Neuwerk: Schöne Aussichten II
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
(Foto: M. Thielen) In Neuwerk legt sich wieder der Schützenfesttrubel, einige Fähnchen wehen noch über den Strassen, aber die Normalität hält wieder Einzug. Das Wetter spielte mit (wen wundert’s, heißt es doch so schön „regnet es auf Rheydter Kirmes, dann hat Neuwerk beim Schützenfest schönes Wetter“) und die Schützen kamen in ihren Uniformen auch ordentlich ins Schwitzen, so dass nicht „nur“ Bier, sondern auch Wasser und Cola hoch im Kurs standen.
Wer die jährlich durch die Strassen ziehenden und in den Festzelten feiernden Bruderschaftler sieht, macht sich eigentlich wenig Gedanken, wie viel Planung und zeitlicher Aufwand dahinter steckt und wie viele Termine die amtierenden Vorstände, vor allen Dingen deren Könige und Brudermeister, bis zum großen Auftritt – und auch noch danach – zu absolvieren hatten bzw. noch vor sich haben.
Wollen wir auch an dieser Stelle gar nicht aufzählen, denn schließlich sollen künftige Vorstände nicht mit dem Wort „Arbeit“ abgeschreckt werden.
Die arbeitsintensiven, diversen Treffen der Vorstände, Versammlungen und Königsempfänge, die Pilgerungen und Feiern von Messen, das Ein- und Ausräumen von Festzelt und Halle usw. neben dem wie jedes Jahr üblichen Treffs zum Kränzen und Fähnchen aufhängen in Nachbarschaften und Honschaften stärken das Miteinander und bringen allen auch viel Freude.
Das Schützenfest erlebt man dann als einen großartigen Ausnahmezustand, der Alltag ist weit weg – jetzt wird erst einmal gefeiert. Alles klappt wie am Schnürchen, das Wetter spielt auch noch mit … was will ein glücklicher Neuwerker König und seine Schützen noch mehr.
Alltag kehrt nun wieder in Neuwerk ein, irgendwie muss man in die Normalität zurückfinden, runter von „Wolke Sieben“, Fähnchen wieder abhängen – schade.
Aber schön war’s. Ein paar Termine liegen noch vor den Königshäusern, zwischendurch schwatzen und lachen die Neuwerker wieder am Jakobsbrunnenfest, dann kommt die Puspas-Kirmes im Herbst und ein neuer Vorstand hat wieder eine arbeitsreiche, aufregende, gesellige und fröhliche Zeit vor sich.
Hoffen wir also als Neuwerker, dass sich auch künftig weiterhin Bruderschaftler das ganze Jahr über im Ort engagieren, zu guten Nachbarschaften und Einbindungen in den Ort beitragen, Spenden für gute Zwecke sammeln, Jugendliche fördern, Seniorennachmittage organisieren und sich im Gemeindeleben und Pfarrfesten auf vielfältige Weise und tatkräftig einbringen (was leider viele Bürgerinnen und Bürger nicht bemerken oder wegen des Schützenfesttrubels leicht übersehen), unsere Straßen schmücken und dass sich jedes Jahr neue Vorstände finden, die uns mit schönen Feierlichkeiten eine Auszeit vom Alltag gönnen.
Aber am besten ist es: einfach mitmachen, sich einbringen und so die Bruderschaften in ihrem ganzjährlichen Wirken unterstützen.
„Anonymes Nebeneinander“ und „soziale Kälte“ – Schlagworte, die wir nicht gerne hören und Zustände, die wir alle nicht gerne möchten. „Bruder sein“ ist eben mehr.
Lebendige Bruderschaften in Neuwerk bedeuten für uns alle: schöne Aussichten.
Und eine schöne Aussicht darf dann auch der neue Fähnrich der St. Barbara-Bruderschaft vom Glockenturm der Pfarrkirche aus in Natura genießen. Mal sehen, ob sich bis zum nächsten Jahr der Besitzer dieses Fahrrads findet oder ob uns jemand berichten kann, wie das Fahrrad auf halbem Wege in den Glockenturm kam.