Grüne: Mönchengladbach braucht dringend mehr Gesamtschulen
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Vor dem alten Schauspielhaus an der Hindenburgstraße warben die Grünen mit ihrem Schulmobil für eine neue, bessere Schulpolitik. Das ist besonders für Mönchengladbach wichtig: Hier werden nämlich jedes Jahr weit über 500 Schülerinnen und Schüler von den städtischen Gesamtschulen zurückgewiesen.
In Mönchengladbach ist die schulpolitische Not groß. Grund genug für Sylvia Löhrmann, Grüne Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag NRW, samt Grünem „Schulmobil“ des Landesverbandes vor dem alten Schauspielhaus an der Hindenburgstraße eine Grüne alternative Schulpolitik vorzustellen.
Unterstützt wurde sie dabei von zwei Mönchengladbacher Grünen-Bildungsexperten: Dr. Gerd Brenner, Bundestagskandidat, von Beruf Pädagoge und Vertreter der Grünen im Jugendhilfeausschuss, sowie Gerd Schaeben, Sprecher der Grünen im Schul- und Bildungsausschuss.
„Die Eltern wollen die beste Bildung für ihre Kinder, sie wollen eine Schule, in der das Abitur als Option enthalten ist“, betonte die Chefin der Grünen im Landtag, in Mönchengladbach sei der Ausbau der Gesamtschulen dringend erforderlich.
Viele Passantinnen und Passanten waren an diesem Nachmittag am Grünen Schulmobil mit der auffälligen Skulptur der „geknechteten Schülerin„ stehen geblieben. Kein Wunder: in Mönchengladbach gehört die schulische Benachteiligung großer sozialer Gruppen leider zum Alltag.
Der Anteil von Schülerinnen und Schülern ohne Schulabschluss liegt bei mittlerweile sieben Prozent, fast jedes dritte Kind in Mönchengladbach wächst in einem Hartz-IV-Empfänger Haushalt auf. Auch der Anteil der Scheidungskinder ist vor Ort weit überdurchschnittlich.
„Leider ist die Stadt nach dem Familienatlas der Bundesregierung auch bei der Kinder- und Jugendförderung Schlusslicht“, erläuterte Gerd Brenner. Nach einem deutschlandweiten Vergleich der Bundesregierung sei Mönchengladbach im Bereich Qualität von „Bildung und Ausbildung“ auf dem 38. Platz von 40 gelandet. „Ganz schlecht“, so Brenner, „ist die Schüler-Lehrer-Relation, mit durchschnittlich 24,2 Kindern pro Grundschulklasse landete unsere Stadt nur auf dem vorletzten Rang.“
Es bleibt also viel zu tun auf dem Bildungssektor, waren sich am Ende alle einig. Langfristig, so stellte Sylvia Löhrmann fest, müsse es eine Schule für alle Kinder geben, inklusive Übermittagsbetreuung und einem täglichen Vollwert-Mittagessen.
Mittelfristig ist aus Sicht der Mönchengladbacher Grünen die Einrichtung einer sechsten und siebten Gesamtschule in der „Vitusstadt“ unabdingbar. Dr. Gerd Brenner: „Es wird kein Weg daran vorbeiführen, die Zahl der Hauptschulen auf fünf bis sechs zu verringern, um eine gesicherte Mehrzügigkeit zu garantieren.“