BZMG-Artikel vom 21.01.2014 zum Bebauungsplan Nr. 725/N • Stadtsprecher Speen wünscht „Richtigstellungen“

Hauptredaktion [ - Uhr]

Unter Bezug auf den BZMG-Artikel „Bebauungsplan 748/N für das Gebiet der ehemaligen „Engländersiedlung“ weiter in der Kritik …“ vom 21.01.2014“ bat Stadtsprecher Wolfgang Speen um Richtigstellungen, denen wir – sofern erforderlich – natürlich gerne nachkommen:

Hier die Richtigstellungswünsche des Pressesprechers im Einzelnen:

Falsche Bebauungsplan-Nr.

Zunächst hier eine Formalie: Irrtümlicherweise wurde auf den B-Plan 748/N Bezug genommen. Das war nicht korrekt, weil dieser B-Plan das Gebiet zwischen Metzenweg, Lindenstraße und der Bezirkssportanlage Bergerfeld betrifft.

Richtig heisst der B-Plan: 725/N

 

Anzahl der Stellungnahmen (Einwendungen)

»In der öffentlichen Auslegung sind knapp 110 Stellungnahmen eingegangen. Diese waren oft deckungsgleich und teilweise mit Kritik zu Punkten, die so nicht im Bebauungsplanentwurf standen.

Einige Zusendungen hatten gar keine Begründungen.«

 

Hier bedarf es keiner „Richtigstellung“, da die im Artikel genannte Anzahl von 172 Einwendungen aus der Verwaltung stammt.

Möglicherweise handelt es sich bei den genannten „110 Stellungnahmen“ um Briefe, die Einwendungen unterschiedlicher Personen enthielten oder um Einwendungen, die von mehreren Personen unterzeichnet wurden oder tatsächlich um „deckungsgleiche“ (= identische) und damit als eine Einwendung „gezählt“ wurden.

Auch wenn Einwendungen keine „Begründung“ enthalten, sind sie dennoch Einwendungen. Aus dem BauGB ist nicht erkennbar, dass Einwendungen zwingend Begründungen enthalten müssen.

 

Abwägung und Verständigung

»Eine Abwägung der Stellungnahmen wäre aus rein rechtlicher Sicht möglich gewesen, allerdings haben sich Politik und Stadtverwaltung mit den Investoren verständigt, dennoch die Planung zu überarbeiten.«

 

Dass eine Abwägung „aus rein rechtlicher Sicht“ möglich gewesen wäre, wurde nicht in Abrede gestellt. In sofern bedarf es auch keiner „Richtigstellung“.

Wortlaut: „ … scheinen eine Abwägung für die Stadt praktisch unmöglich zu machen.“

Was rechtlich möglich ist, muss sich in der Praxis nicht als zweckmäßig/vertretbar erweisen.

 

Dass Investoren sich mit der Stadtverwaltung „verständigen“, sollte Normalität sein. Welche Teile der „Politik“ hingegen in eine solche „Verständigung“ zu involvieren sind bzw. involviert wurden, ist durch diesen Hinweis nicht erkennbar.

Eine Sitzung des Planungs- und Bauausschusses, in der diese Überarbeitung zumindest allen Fachpolitikern zur Kenntnis gegeben wurde, ist nicht bekannt.

 

Gebäudehöhe

»Die genannten 14 m mögliche Gebäudehöhe gab es nie im Bebauungsplanentwurf, die max. absolute Höhe lag bei ca. 12 m.«

 

Auch hier bedarf es keiner „Richtigstellung“. Schon aus der zeichnerischen Darstellung im Bebauungsplan ist eine Gebäudehöhe von ca. 13 m zu errechnen.

Berücksichtigt man aus den textlichen Aussagen zum B-Plan die zulässige Überschreitung von 1,5 m durch Solaraufbauten ergeben sich Höhen von mehr als 14 m.

 

»Der neue Entwurf sieht eine reduzierte Gebäudehöhe von unter 10 m vor.«

Auf Grund dieser Aussage (kein „Richtigstellungswunsch“) wären als Gesamthöhen (incl. evtl. Solaranlagen) von unter 11,5 m möglich.

 

»Die Gebäude am Schürenweg weisen keine Hochparterre mehr auf. Zudem sind sie mit Vor- und Rücksprüngen geplant.«

Diese Aussage (kein „Richtigstellungswunsch“) lässt den Schluß zu, dass keine Kellergaragen mehr vorgesehen sind, woraus sich die nunmehr reduzierte Gebäudehöhe ergibt.

