Jusos wollen kritische Auseinandersetzung mit Kurzausbildungen
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Sie befürchten, das Förderinstrument könnte von Arbeitgebern missbraucht werden, etwa um Lohnkosten zu drücken.
Die SPD-Jugendorganisation fordert eine kritische Auseinandersetzung.
„Eine wirkliche Förderung findet in Kurzausbildungen nicht statt. Die Auszubildenden bekommen auch nach dem Abschluss weniger Geld als ihre Kollegen mit dreijährigen Ausbildungen und haben zudem schlechte Zukunftschancen“, erklärt Robert Peters, Vorsitzender der Mönchengladbacher Jusos.
Seit 2004 gibt es in Deutschland neben regulären dreijährigen Berufsausbildungen sogenannte zweijährige „theoriegeminderte“ Ausbildungen.
Sie sollten zur Förderung nicht ausbildungsfähiger Jugendlicher dienen. Zunehmend geraten diese Ausbildungen jedoch in Verruf. Der DGB kritisiert das Konstrukt schon seit längerer Zeit.
Auch die Jusos befürchten, reguläre Ausbildungsberufe könnten verdrängt werden.
„Im Einzelhandel sehen wir das heute schon. Wenn dieser Trend weitergeht, sich gar in anderen Branchen zeigt, dann wäre dies der Anfang einer Zweiklassen-Arbeitsgesellschaft“, befürchtet Robert Peters.
Die Jusos wollen deshalb eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema anstoßen, auch in ihrer eigenen Partei.
Auf dem SPD-Unterbezirksparteitag am kommenden Samstag, den 09.04.2011 bringen sie daher einen entsprechenden Antrag ein. Danach soll auch die Situation bei kommunalen Arbeitgebern unter die Lupe genommen werden.
Peters dazu: „Die NVV richtet für das kommende Ausbildungsjahr erstmals Kurzausbildungen ein. Hier muss genau hingeschaut werden, warum sie dies tut und welche Konsequenzen das hat. Will man Jugendliche mit Defiziten fördern oder lediglich maßgeschneiderte Mitarbeiter produzieren, die auf dem Arbeitsmarkt geringere Chancen haben und weniger kosten?“