Nach wie vor Ungereimtheiten bei der AWO • AWO-Ortsverein Volksgarten kritisiert Kreisverbandsvorstand Uwe Bohlen und gibt Verantwortung für Begegnungsstätte Lürrip ab
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Insgesamt betreibt die AWO in Mönchengladbach acht Begegnungsstätten, in denen sich ältere Menschen treffen können, um gemeinsam aktiv zu sein, zu frühstücken und sich je nach Interessenlagen körperlich und geistig zu betätigen.
Nachdem Anfang des Jahres mit dem Vorsitzenden Heinz Kempkens der komplette Vorstand des Ortsvereins Neuwerk zurückgetreten war, gibt es nur noch drei AWO-Begegnungsstätten, die von Ortsvereinen betreut werden. Die Begegnungsstätte Lürrip ist/war eine davon.
Deren Führung lag – historisch bedingt – in der Verantwortung des Vorstandes des Awo-Ortsvereins Volksgarten, seit etwa zwei Jahren unter Vorsitz von Rainer Ossig.
Die Immobilie Neusser Straße 401 wurde durch Mittel aus Stiftungen gefördert und ist Eigentum des Awo-Kreisverbandes, wobei zum Zeitpunkt der Errichtung die Mitglieder des Ortsvereins beim Grundstückskauf 70.000 DM zugeschossen hatten.
Zwischen dem Kreisverband und dem Ortsverein besteht eine Vereinbarung, dass letzterer die Immobilie kostenfrei nutzen kann.
Wer für die Instandhaltung zuständig ist, ist seit Jahren strittig, so dass mangels Kostenübernahmebereitschaft durch den Eigentümer des Gebäudes (AWO-Kreisverband) sich der Ortsverband gezwungen sah, beispielsweise eine neue Heizung zu installieren und zu finanzieren. Auch Arbeiten an den Außenanlagen mussten zwangsläufig vom Ortsverein Volksgarten bezahlt werden.
Die Mitarbeiterin, die den Bereich „Begegnungsstätte“ betreut, ist beim Kreisverband angestellt, die Einkäufe für den laufenden Betrieb, also Lebensmittel usw., wurden bislang aus der Kasse des Ortsverbandes bestritten.
So kam es in jüngster Vergangenheit immer wieder zu ergebnislosen Diskussionen zwischen dem Ortsvereinsvorsitzenden Ossig und dem „hauptamtlichen“ Vorsitzenden des AWO-Kreisverbandes Mönchengladbach e.V., Uwe Bohlen.
Ständig versuchte Ossig den Kreisvorstand Bohlen dazu zu bewegen, endlich Transparenz zu zeigen sowohl in finanzieller Hinsicht, als auch organisatorische und klare Strukturen im Verhältnis vom Kreisverband zu den Mönchengladbacher Ortsvereinen zu schaffen.
Ohne Erfolg.
Auch das Präsidium der AWO Mönchengladbach unter Leitung von Hermann Jansen schien wenig Interesse an klaren Strukturen zu haben, so Ossigs Eindruck aus den Sitzungen des Präsidiums, in das die Delegierten Ossig gewählt hatten.
Um eine klare Zuordnung der Verantwortlichkeiten (auch hinsichtlich der Begegnungsstätte Lürrip) zu erreichen, hatte die Mitgliederversammlung des Ortsvereins Volksgarten den Vorstand ermächtigt, entsprechende Beschlüsse zu fassen.
An dieser Mitgliederversammlung hatte der AWO-Kreisvorsitzende Uwe Bohlen teilgenommen und konnte bei dieser Gelegenheit erkennen, dass der Ortsverein Volksgarten die Begegnungsstätte nicht mehr weiter in Eigenregie bewirtschaften wolle.
Damit würde gleichzeitig eine „Entflechtung“ der bisherigen „Mischkasse“ stattfinden (ehrenamtlicher Bereich und Begegnungsstätte als möglicher „wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb“) und eine eindeutige Kostenverantwortung hergestellt.
Am 15.05.2014 hat der OV-Vorstand Volksgarten die Ermächtigung seiner Mitglieder umgesetzt und beschlossen, zum 30.06.2014 die Bewirtschaftung der Begegnungsstätte mit der Konsequenz einzustellen, dass der AWO-Kreisverband diese Aufgaben übernimmt.