 

Verkehrsgutachten

»Das Verkehrsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Beeinträchtigungen durch die neue Bebauung minimal sind. Es wurde bei der Berechnung von 150 Wohneinheiten ausgegangen. Geplant sind aktuell aber nur 130 Wohneinheiten.

Eine Änderung der Verkehrsführung ist definitiv nicht nötig.«

3 Kommentare zu “BZMG-Artikel vom 21.01.2014 zum Bebauungsplan Nr. 725/N • Stadtsprecher Speen wünscht „Richtigstellungen“”
  1. @ Frank Sentis

    In dieser Stadt keine Hinterzimmer-Gespräche oder Hinterzimmer-Politik mehr?

    Die können und wollen nur Hinterzimmer. Allen voran Oberbürgermeister Bude. Der wollte mal, dass alles besser wird und sogar die Bürger sollten „mitgenommen“ werden. Besser wurde es nicht und die Bürger sind inzwischen mehr als mitgenommen von all dem Geschwätz.

    Die Spezialität von Verwaltung und Politik dieser Stadt besteht vor allem darin Untersuchungen zu beauftragen, die ein bestimmtes Ergebnis haben sollen.

    So ist das eben auch wieder bei diesem „Verkehrsgutachten“. So war das bei den Arcaden, der Biogasanlage in Wanlo, ich meine auch bei der L 19, um nur einige zu nennen.

    Alle wissen haargenau, dass die Zahlen nicht stimmen. Interessiert aber niemanden aus Verwaltung (zumindest die Entscheider) und Politik. Die wollen was Ausgekungeltes und das wird durchgesetzt. Die dummen Bürger merken das doch nicht!

    War nicht auch die Bismarckstraße null Problem, wenn der Verkehr nicht mehr über die Stepgesstraße geht? Diese dummen Bürger, die immer nur unken.

    Jetzt stehen die am Schlauch.

    Was den Schürenweg und die angrenzenden Straßen anbelangt, wollen die doch gar keine Lösungen.

    Wäre eine gewollt, könnte schon längst mal jemand ein paar Schilder aus dem Magazin geholt haben: „Tempo 30“ und „Durchfahrt für LKW gesperrt“. Nur mal so, um zu testen, was passiert und ob es geht. Angeblich geht das aber nicht.

    Glauben die eigentlich, dass die Bürger noch glauben, was die so alles erzählen?

  2. Zur „Verständigung“ zwischen Investoren, Verwaltung und „Politik“ die Planung „dennoch zu überarbeiten“ antwortete Stadtsprecher Wolfgang Speen heute:

    „Auf Wunsch der Investoren hat es ein Treffen bei Oberbürgermeister Norbert Bude mit den Investoren, den planungspolitischen Sprechern und dem Technischen Beigeordneten Andreas Wurff gegeben.“

  3. Verkehrsgutachten:
    Stadtsprecher Speen: “Laut Verkehrsgutachten ist die Beeinträchtigung minimal“.

    Fakt ist: Das Verkehrsgutachten ist mehr als umstritten. Es beruht nachweislich auf einer Zählung, die an einem Tag durchgeführt wurde, an dem die Bürger im Radio aufgerufen wurden, Ihr Auto stehen zu lassen da Schnee und Eis die Straßen kaum befahrbar machten.
    Aber selbst in diesem Verkehrsgutachten kommt der Gutachter zu dem Ergebnis, dass sich der Verkehr auf der Rembrandtstraße durch diese Bebauung um 230% steigern wird.

    Ist das minimal?

    Sehr interessant finde ich die Aussage von Herrn Speen, dass es Absprachen zwischen Verwaltung, Investor und Politik gab.

    Dazu würde mich interessieren, wer der Initiator dieser Gespräche war und wer von der Politik hierzu eingeladen wurde?

    Waren es nur Politiker einzelner Parteien oder Politiker aller Parteien?

    Waren es die Sprecher der Fraktionen, oder die Fachpolitiker der Parteien?

    Wie viele Politiker pro Fraktion konnten teilnehmen.

    Gab es so etwas wie Abstimmungen bei den Gesprächen?

    Wenn ja, wie waren die Stimmverteilungen dabei?

    Hatten alle gleiches Stimmrecht?

    Und vor allen Dingen:

    Warum finden solche Absprachen ohne Information der Öffentlichkeit statt?

    Scheinbar wusste ja auch nicht einmal die Presse von diesen Gesprächen.

    Ich dachte man will keine geheimen Hinterzimmer-Absprachen mehr.

    Wo ist die uns Bürgern so oft versprochene Transparenz?

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