14 Sterne im „alten“ Mönchengladbacher Stadtwappen
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Sie gelten als die mächtigen Fürsprecher bei Gott. Verstorbene, die ihr Leben gemeistert haben und nun aus dem Jenseits uns ihre Hilfe zukommen lassen, wenn wir sie darum bitten. Millionen schwören auf sie und sind überzeugt davon, dass sie noch niemals im Stich gelassen wurden.
Die Rede ist von den 14 Nothelfern, die in der oberen Hälfte des alten Mönchengladbacher Stadtwappen (bis 1974) symbolisch als Sterne abgebildet sind, wie hier auf einem Gartentor in Neuwerk.
Dazu zählt auch Vitus, der Patron der Benediktinerabtei Gladbach und damit der Stadt Mönchengladbach. Besonders hoch im Kurs stehen die 14 Nothelfer vor allem bei der Landbevölkerung.
VITUS
Der junge Vitus besaß schon mit zwölf Jahren die Gabe, Wunder zu wirken, Blinde sehend, Lahme gehend und Stumme sprechend zu machen.
Sein eigener Vater, ergrimmt darüber, dass sein Sohn Christ geworden war, brachte ihn persönlich vor Gericht. Nach langen grausamen Folterungen und schrecklichen Martern, brach ein gewaltiges Unwetter herein und ließ die Erde erbeben.
Ein Engel stieg vom Himmel herab und brachte Vitus und seine Pflegeeltern Modestus und Crescentia zum Flusse Selur, wo die drei Märtyrer friedlich starben.
Nothelfer bei Augenleiden, Unfruchtbarkeit, Bettnässen, Besessenheit, Aggression.
Patron: der Apotheker, Bergleute, Bierbrauer, Kesselschmiede, Schauspieler, Winzer; Jugend, Krüppel; der haustiere, des Geflügels; der Quellen, Aussaat und Ernte; gegen Besessenheit, Bettnässen, Blind- Stumm- und Taubheit, spastische Gebrechen, Hysterie, Tollwut, Epilepsie (Veitstanz), Schlangenbisse, Unfruchtbarkeit, bei Augenkrankheiten; für Bewahrung der Keuschheit; gegen Aufregung, Blitz, Feuer, Unwetter.
Schutzpatron von Böhmen, Corvey, Ellwangen, Krems, Mönchengladbach, Pommern, Prag, Sachsen und Sizilien.
ACHATIUS
Hauptmann in der römischen Armee, Anführer von 10.000 Legionären, wurde mit diesen am Berg Ararat (Armenien) gemartert und in ein Dornengestrüpp gestoßen, weil sie dem Christentum nicht abschworen.
Nothelfer: Stärkung in Zweifeln, Bewahren vor Übeln, schweren Krankheiten und Todesangst.
Schutzpatron von Bayern, Böhmen und Österreich.
ÄGIDIUS
Lebte als Einsiedler in der Provence
Nothelfer: Aussatz, Pest, Krebs, Irrsinn, eheliche Unfruchtbarkeit, bei Dürre, Sturm, Feuersbrunst, Unglück, Menschenfurcht, in großer geistiger Not und Verlassenheit, für eine gute Beichte, von stillenden Müttern, von Krüppeln.
Patronat: Hirten, Vieh, Bettler.
BARBARA
Tochter des Griechen und Heiden Dioskuros, der sie in einen Turm sperren, martern ließ und später selbst enthauptete.
Nothelferin der Sterbenden, der Artillerie, Hüttenarbeiter, der Glöckner (Türmer), Büchsenmacher, sowie der Feuerwehr.
Patronat: Architekten, Bauarbeitern, Bergleute, Dachdecker, Feuerwehr, Gefangenen, Hutmacher, Köche, Zimmerleute, Totengräber, der Untergrundbahn, Festungen, Türme; gegen jähen Tod, für glückliche Sterbestunde.
Die Bauern bitten sie um die Abwendung von Blitzgefahr, Feuer und Fieber.
BLASIUS
Bischof und Arzt im armenischen Sebaste (heute Siwas), der in der Einöde lebte, von Vögeln täglich mit Speisen versorgte wurde. Die wilden Tiere kamen ganz zahm zu ihm und wurden von ihm durch Handauflegen gesegnet.
Blasius heilte auch viele Menschen von ihren Gebrechen. Einmal rettete er einen kleinen Jungen, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, durch sein beherztes Eingreifen das Leben.
