IG-Wasserzähler-MG vereint „Qn6-Geschädigte“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Seit mehreren Monaten gibt es Ärger um zu groß dimensionierte Wasserzähler die, die NVV hat installieren lassen: „Qn6″ ist die Typenbezeichnung. Vor einigen Wochen haben sich Betroffene zu einer Interessengemeinschaft zusammengefunden, die sich mittlerweile auch gegen die Art und Weise wehren, wie die NVV AG mit diesem Problem umgeht.
Dazu meint der Sprecher der „IG-Wasserzähler-MG“, Reinhard Jungbauer: „Alle Betroffenen haben ein großes Unbehagen und Verärgerung über den – sehr wohlwollend formuliert – wenig kundenfreundlichen Umgang der NEW/NVV mit ihren Kunden geäußert.
Dies betrifft zum einen die Informationspolitik der NEW/NVV, die vom Herunterspielen der skandalösen Vorgänge und der Beschwichtigung der Betroffenen bis hin zur Desinformation reichte, denn manche Aussagen waren schlicht falsch.
Zum anderen erwarten die Betroffenen, dass ein Unternehmen wie die NVV, dass für sich kundenorientiertes und kundenfreundliches Arbeiten in Anspruch nimmt, auch die Verantwortung für seine fehlerhafte Vorgehensweise übernimmt und ungerechtfertigt erhobene überhöhte Beträge schnell und unbürokratisch zurück erstattet.“
Dies sei besonders wichtig, weil die NVV gerade auf dem Gebiet der Wasserversorgung – einem besonders wichtigen Bereich der Daseinsfürsorge für die Bürger dieser Stadt – eine absolut herausragende Monopolstellung inne habe, die dem Bürger keinerlei Wahlmöglichkeit ließe.
Dass die Wasser- und Abwasserpreise der NVV bzw. der Stadt sich – in diesem Falle leider – in der bundesrepublikanischen Oberklasse bewegen, kommt erschwerend hinzu.
Was war geschehen?
Aus ursprünglich „wenigen Einzelfällen“ wurden letztlich nach eigenen Aussagen der NVV beachtliche ca. 16.000 betroffene Qn6-Zähler-Haushalte, das sind fast 1/3 aller ca. 55.500 Wasserzähler im Versorgungsgebiet der NVV.
In einigen Einfamilienhäusern seien sogar die noch größeren Qn10-Zähler installiert.
Für die Dimensionierung von Wasserzählern verwies die NVV in der Vergangenheit ständig auf die DIN 1988 – Teil 3 und dies, obwohl diese DIN per Definition nur für die Dimensionierung von Rohrleitungen vorgesehen ist und sogar in der DIN für die Dimensionierung von Wasserzählern auf das DVGW- Arbeitsblatt 406 verwiesen wird! (die DIN 1988 existiert seit 1988!!)
Über viele Monate wurde, auch von Einfamilienhaus-Besitzern, ein neuer „Inbetriebsetzungsantrag“ verlangt, um die Zählerdimensionierung nach DIN 1988 „überprüfen“ zu können, was sowohl für die Betroffenen wie auch für die NVV einen hohen Zeitaufwand, unnötige Formalitäten und nicht zuletzt erhebliche – vermeidbare – Kosten bedeutete, die schlussendlich auch wieder durch die Bürger bezahlt werden müssen, da die Gewinnabführung an die Stadt darunter leidet.
Nicht wenige Betroffene hatten vielleicht schon deshalb „aufgegeben“.
Erst nach mehreren Presseartikeln und Verweisen auf aktuelle Gerichtsurteile, in denen durch Gutachter ausschließlich das Arbeitsblatt 406 als die „allgemein anerkannte Regel der Technik für die Dimensionierung von Wasserzählern“ benannt wurde, kündigte dann die NVV an, künftig nach diesem Arbeitsblatt 406 arbeiten zu wollen.
Hierzu wurde dann auch ein neues Formular entwickelt, dass mit persönlichen Anschreiben an alle Betroffenen verschickt wurde bzw. noch verschickt werden soll.
Somit mussten also viele Betroffene und auch die NVV bereits mehrfach Antragsformulare zu ein und demselben Sachverhalt hin und herschicken.
Ausblick
„Nach dem derzeitigen Stand ist zunächst nicht mit einem weiteren Entgegenkommen der NVV zu rechnen,“ meint Jungbauer, „aus vielen Zuschriften von Betroffenen an die Interessengemeinschaft ist zu ersehen, dass eine große Zahl von Betroffenen dazu bereit ist, ihre berechtigten Interessen letztendlich auch juristisch einzufordern.“
Über entsprechende Aktivitäten will Jungbauer in absehbarer Zeit in weiteren Info-Mails berichten. Er hofft, dass möglichst viele Betroffene „am Ball“ bleiben und sich mit Nachdruck für ihre Interessen einsetzen.
Für Fragen steht Reinhard Jungbauer zur Verfügung:
eMail: IG-Wasserzaehler-MG@t-online.de
Zu diesem Thema auch dieser Link zu einem Fachportal für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik:
http://www.ikz.de/start/single-view/article/das-geschaeft-mit-dem-wasserzaehler-1.html