Gesundheitliche und soziale Kompetenz von Migranten verbessern • Muttersprachliche Selbsthilfegruppen erhalten Unterstützung
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Gesundheitskompetenz der Menschen mit Migrationshintergrund soll künftig in der Region Mönchengladbach verbessert werden. Das ist das Ziel des gemeinsamen NRW-weiten Projektes ‚Migration und Selbsthilfeaktivierung‘.
„Mit unserem gemeinsamen Projekt möchten wir Selbsthilfegruppen für Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund initiieren und damit die gesundheitliche und soziale Situation von Betroffenen und deren Angehörigen deutlich verbessern“, sagt Marko Jansen, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Mönchengladbach.
Geplant ist aktuell eine türkischsprachige Gruppe für Frauen mit psychischen Belastungen. Hierfür werden noch mehr Teilnehmerinnen gesucht.
Bei Fragen können Sie sich bei Frau Nadiye Yuvarlak, Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen unter 02166 92 39 34 melden.
„Unser Ziel ist eine verbesserte gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Migrationsgeschichte“, betont Barbara Steffens, NRW-Gesundheitsministerin.
„Bisher nutzen erst wenige die Angebote der Selbsthilfegruppen und damit die Möglichkeit, durch den Austausch mit Menschen in gleicher Situation wichtige Unterstützung zu erfahren“.
Die Gründe sind unterschiedlich: sprachliche und soziale Hürden, aber auch kulturelle und religiöse Unterschiede.
„In den bestehenden Selbsthilfegruppen fühlen sich Menschen mit Migrationshintergrund häufig nicht gut aufgehoben.
Manche haben Probleme, ihre Gefühle in Worte zu fassen, wenn sie nicht ihre Muttersprache sprechen können.
Andere scheuen sich, weil sie kulturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppenteilnehmerinnen und –teilnehmern befürchten“, sagt Jana-Maria Leismann von der AOK Rheinland Mönchengladbach.
Die Idee der Selbsthilfe ist daher bei Migrantinnen und Migranten nicht sehr verbreitet. Zudem haben Migrantinnen und Migranten häufig ein völlig anderes Verständnis von Gesundheit und Krankheit.
Die Gründung von muttersprachlichen Gruppen zu fördern ist daher eines der Ziele des Projekts ‚Migration und Selbsthilfeaktivierung‘, das zunächst auf zwei Jahre ausgerichtet ist.
Es soll dazu beitragen, dass Betroffene ein besseres Verständnis für die Erkrankung und die medizinische Behandlung erhalten.
Projektträger ist Der Paritätische NRW mit der Gesellschaft für soziale Projekte (GSP).
Förderer des Projektes sind das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) NRW, die AOK Rheinland/Hamburg, die AOK NordWest sowie der Paritätische NRW.
Weitere Projektpartner sind die Koordination für die Selbsthilfeunterstützung (KOSKON) NRW, die Gesundheitsselbsthilfe NRW und Migrantenselbstorganisationen.