Junge Union Nord regt „Probewohnen“ an • Görlitz Vorbild für Mönchengladbach?
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Auswärtige für einen Umzug begeistern und vor allem die Stadt als attraktiven Wohnort bekannt machen – das ist das Ziel des prämierten Projekts „Probewohnen“ der Stadt Görlitz, das im vergangenen Jahr zum dritten Mal erneut mit bundesweiter Resonanz gestartet ist:
Mehr als 100 Bewerbungen von Familien, Paaren und Einzelpersonen gingen nach Auskunft der sächsischen Kommune ein; rund 750 Personen aus 200 Orten bewarben sich bereits bei den ersten beiden Runden in den Jahren 2008 und 2010.
Drei sanierte und möblierte Altbauwohnungen in der Innenstadt stellt Görlitz über seine städtische Wohnungsbautochter den potenziellen Neubürgern für je eine Woche kostenlos zur Verfügung.
Lediglich eine Betriebskosten-Pauschale in Höhe von 80 Euro wird in Rechnung gestellt. Bewerbungen erhielt Görlitz im vergangenen Jahr sogar aus Kroatien, den Niederlanden und dem US-Bundesstaat Alaska.
„Als ich zwischen den Jahren einen Bericht über diese Initiative las, war ich gleich von der Idee begeistert“, berichtet der Vorsitzende der Jungen Union Nord, Patrick Broniewski.
Er regt an, das Projekt gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften auch in Mönchengladbach politisch zur Diskussion zu stellen: „Es würde sich als Mosaikstein meines Erachtens ideal in das von der CDU-Fraktion und unserem neuen Baudezernenten Dr. Gregor Bonin angestoßene Programm ,Wachsende Stadt’ einfügen. Der immense Aufschwung, den die Stadt gerade erlebt, und ihr neues Selbstbewusstsein könnten auf diese Weise weit über die Stadtgrenzen hinaus in die Köpfe und Herzen getragen werden.“
Der Jungpolitiker regt ebenfalls an, das Probewohnen im Falle seiner Umsetzung wie ebenfalls in Görlitz wissenschaftlich – etwa von der Hochschule und ihrem NIERS-Institut – begleiten zu lassen.
Vor und nach ihrer Kennenlern-Woche füllen die „Neu-Görlitzer“ einen durch das Dresdner Institut für ökologische Raumentwicklung erarbeiteten Fragenkatalog unter anderem zu den Motiven ihrer Bewerbung aus.
Die Befragungen sollen insbesondere Erkenntnisse darüber liefern, wie die Stadt noch besser auf Wohnwünsche und Wohnbedürfnisse heutiger und künftiger Bewohner eingehen kann.
„Ein solcher Blick von außen könnte auch Mönchengladbach wertvolle Hinweise für künftige Handlungsfelder in der Stadtplanung und Quartiersentwicklung geben“, vermutet Broniewski. „Er könnte zudem helfen, unsere Stärken aber auch insbesondere unsere Schwächen als Stadt besser kennenzulernen und entsprechend politisch die Gleise zu legen.“