Comeback: Schulverweigerer finden wieder Spaß am Lernen
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Rund 160 Kinder und Jugendliche in Mönchengladbach gelten als Schulverweigerer. Sie lassen sich trotz Schulpflicht und aller ordnungsrechtlicher Maßnahmen – vom Bußgeld bis zur zwangsweisen Vorführung durch Polizei und Ordnungsamt – kaum oder gar nicht im Unterricht sehen.
Bei einem Pilotprojekt, in dem Schulaufsicht, Jugendamt und die Gemeinschafthauptschule Dohr zusammenarbeiten, erfahren Jugendliche jetzt, dass Lernen Spaß machen und sich lohnen kann.
Die sechs Jungen und Mädchen, die seit Herbst 2007 am Projekt „Comeback“ teilnehmen, sind um die 16 Jahre alt, kommen aus unterschiedlichen Schulen im Stadtgebiet und waren oft über Monate nicht mehr zum Unterricht erschienen.
Dass sie zwar „schulmüde“ waren, aber weder faul noch unbelehrbar, haben die Jugendlichen schon in den ersten Monaten des Projektes bewiesen.
Sie kommen gerne und pünktlich, nehmen weite Wege in Kauf, um dabei sein zu dürfen, engagieren sich im Team, setzen sich wieder Ziele und freuen sich über jedes Erfolgserlebnis.
Betreut werden sie täglich von 8.00 bis 13.30 Uhr in Räumen des Freitzeitzentrums an der Kleinenbroicher Straße in Giesenkirchen von den beiden Pädagogen Barbara Gerlach und Paul Kylau sowie von Schulsozialarbeiter Markus Lamberti.
Alle drei sind an der Gemeinschaftshauptschule Dohr beschäftigt, die sich als Partnerschule für das Projekt zur Verfügung gestellt hat.
„Dies erleichtert die Arbeit enorm“, bestätigen Walter Steinhäuser von der Schulaufsicht, Jugendamtsleiter Reinhold Steins und Schulleiter Ralf Walbeck.
Denn obwohl die Jugendlichen im Laufe des 12-monatigen Projektes nicht nach der Stundentafel unterrichtet werden und keinen Schulabschluss erhalten, sind sie doch offiziell Schüler der Schule und halten sich die Chance offen, nach ihrer Teilnahme an „Comeback“ einen Hauptschulabschluss zu machen.
Noch gibt es freie Plätze im Projekt, insgesamt können 12 Jugendliche mitmachen, wobei Pädagoge Paul Kylau klarstellt, dass hier niemandem etwas geschenkt wird: „Auch wenn wir uns in der Arbeit an den Interessen und Bedürfnissen der Teilnehmer orientieren: Wer bei Comeback aufgenommen werden will, muss klare Regeln akzeptieren und befolgen. Wir wollen Jungen und Mädchen motivieren, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen.“