Schnäppchenjäger aufgepaßt!
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Auf der diesjährigen Frühjahrsausstellung bietet die EWMG ein städtisches Grundstück zu einem (angeblich) besonderen Messepreis an. Das Objekt liegt in Bettrath am Rande des Naturschutzgebietes Donk.
Das Grundstück am Fuchshütter Weg ist 448 qm groß, wurde bisher von der EWMG für 107.520 EURO (ohne Kanalanschlussgebühren und ohne die Kosten für den Wegeanteil) angeboten und ist nun für „schlappe“ 99.500 EURO zu haben.
Einschließlich der Kanalanschlussgebühren und der Kosten für den Wegeanteil bietet die EWMG das Grundstück auf ihrer Homepage jedoch für 108.671 EURO an, so dass die „Zusatzkosten“ 1.151 EURO betragen würden, wodurch der „Schnäppchenpreis“ auf 100.651 EURO steigt (wenn es dabei bleibt).
Der „Ausstellungsvorteil“ würde demnach 8.020 EURO betragen.
Betrachtet man die durch den Gutachterausschuss der Stadt Mönchengladbach ermittelten Bodenrichtwerte und die real für Neuwerk anzusetzenden Grundstückspreise von ca. 230 bis 250 EURO pro qm relativiert sich die EWMG-Werbung „Schnäppchenpreis“, auf die sogar OB Norbert Bude in seiner Eröffnungsrede zur Frühjahrsausstellung 2012 ganz besonders hingewiesen hatte, doch erheblich.
Dieser Teil des Fuchshütter Wegs gilt nach dem Baugesetzbuch als „historisch“, so dass aus der Ersterstellung keine Anliegerkosten zu erwarten sind.
Da nach Angaben aus der Nachbarschaft die Straße jedoch vor ein paar Jahren von Grund auf erneuert wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier noch Kosten nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) erhoben werden.
Soviel zu den Kosten.
In offiziellen Plänen, z.B. im BORIS NRW, ist die in einem Abstand von Luftlinie etwa 60 Meter verlaufende 110 kV-Hochspannungsleitung enthalten; in den Plänen und im Exposé der EWMG wird davon nichts erwähnt.
In welchem Umfang von Hochspannungsleitungen Gesundheitsgefährdungen durch Elektrosmog ausgehen können, haben wir im Zusammenhang mit dem weiter südlich gelegenen Bereich „Dünner Feld“ schon thematisiert [dieser Artikel hier auch als PDF].
Auch die Grundwasserproblematik in Neuwerk kann für eine Kaufentscheidung relevant sein.
Manch Häuslebauer in dieser Gegend hat schon bereut, den Keller nicht als so genannte „Weiße Wanne“ gebaut zu haben. Folge von Starkregenereignissen waren voll gelaufene Keller mit entsprechenden Schäden.
In diesem Gebiet rechnet man mit einem Grundwasserstand von 3 bis 4 Meter unterhalb der Geländeoberfläche, was nahe legt, ggf. ohne Keller zu bauen. Das wäre bei einer „Doppelhaushälfte“ bautechnisch kein Problem.
Alles in allem bietet die EWMG hier ein Objekt an, das das Prädikat „Schnäppchen“ kaum verdient, schon allein weil der Grundstückspreis nichts Besonderes ist.
2.
Rettisch schrieb am 6.03.2012 um 19:19 Uhr:
Echt krass! Schnäppchen oder Abzocke?
1.
Kerstin Königs schrieb am 5.03.2012 um 19:42 Uhr:
Ganz schön „spannend“ dieses angebliche Schnäppchen.
Etwas für Leute die mehr Hochspannung in ihr Leben bringen wollen?
Vielleicht gesellt die sich nach dem Erwerb automatisch hinzu, wenn dann, wie in unserer Stadt schließlich schon praktiziert, die Straße „endgültig gewidmet“ wird.
Spätestens dann wird die Stimmung sicher so geladen sein, dass es knistert.