Aus diesen Gründen frage ich auf meiner Homepage Umweltansicht, Hoyer Eric warum wird hier nicht Politisch eingegriffen. Zudem fordere ich auf in Studien herauszufinden, ob nicht Biomasse, Bio-Abfall, Gülle etc. in einer Mischung direkt in den Boden eingearbeitet werden könnte und so den Humus verstärkt zu fördern. Damit ergeben sich Humusanteile, auf den oft ausgezehrten Ackerböden, innerhalb von drei bis fünf Jahren von 6 – 12 %, was noch über den 80 Versuchsackerflächen in Bayern – von 6 %) liegen würde.

    In meiner Lösung werden diese nicht dezentral gesammelt sondern in und um die Dörfer gesammelt gemischt und auf die Felder verbracht und eingearbeitet.
    Denn es ist nicht nur unsere Gesundheit in Gefahr sondern auch die Kosten der Erkrankungen die über die Krankenkassenbeiträge der Versicherten gezahlt werden muss – auch Renen – und die in die Rentabilitätsberechnung der Bio-Gasanlagen etc. einfließen müsste.

    Daher behaupte ich vorläufig, die Umsetzung meiner Lösung ohne Bio-Gasanlagen etc. wird dem Boden den Menschen und der Ernte gut tun und somit evtl. einen noch höheren Nutzen bringen. Die Kosten der Schädigungen der Landwirte, Verluste der oft gesamten Herde, die Erkrankung der Menschen und Folgekosten, die erheblichen Kosten einer Bio-Gasanlage, die Kosten der staatlichen Förderung (bis ca. 20 %) wären dann nicht mehr vertretbar. Also eine optimierte verträgliche Einarbeitung der Bio-Abfälle in die Ackerböden ist nachhaltiger und besser als die Verarbeitung in Bio-Gasanlagen.
    Mit freundlichem Gruß
    Eric Hoyer

  2. Übrigens:

    Botulismus bei Rindern ist seit 15 Jahren bekannt. Tendenz stark steigend. Über 2.000 Höfe in Deutschland sind inzwischen betroffen. Die Politik schaut zu und handelt nicht. Frau Aigner verweist auf „Forschung“.

    Es ist einfach unglaublich. Vor allem, weil Experten auch davor warnen die Milch von Tieren aus betroffenen Haltungen weiterhin zu verwerten. Das Risiko der Erkrankung ist letztendlich nicht auszuschließen.

    Menschen haben im Krankheitsfall (auch Landwirte erkrankten bereits daran) die gleichen Symptome wie die Tiere: Muskelschwäche, Appetitlosigkeit und demzufolge massiver Gewichtsverlust, neurologische Ausfälle und Probleme mit dem vegeetativen Nervensystem.

    Wer garantiert uns, dass die Zunahme des Botulismus in Deutschland, der immer noch heruntergespielt, ja verschwiegen wird, durch Methangasanlagen sogar noch gefördert wird?

    Der Gülle sei dank und den idealen „Brutverhältnissen“ in Methangasanlagen.

    Wen es interessiert, hier der Link zur ZDF-Mediathek:

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1457156/Rinderseuche-Gefaehrlich-bei-Menschen%253F?setTime=13#/beitrag/video/1457156/Rinderseuche-Gefaehrlich-bei-Menschen%253F

    Unglaublich, dass die Politik nichts unternimmt!

  3. Ob vermeintlicher Öko-Bio-Diesel oder Bio-Produkte aus Südamerika oder wie jetzt hier die Biogasanlage – mich erinnert diese Form von Öko immer mehr an den Zauberlehrling, der nachher auch nicht mehr wußte, wie er die Geister, die er rief und die aus dem Ruder liefen, los werden sollte.

    Hört mehr auf Wissenschaftler, Politiker habe nicht das Hirn.

    Und Unternehmen denken ausschließlich betriebswirtschaftlich und schielen nur nach Gewinnen – auch kommunale.

  4. Selbst wenn Bio-Gasanlagen in der Vergangenheit vielleicht einmal als gute Alternative gedacht waren, so sind wir doch nun alle klüger und um einige, meist negative Erfahrungen reicher.

    Warum also noch festhalten an Technologien, die sich nachweislich als in jeder Hinsicht schädlich herausgestellt haben? Warum nicht gutes Geld in gute Projekte investieren, statt in schlechte?

