Konjunkturpaket: Offener Brief von Geesken Wörmann, Vorsitzende der LAG NRW
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die LAG SELBSTHILFE NRW ist Dachverband von zurzeit 121 Selbsthilfe-Verbänden mit über 200.000 Einzelpersonen behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen in NRW. Zu den Mitgliedern zählen alle Verbände, denen bauliche Barrierefreiheit ein besonderes Anliegen ist.
Das sind die Verbände der körperbehinderten, der schwerhörigen, der ertaubten, der gehörlosen, der sehbehinderten und blinden Menschen. Die LAG fordert u.a. barrierefreie Städte mit Gleichberechtigung für alle Bürger und dass öffentliche Gelder sind im Sinne aller und nachhaltig eingesetzt werden:
„Wir können sofort loslegen!“ So heißt es in diesen Tagen in den meisten Kommunen, wenn über das Konjunkturpaket gesprochen wird. Die Pläne zum Aus- und Umbau von Bildungseinrichtungen, Kliniken, öffentlichen Büchereien und vieles andere mehr liegen fertig in der Schublade.
Die LAG SELBSTHILFE NRW, Dachverband behinderter und chronisch kranker Menschen, weist mit Nachdruck darauf hin, dass diese Baumaßnahmen barrierefrei auszuführen sind. Barrierefreies Gestalten kommt nicht nur den Menschen mit Behinderungen sondern auch Eltern mit Kinderwagen, vorübergehend Gehbeeinträchtigten und vor allem auch alten Menschen zugute.
Die Bundes- und Landesgesetzgebung und die gerade ratifizierte UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen schreiben die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen vor. Dafür ist umfassende Barrierefreiheit als unabdingbare Voraussetzung festgeschrieben.
Was nützt die politische Unterstützung der schulischen und sozialen Inklusion, wenn Menschen mit Behinderungen bei öffentlich zugänglichen Einrichtungen und zu Angeboten im Freizeitbereich, die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit durch Barrieren versperrt ist?
Städte der Zukunft sind barrierefrei und menschenfreundlich zu gestalten und müssen alle Bürger gleichberechtigt einbeziehen; öffentliche Gelder sind im Sinne aller und nachhaltig einzusetzen.
Wir fordern Sie auf, bei allen Bauplanungen und –vorhaben die umfassende Barrierefreiheit, nicht nur im Sinne körperbehinderter sondern auch sinnesbeeinträchtigter Menschen als wesentlichen Bestandteil der Maßnahmen einzuplanen und im konkreten Fall umzusetzen.
Es empfiehlt sich dringend, vor Ort die InteressenvertreterInnen der Behinderten-Selbsthilfe (Behindertenbeiräte oder Arbeitsgemeinschaften) zur bedarfsgerechten Umsetzung der Barrierefreiheit an den Planungen zu beteiligen.
Ergänzend sind wir gerne bereit, Sie in Sachen Barrierefreiheit mit Rat und Tat zu unterstützen, da wir seit Jahren Baumaßnahmen im öffentlichen Bereich und im Bereich des ÖPNV begleitet und umfassende Erfahrungen gesammelt haben.