Wechsel an der Spitze der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle

Red. Wickrath [ - Uhr]

prof-dr-peter-schallenberNach 47 Jahren kommt es zum 1. April zu einem Wechsel im Direktorium der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ), die ihren Sitz in der Brandenberger Straße 33 in Mönchengladbach hat. Sein Amt wird Prof. Dr. Anton Rauscher, der der KSZ seit seiner Gründung 1963 vorsteht, an seinen Nachfolger Prof. Dr. Peter Schallenberg übergeben.

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat den Paderborner Priester und Moraltheologen Peter Schallenberg berufen. Prof. Dr. Anton Rauscher stellte aus diesem Anlass seinen Nachfolger Oberbürgermeister Norbert Bude bei einem Besuch im Rathaus Abtei vor.

Die KSZ hat sich insbesondere durch ihre hochkarätig und international besetzte Sozialethikertagung einen Namen verschafft, die seit 1968 zunächst im zweijährigen Rhythmus, seit 1980 alljährlich im historischen Rathaus Abtei stattfindet und aktuelle sozialethische Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Politik reflektiert und diese in der auf inzwischen 29 Bände gewachsenen Publikationsreihe „Mönchengladbacher Gespräche“ dokumentiert.

Die nächste Sozialthikertagung findet am 6. und 7. Mai wieder im Rathaus Abtei statt. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Tagung lautet „Die Bedeutung der Religion für die Gesellschaft“.

Prof. Dr. Peter Schallenberg (Jahrgang 1963) studierte Theologie und Philosophie in Paderborn und Rom. Nach der Priesterweihe 1988 folgte 1991 die Promotion zum Dr. theol. 1997 übernahm er die Leitung der Kommende in Dortmund (Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn).

Es folgten Lehraufträge im Rahmen des Studiengangs Caritaswissenschaften und ein Lehrauftrag für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn. 2003 folgte die Habilitation an der Universität Münster.

Von 2004 bis 2009 war Schallenberg Professor für Moraltheologie und Christliche Sozialwissenschaften an der Theologischen Fakultät Fulda. Seit dem Wintersemester 2008/2009 ist er Lehrstuhlinhaber für Moraltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät Paderborn.

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hatte Prof. Dr. Anton Rauscher für seine jahrzehntelange Tätigkeit gedankt. Mit herausragendem Einsatz habe er die Zentralstelle geprägt und ihren Ruf als gewichtige Stimme der katholischen Sozialverkündigung weltweit gefestigt.

„Ich freue mich, dass die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle weiterhin in Mönchengladbach bleibt. Das liegt uns allen sehr am Herzen“, betonte Oberbürgermeister Norbert Bude. Prof. Dr. Peter Schallenberg betrachtet seine neue Aufgabe, „um die man sich nicht bewirbt, sondern gebeten wird“, wie er sagte, als große Herausforderung.

Das Wesen der Zentralstelle, die ein gemeinsames Fundament für alle katholischen Gruppierungen bildet, öffnen und vor allem junge Generationen aller katholischen Sozialethikergruppierungen einbinden ist ein erklärtes Ziel, das er sich vor Antritt seiner neuen Aufgabe vorgenommen hat.

Darüber hinaus wolle man sich weiterhin mit aktuellen Themen aus Kirche und Gesellschaft auseinandersetzen. „Auf dem Feld der Sozialethik spielt insbesondere die Ökumene eine wichtige Rolle, mit der sich die KSZ verstärkt beschäftigen wird“, betonte er.

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