    Ist das irgendeine Politikerlogik, die sich mir nur nicht erschließt?

    Oder dürfen wir noch darauf hoffen, dass diejenigen, die am Ende entscheiden, dann doch noch die Vernunft siegen lassen? Wir werden es wohl erleben…

    Ich kann nun keinen einzigen Vorteil mehr erkennen, der auch nur ansatzweise den Bau weiterer solcher Anlagen rechtfertigen würde.

    Schon gar nicht auf Kosten des Steuerzahlers, der für den mehr oder weniger hohen Profit einiger weniger dafür nicht nur finanziell zur Kasse gebeten sondern auch noch gesundheitliche Nachteile in Kauf nehmen soll?

    Ein ganz klares NEIN zur Biogasanlage!

  5. Ganz sicher bin ich mir:

    die NVV und die Landwirte, beide Gruppen sind Garanten für die absolute Unschädlichkeit der Gärreste.
    Ihre Verantwortung den Menschen gegenüber werden sie in geeigneter Form entsprechen.

    Gutachten werden doch wohl bereits vorliegen, Versicherungen für alle Eventualitäten abgeschlossen sein.

    Das Gesundheitsamt der Stadt hat sicher auch keinen Einwand erhoben, der Sozial-Dezernent alles Erdenkliche und Mögliche eingeleitet zum Wohl der Bürger.

    Alles wird gut…

  6. danke allerseits für die erklärungen. jetzt verstehe ich etwas mehr, was dahinter steckt.

    besonders wird mir klar, dass die forderung der grünen, dass nichts „gen-manipuliertes“ angebaut und verarbeitet werden soll, nichts gegen das ist, was uns die biogasanlagen an gesundheitlichen schäden bescheren.

    da faseln nvv und politiker von wasserqualität, die nur durch die nvv als anlagenbetreiber zu gewährleisten sei und wissen gar nicht (oder wollen es nicht wissen) welche gesundheitsrisiken sie der bevölkerung zumuten – und dann nicht nur der mönchengladbacher.

    wo bleibt das verantwortungsbewusstsein der landwirte? wahrscheinlich von euro-scheinen vor den augen verdeckt.

    wo bleibt das verantwortungsbewusstsein der grünen, von denen man erwartet und erwarten kann, dass sie über „gen-manipulation“ hinaus auch die weiteren (spät-)folgen für die menschen im auge haben?

    dass ein herr beine das ganze nicht im fokus hat, verwundert nicht, denn gerne sagt er ja, dass ihm das nicht bekannt sei (hatten wir schon mal).

    jetzt wissen er und die anderen, die die biogasanlage unbedingt wollen, was von diesen dreckschleudern zu erwarten ist.

    sollte man die anlagen statt „biogas-anlage“ nicht besser „toxin-anlage“ nennen?

    wenn schon die tierärzte alarm schlagen…

    alles bio, oder was?

  7. Was ich hier las, wirkte nicht gerade vertrauenerweckend. Also habe ich gegoogelt. Na, super!

    Von den Vorlieben von Terroristen für dieses Gift einmal abgesehen, ist das ein wirklich scheußliches Zeug. Das müssen wir doch unbedingt auch noch haben und vor allem alles unternehmen, dass es die Chance bekommt sich auszubreiten!

    Kurz zusammen gefasst:

    Botulinum Toxin ist die giftigste aller bekannten Substanzen.

    Wirkung: Lähmungen der Muskulatur und Lunge.

    Nachweis des Giftes nur in Speziallabors möglich. Es gibt in ganz Deutschland nur 3 bis 4, denen erlaubt ist damit zu arbeiten.

    Fehldiagnosen als Erkrankungen des Zentralnervensystems sehr häufig.

    Immunisierung mit einem Pferdeserum. Sein Einsatz ist jedoch mit starken Nebenwirkungen verbunden und wird daher nur im Verdachtsfall bei möglicherweise bereits betroffenen Personen durchgeführt.

    Die einzige Behandlungsmöglichkeit besteht in der möglichst frühen Gabe von neutralisierenden Antikörpern.

    Sie können zwar das Fortschreiten der Lähmungen in den meisten Fällen aufhalten, nicht aber bereits bestehende Nervenschäden rückgängig machen.

    Gratulation! Muss man sowas haben? Und das nur, weil Energieversorger „Bio“-Gasanlagen als Lizenz zum Gelddrucken für sich entdeckt haben?!