Nothelfer: Angina, Husten, Blähungen, Zahnweh, Kropf; gegen Sturm gegen Gewissenbisse.
Patronat: Ärzte, Bäcker, Maurer, Gerber, Steinhauer, Schneider, Schuster, Spinnereibesitzer, Strumpfwirker, Tucherzeuger, Weber, Rinder- und Schweinehirten, Seifensieder, Windmüller; der Packpferde, Schweine, wilden Tiere und deren Krankheiten.
Schutzpatron von St. Blasien, Braunschweig, Mühlhausen/Thüringen, Neapel und Ragusa (Dubrovnik)
CHRISTOPORUS
Der Riese aus Kanaan hieß vor seiner Begegnung mit dem Jesuskind, das er auf seinen Schultern durch einen Fluss trug, Reprobus.
Wurde um 250 nach Christi verfolgt und getötet. Die Betrachtung seines Bildes am Morgen gilt als Stärkungsmittel für die Bewahrung der Lebenskraft bis zum Abend.
Nothelfer: Unfälle, plötzlicher (unbußfertiger) Tod, Depressionen, Ängste in Lebenskrisen.
Patron der Autofahrer, Bogenschützen, Buchbinder, Färber, Flößer, Gärtner, Geflügelhändler, Hutmacher, Lastträger, des Luftverkehrs, Piloten, der Obsthändler, Schatzgräber, Schiffer, Seeleute, Werftarbeiter, Zimmerleute, der Gebirgsreisenden, der schwächlichen Kinder; der Festungen und des Meeres; der Äpfel; gegen Dämonen, Hochwasser, Unwetter, Hagelschlag, Hungersnot, Pest, Wunden und Zahnweh.
Schutzpatron von Braunschweig, Hildesheim, Mecklenburg, Rosenberg, Stuttgart, Würzburg, Württemberg.
CYRIACUS
Römischer Diakon, der um 310 von Kaiser Maximin mit Pech übergossen, auf die Streckbank gelegt und danach enthauptet wurde.
Nothelfer: Besessenheit, fixe Ideen, Zwangsvorstellungen.
Patron gegen Anfechtungen, böse Geister, der Zwangsarbeiter, bei schweren Knechtsarbeiten.
DIONYSIUS
Der erste Bischof von Paris, der in der Stadt die erste christliche Kirche baute und viele Ungläubige bekehrte. Er wurde mit Ruten gepeitscht und über einen glühenden Rost gelegt.
Danach warf man ihn wilden Tieren vor, die sich aber nur friedlich zu seinen Füßen legten. Zuletzt wurde er enthauptet. Doch erhob sich sofort wieder und trug seinen Kopf auf den Händen noch zwei stunden weit weg vom Ort seines Martyriums.
Nothelfer gegen Kopfweh und Tollwut.
Patron der französischen Könige, Bewahrer des königlichen Banners; Schutzpatron von Paris und Frankreich.
ERASMUS
Der Bischof von Antiochia wurde unter Kaiser Diokletian gefoltert, unter Kaiser Maximian vor Gericht gestellt. Danach legte man ihm eine glühende Rüstung an, schlitzten ihm den Bauch auf und drehten ihm mit einer Winde die Gedärme aus dem Leib.
Noch heute heißen die elektrischen Strahlenbündel, die bei Gewittern auf Schiffsmasten und hohen Metallstangen beobachtete werden, „Elmsfeuer“.
Nothelfer bei Geburtsschmerzen, Kolik, Magen- und Darmleiden, Bauchweh, Unterleibskrankheiten, Krampf, Geschwüren, Krebs.
Patron der Drechsler, der Schiffer und Seeleute (romanische Länder), der Gebärenden; der Haustiere; gegen Viehkrankheiten und Seuchen;
Schutzpatron von Lyon.
EUSTACHIUS
Der oberste Feldherr Kaiser Trajans mit dem Namen Placidus, der durch die Erscheinung des Gekreuzigten im Geweih eines Hirsches bekehrt wurde, erlitt um 130 mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen den Märtyrertod in einem glühenden Metallstier.
Nothelfer bei Familien- und Ehekrisen, in verzweifelten Situationen, von Missbrauchsopfern und unehelichen Kindern.
Patron der Jäger, Förster, Krämer, Strumpfwirker, Tuchhändler.
