Zoek de paal! – Such den Pfosten!
Otto Rick [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Kommen Sie mit am Samstag, 18. Juni 2011, zum 1. Spaziergang mit der BürgerZeitung Mönchengladbach durch die Partnerstadt Roermond!“, lautete unsere Einladung.
Und ganze acht Personen folgten der Einladung, schön paritätisch Männer und Frauen, Roermonderinnen und Roermonder, Mönchengladbacherinnen und Mönchengladbacher.
Der Parkplatz unterm Turm, wo früher das Hammerveld Jazzfestival Gladbacher und Roermonder zusammenführte, war zwar voller Autos, aber das waren alles Mamataxis, die ihren Nachwuchs zu einem Turnier des Roermonder Hockeyclubs Concordia kutschiert hatten.
Für die Gäste aus der Partnerstadt fanden sich drei Parkplätze am Ortseingang von Herten.
Pünktlich machten man(n) und frau sich miteinander bekannt, und pünktlich wie die Maurer machten wir uns auf den ungefähr drei Kilometer langen Rundweg durch das Roerdelta.
Die Informationstafeln waren alle wieder da, und so konnten die Teilnehmer des ersten Spaziergangs im vierzigsten Jahr der Städtepartnerschaft den Originaltext mit der Übersetzung auf ihren Faltblättchen vergleichen. Auch so lassen sich Nachbarsprachen vermitteln.
Zwar waren die Pfeile, die den Weg weisen, immer noch nicht blau, sondern naturfarben künstlerisch in Holz geschnitzt und in der Natur leicht zu übersehen. Die Mönchengladbacher Vertreterin des Nabu musste ihrem Kollegen alle Pflanzen am Wegesrand erklären und war völlig hingerissen.
Ihr Kollege kam mit dem Knipsen gar nicht nach. Und die Roermonder hatten ihren runderneuerten Natur- und Wasserlehrpfad auch noch nicht beschritten, entdeckten also quasi Neuland.
Nach dem schrecklichen Hochwasser 1990 und 1993 hat der Wasserverband Wälle aufgeschüttet, die Flussufer durch Mauern eingefasst und das Roerdelta zwischen Hambeek und Roer zu einem Flecken Natur zwischen den Ortsteilen Herten und der Vorstadt Sint Jacob gemacht.
Im Gespräch miteinander konnten wir uns sogar ergänzen, voneinander lernen und miteinander, wenn auch meist hintereinander gehend, Roermonds Natuur- en Waterleerpad erkunden. Der WDR-Wetterbericht sollte Recht behalten und so hat es auch einmal geregnet. Auch omroep Limburg muss wohl Regen angekündigt haben, denn alle hatten einen Regenschirm mit.
Zwei Fragen blieben nach anderthalb Stunden: Wie unterschiedlich verstehen die Menschen dies- und jenseits der Grenze das Wort Natur?
Und Frage Nummer zwei war eher als Vorschlag zu verstehen, der balancierend auf der Betonkante des Groene Rivier, des grünen Flusses und dritten Armes im Roerdelta, aufkam: Sollten wir den Natur- und Wasserlehrpfad Roermond nicht vielleicht Zoek de paal! nennen?
Auf gut Deutsch: Such den Pfosten! Den mit dem blauen Pfeil, der den Weg weist, wie die Informationstafeln versprechen. Der aber nicht unbedingt blau sein muss.
Und dann ging es wieder in Richtung Heimat. Für die einen op de fiets, für die anderen im Auto.
Tot ziens in juli! Auf Wiedersehen im Juli!