Noch am selben Tag wurde Bohlen von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt und um einen Gesprächstermin zwecks Geschäftsübergabe gebeten.
Nachdem Bohlen bis zum 15.06.2014 nicht auf dieses Schreiben reagiert hatte und dieses Thema auch nicht auf der Tagesordnung der Präsidiumssitzung (27.06.2014) stand, erinnerte Ossig u.a. mit diesen konkreten Fragen an den Beschluss des OV-Vorstandes:
- Wer ist im Grundbuch als Eigentümer der Immobilie eingetragen?
- Wie können die Mitglieder des AWO-Ortsvereins Volksgarten die Immobilie (einschließlich Büros) nutzen?
- Wann soll die Übergabe vorgenommen werden?
Da Bohlen auch auf dieses Schreiben nicht reagiert hat, setzte der OV-Vorstand seinen Beschluss um, zum 30.06.2014 nicht mehr für die Begegnungsstätte zuständig und damit verantwortlich zu sein.
Mit der Konsequenz, dass ab dem 01.07.2014 die Leiterin der Begegnungsstätte (Mitarbeiterin des Kreisverbandes) über keinerlei Mittel verfügte, Einkäufe vornehmen zu können.
Dass die Türen der Begegnungsstätte dennoch nicht geschlossen wurden, kann nur damit zusammenhängen, dass der AWO-Ortsverein weiterhin Mittel zur Verfügung gestellt hat.
Darüber und über die weiteren Aspekte zu dieser Angelegenheit herrscht beim Ortsvereinsvorstand nach wie vor Unklarheit, was die erhebliche Verärgerung bei den Ehrenamtlern dem KV-Vorsitzenden gegenüber noch verstärkt, wie bei einem Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern nach einer Vorstandssitzung festzustellen war.
Ob solche Verärgerungen auch beim Ortsverein Neuwerk zum Rücktritt des Vorsitzenden Heinz Kempkens und des kompletten Vorstandes geführt hatte, war nicht in Erfahrung zu bringen. Unwahrscheinlich ist es indes nicht.
Fakt ist jedenfalls, dass die Begegnungsstätte Neuwerk (Dünner Straße 163) nunmehr vom AWO-Kreisverband bewirtschaftet wird und dort die ehrenamtliche Mitgliederbetreuung mangels Vorstand brach liegt.
Soweit werden es die Vorstandsmitglieder des OV Volksgarten nicht kommen lassen.
Schließlich konnten sie durch die vielfältigen Angebote und das insgesamt große Engagement – entgegen dem Trend auf Stadt- Bezirks- und Bundesebene – die Zahl der Mitglieder steigern und zwar um fast 100%, auf etwa 180.
Damit stellt der OV Volksgarten fast 15% der 1.390 AWO-Mitglieder in Mönchengladbach. Größter Ortsverein ist mit ca. 650 Mitgliedern der OV Süd (Odenkirchen, Rheindahlen, Wickrath), in dem Uwe Bohlen das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bekleidet.
Warum Uwe Bohlen dem OV-Vorstand Volksgarten innerhalb von zweieihalb Monaten nicht geantwortet hat, ist dessen Mitgliedern vollkommen unverständlich.
Ein Vorstandsmitglied brachte es deutlich auf den Punkt: „Ich fühle mich und uns alle von Herrn Bohlen missachtet! Die AWO-Mitglieder scheinen ihn gar nicht zu interessieren“.
Erklärtes Ziel des OV-Vorstandes Volksgarten ist es, im Interesse seiner Mitglieder seiner ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen und die Immobilie Neusser Straße 401 kostenfrei nutzen zu können. In diesem Kontext werde der OV sich nicht weiter an irgendwelchen Instandhaltungs- oder sonstigen Kosten beteiligen.
Sollte es nicht dazu kommen, könnte der AWO-Ortsverein Volksgarten sicherlich auch andere Räumlichkeiten in der näheren Umgebung nutzen, wie beispielsweise bei der katholischen Kirche, die über große Räume verfügt.