GEORG
Offizier im römischen Heer, erlitt um 303 unter Kaiser Diokletian – nach entsetzlichen und grausamsten Folterqualen – den Märtyrertod.
Nothelfer bei Depressionen, Suizidgefahr, Aggressivität.
Patron der Büchsenmacher, Krieger, Reiter, Ritter, Waffenschmiede, Schützen, Soldaten, der Artisten, Bauern, Böttcher, Sattler; der Kavallerie, des Deutschen Ritterordens, der Heere, der gefangenen; der Krankenhäuser; des Viehs; für schönes Wetter; gegen die Macht des Satans, gegen Religionsfeinde, Beschimpfungen, schweren Fall, Kriegsgefahr und Unglück.
Schutzpatron von England, Russland, Schweder, Georgien, Deutschland, Frankreich, Piemont, Aragon, Bosnien, Bayern, Sachsen, Schleswig, Lothringen, Krain, Katalonien und des Kirchenstaats; von Amersfort, Antiochia, Antivari, Bamberg, Bremen, Casale, Dinkelsbühl, Eisenach, Ferrara, Friedberg, der Republik und der Bank von Genua, Granada, Hannover, Konstantinopel, Limburg, Lüttich, Luzern, Mansfeld, Mantua, Modena, Nimwegen, Nördlingen, Petershausen, Pettau, Philippsburg, Ravensburg, Schlettstadt, Stade, Überlingen, Ulm, Urbino, Valencia, Wismar und Allgäu.
KATHARINA
Die schöne und unermessliche reiche Königstocher aus Alexandria siegte in einem religiösen Disput mit 50 gelehrten Männern, die sich nach der Diskussion alle zum Christentum bekehrten.
Das erboste Kaiser Maximin so sehr, dass er alle Philosophen auf dem Scheiterhaufen verbrennen ließ. Nach einigen Tagen ließ der Kaiser Katharina und seiner Frau, der Kaiserin, den Kopf abschlagen.
Nothelferin gegen Zungenleiden- und Krankheiten, Migräne, Stottern, Esssucht, Lern- und Konzentrationsproblemen.
Patronin der Buchdrucker, Friseure, Gerber, des Lehrstandes, der Müller, Notare, Philosophen, Rechtsgelehrten, Redner, Schuster, Schüler, Seiler, Spinnerinnen, Tuchhändler, Wissenschaftler; der Jungfrauen und Mädchen; der Universitäten, Bibliotheken; zur Auffindung Ertrunkener; für Beharrlichkeit bis zum Tode.
MARGARETA
Die Tochter eines heidnischen Priesters aus Antiochia verweigerte sich dem römischen Präfekten, wurde daher gefoltert, mit Ruten gepeitscht, nackt auf eine rot glühende Platte gelegt und in eiskaltes Wasser getaucht. Als daraufhin die Erde zu beben begann, wurde sie um 307 enthauptet.
Nothelferin bei Geburten, Unfruchtbarkeit, sexueller Gewalt, bei Gesichtskrankheiten und Wunden.
Patronin der Ammen, der Bauern, der Frauen, Schwangeren und Wöchnerinnen, für Fruchtbarkeit.
Schutzpatronin von: Corneto, Cremona, Montefiascone und Paris.
PANTALEON
Der kaiserliche Leibarzt aus Nikodemia heilte Blinde, Taube und Lahme und wurde von eifersüchtigen und missgünstigen Kollegen bei den Behörden denunziert, später unter entsetzlichen Martern gequält und hingerichtet.
Nothelfer gegen Infektionen, Grippe, Aids; Viehseuchen.
Patron der Ärzte, Haustiere; gegen Auszehrung und Heuschrecken.
Schutzpatron von Sachsen und Sizilien
Übrigens: Seit Neuerem gibt es noch einen weiteren Schutzpatron, nämlich einen fürs Internet:
ISIDOR
Der heilige Isidor, Erzbischof von Sevilla (um 560-636) ein hochgeachteter Bibliothekenbaumeister und ein bedeutender Kirchenlehrer, ist Nationalheiliger von Spanien und seit 2001 Patron des Internets.
Er ist Verfasser der ältesten kirchlichen”Datenbank” und wird vor allem für seine zwanzigbändige Enzyklopädie „Etymologiae” verehrt.
Es ist nicht überliefert, ob er wirklich schon als „Nothelfer“ beim Beheben von Problemen mit dem Internet gewirkt hat …
😉