    Wenn die wenigstens noch wirklich etwas bringen würden! Aber mitnichten!

    Nichts ausser zusätzlichen Verkehr, kaputte Straßen, Maistourismus, Verpulvern von Steuergeldern, höhere Energiepreise und eine miese Energiebilanz.

    Können oder wollen unsere Politiker nicht verstehen was da läuft? Wirklich Klasse!

    „Danke“!

  8. @ Pincopallino

    Vielen Dank für Ihre Erklärung. Genau das ist die Problematik, die Sie korrekt auf den Punkt gebracht haben.

    Chlostridien sind Sporen bildende Bakterien. Sporen wiederum sind wie “Schläfer” und können sehr lange und unter widrigsten Umständen überleben.

    Sie warten sozusagen auf für sie günstige Lebensumstände und werden dann aktiv. Diese günstigen Umstände finden sie in Biogasanlagen aufgrund der für sie “angenehmen” Temperaturen.

    Hygienisierungsmaßnahmen (z.B. Aussetzen der Gärreste einer Bedampfung über mind. 1 Stunde bei 70°) sind leider kein Garant, dass sie vernichtet werden. Ist der Zeitraum z.B. kürzer als 1 Stunde können sie überleben. Generell sind diese Maßnahmen umstritten, da Sporen Temperaturen von 100° durchaus überstehen können.

    Grundsätzlich auch dies nur ein Argument mehr gegen eine Biogasanlage.

    Wie ebenso bereits richtig ausgeführt geht es hier ausschließlich um das Abschöpfen von Subenventionen, Vergütungen (z.B. Einspeisevergütung) und Bonifikationen (z.B. NawaRo-Bonus für Mais und Güllebonus). Dies allein ist der Antrieb für den Bau dieser Anlage für die NVV (RWE).

    Nicht umsonst wurde den Landwirten bei der “Verkaufsveranstaltung” der NVV im “Roten Krokodil” in Wickrath eine Rendite von 16% in Aussicht gestellt. Exklusive dessen, was sie für die Maislieferung erhalten, versteht sich. Das sind Zahlen, die für sich sprechen. Selbstverständlich sei es den Landwirten gegönnt.

    Allerdings zahlen wir alle dafür aus Steuergeldern und über unsere Energierechnungen.

    Ohne diese Förderungen/Subventionen und (vermutlich) günstige Kredite aus Sonderprogrammen würde die NVV diese Anlage niemals bauen, da sie vollkommen unrentabel wäre.

  9. @ Herbert

    Also ich verstehe das so, dass diese krankheitserregenden Clostridien (das sind Sporen bildende Bakterien, die Botulismus ( = siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Botulismus ) verursachen können) sich in der Gülle befinden.

    Sie vermehren sich bei der Verarbeitung in Biogasanlagen stark. Das einstündige Erhitzen auf Temperaturen von 70°C hilft nicht, da diese Bakterien Sporen bilden, was durch das Erhitzen nicht verhindert werden kann.

    Im Gegenteil werden dadurch nur die Bakterien getötet, die sozusagen die Gegenspieler der Clostridien wären, was deren Entwicklung also noch zusätzlich fördert.

    Die Gärreste aus Biogasanlagen sind erheblich mit diesen krankheitserregenden Clostridien verunreinigt und wenn diese dann auf Grünfutterflächen und Äckern ausgebracht werden, gelangt es letztendlich in das Tierfutter. Wie sich das dann über die Nahrungskette bis zum Menschen weiterentwickelt, kann man sich sicher selbst ausrechnen.

    Wenn ich das alles so lese, dann frage ich mich ernsthaft, welchen Grund die Entscheidungsträger eigentlich noch vorbringen können, der FÜR den Bau einer Biogasanlage spräche.

    Ich sehe jedenfalls absolut keinen mehr, außer den einzigen, im Interesse von NVV & Co liegenden Grund des Profits – der sich einzig und allein durch Subventionen ergibt, den also am Ende WIR zahlen. Das kann und darf doch alles nicht wahr sein!

  10. Ich hab die Erklärung der Ärzte mehrfach durchgelesen. Das einzige, was ich verstanden habe ist, dass „Botulinum“ ein richtig gefährlicher Stoff sein soll.

    Kann mich mal jemand mal mit weniger Fremdworten „aufklären“, was das mit der Biogasanlage zu tun hat?

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