Nettetaler Tage in Elk: Lebendige Begegnung der Partnerstädte
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wenn ein deutscher und ein polnischer Chor erst getrennt und dann gemeinsam in den jeweiligen Sprachen um die Wette singen, eine masurische Volkstänzerin freudig zu den Takten von niederrheinischen Karnevalsliedern tanzt und schunkelt, sich ein cooler HippHopper ebenso bereitwillig wie begeistert bei einer polnischen Polka führen lässt oder ein anspruchsvolles Musikkonzert mit jungen Musikern aus zwei Ländern stattfindet, die sich erst einen Tag vorher kennen gelernt und gemeinsam geprobt haben – dann ist das gelebte Völkerverständigung bei den Nettetaler Tagen 2008 in Elk.
Vom 1. bis 4. Mai verbreiteten mehr als 250 Nettetaler im Alter zwischen elf und 81 Jahren niederrheinisches Flair in der polnischen Partnerstadt. In mehr als 40 offiziellen Veranstaltungen an vier Tagen wechselten sich farbenfrohe, fröhliche und anspruchsvolle Musikvorträge mit sportlichen Wettkämpfen, Tänzen und persönlichen Begegnungen ab.
„Ich bin stolz auf diese Fülle von gut präsentieren Veranstaltungen und auf die vielen mitgereisten Nettetaler, die sich für die Städtepartnerschaft begeistern lassen“, so Bürgermeister Christian Wagner. Sein Elker Amtskollege Tomasz Andrukiewicz zeigte sich besonders von den Musikern des Werner-Jaeger-Gymnasiums beeindruckt, die im ersten Teil des Auftritts gemeinsam mit den Künstlern der Elker Kunstschule auftraten. „Diese jungen Menschen haben uns großartige Musik auf hohem Niveau präsentiert“, lobte der Stadtpräsident.
Für Wagner und seinen Elker Amtskollegen waren es aber nicht die offiziellen Veranstaltungen die dieses Treffen ausmachten sondern das, was oftmals vor- oder hinterher passierte. „Das Bleibende was wir alle mitnehmen sind sicherlich die bewegenden Szenen und Momente, wo sich Nettetaler Gäste und polnische Gastgeber ohne Grenzen und trotz unterschiedlicher Sprache einfach näher gekommen sind, miteinander geprobt, gelacht, getanzt und gefeiert haben“, stellt Wagner zufrieden fest.
Höhepunkt der Nettetaler Tage war der gemeinsam gestaltete Festabend im Kulturzentrum ECK. Polnische Tänze und Spiele wechselten sich mit Karnevalsschlagern und modernen Showtänzen ab. Beim Einmarsch des Prinzenpaares Hubert II. und Rita II. (Glock) schunkelten die polnischen Gastgeber, angefangen von den Jugendlichen bis zum Stadtpräsidenten, begeistert mit. Wagner sieht hier gute Ansätze für weitere Kontakte: „Die entfachte Begeisterung und die gemeinsame Freude an der Musik haben gezeigt, dass die Elker offen sind für eine Weiterabe des Karnevalsgutes“. Umgekehrt gewann der 19-jährige Tim Vaassen aus Lobberich zusammen mit dem Stadtpräsidenten das Springen über den Reisigbesen, eine bislang noch polnische Tradition, die aber den deutschen Gästen sichtlichen Spaß machte.
Neue Felder der Zusammenarbeit
Neben den Karnevalisten zeichnen sich Gemeinsamkeiten zwischen dem Niederrheinchor und dem Chor Kontrapunkt ab, die zusammen eine Messe gestalteten. Ein für viele sicherlich ungewöhnliches Erlebnis war aber, als beide Chöre in geselliger Runde spontan abwechselnd um die Wette und dann gemeinsam „Funiculi funicula“ sagen, das sich zu einer regelrechten Hymne der beiden Chöre entwickelte. „Dies wird sicherlich nicht das letzte Treffen der Chöre bleiben“, versprach der Vorsitzende Harald Post beeindruckt. Andrukiewicz regte gemeinsame Work-Shops wie den zwischen den jungen Musikern an.
„Das ist die Zukunft unserer Partnerschaft“, so Andrukiewicz. Bei dem Gespräch mit dem Elker Bischof Jerzy Mazur, der Mitglied des Steyler Missionsordens ist und die Städtepartnerschaft erfreut beobachtet, versprach Bürgermeister Wagner, für die Studenten Kontakte zu den örtlichen Fachhochschulen herzustellen, insbesondere zur Internationalen Fachhochschule Fontys in Venlo. Der Bischof sprach eine Einladung für den 19. bis 22. Juni 2009 aus. Dann wird in Polen, Deutschland und Litauen ein großes internationales Fest zu Ehren des Heiligen Bruno aus Querfurt gefeiert, der in der Nähe von Elk gestorben ist. Außerdem knüpfte der Malteser Hilfsdienst auf der Heimreise neue Kontakte zu den Kollegen der Stadt Plock.
Abwechslungsreiches Programm
In Elk präsentierten sich der Nettetaler Tanzsportverein mit verschiedenen Gruppen, die D1-Fußballer von Rhenania Hinsbeck, der Niederrheinchor, Walter Tillmann (DIE SCHEUNE), das Orchester und der Chor Accelerando vom Werner-Jaeger-Gymnasium, Künstler mit zwei Ausstellungen sowie die Gastronomen Karl(a)-Heinz(a) Bäumges (Alter Braukeller) und Manfred Hoeren (Zum Schänzchen), die gemeinsam niederrheinische Speisen kredenzten.
Spektakuläre Besuchsaktionen
Auf die bisherigen spektakulären Besuchsaktionen weist ein neues, auf den ersten Blick irreführendes Ortsschild hin, das Bürgermeister Wagner dem Stadtpräsidenten Andrukiewicz übergab. Denn die Entfernung zwischen den beiden Städten ist offenbar nicht eindeutig. Abhängig von den bisherigen Besuchen beträgt die Entfernung 1.354 km (Auto), 1.470 km (Fahrrad) oder 1.850 km (Kanu).
Vielleicht muss das Schild sogar noch erweitert werden, denn die Nettetaler Ultralangstreckenläuferin und Weltrekordhalterin Else Bayer möchte im kommenden Jahr gemeinsam mit ihrem Mann Reinhold zu Fuß nach Elk laufen. Dann werden die beiden 70 Jahre alt und die Städtepartnerschaft Elk-Nettetal feiert ihr 10-Jähriges. Die beiden wollen täglich 50 km zurücklegen und in rund 30 Tagen die Strecke bewältigen. So wie es aussieht, wird diese Städtepartnerschaft nie langweilig.
Partnerschaftsverein Elk – Nettetal
Der Aufenthalt wurde von der NetteAgentur zusammen mit dem Partnerschaftsverein Elk-Nettetal organisiert und mitfinanziert. Damit auch künftig solche Austausche stattfinden können, sucht der Partnerschaftsverein dringend neue Mitglieder.
Wer sich für die Städtepartnerschaft mit Elk interessiert ist herzlich eingeladen mitzumachen. Kontakt und weitere Auskünfte: Berthold Marusczyk, Telefon: 02163/83551.