26. April 1986: Tschernobyl – auch in Mönchengladbach ein Thema

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

Tschernobyl – der Name erinnert an das Risiko der Betreibung von Atomkraftwerken. Vor allem bei der Verlängerung der Restlaufzeiten alter Atommeiler (hier können die Atomkonzerne die größten Gewinne erzielen), wird es mittlerweile vielen unbehaglich. Ein bundespolitisches Thema, dass in die BürgerZeitung für Mönchengladbach und Umgebung gehört? Wir meinen „Ja“! Man erinner sicht:

logo-grune1„Zwischen Störfall und Unfall liegt oft nur der Zufall. Manche sagen, lasst doch die Vergangenheit ruhen…“, meint anlässlich des Jahrestages Jo Schroers, Mönchengladbacher Landtagswahlkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Egal welches der ca. 440 Atomkraftwerke (diese produzieren übrigens nur ca. 3 % des weltweiten Strombedarfs) weltweit in die Luft geht: radioaktive Strahlen kennen keine Grenzen.

Was war auch in Mönchengladbach los?

  • Sand auf Kinderspielplätzen wurde ausgetauscht,
  • vor dem Verzehr von frischem Gemüse und Salate vom Feld oder Pilze aus dem Wald wurde gewarnt,
  • die Wäsche sollte man draußen nicht trocknen,
  • lange Aufenthalte im Freien sollte man vermeiden,
  • Autos sollte man häufiger waschen.

Natürlich galten diese Empfehlungen und Warnungen bundesweit.  Im nur ca. 30 km entfernten Forschungsreaktor Jülich gab es im Jahr 1978 einen Beinah-Gau.

Ungefähr 200 bis 450 meldepflichtige Störfälle werden jedes Jahr verzeichnet.

Mittlerweile belegen Langzeit-Studien in Deutschland, dass Kinder, die in der Nähe von Atomkraftwerken leben, ein über 50 % höheres Erkrankungsrisiko an Krebs haben. Gesicherte Studien über Arbeitnehmer in Atomkraftwerken fehlen leider.

Von der noch ungeklärten Endlager-Frage, vom radioaktiv-verseuchten Trinkwasser im angeblich sicheren Atommülllager Asse sind Mönchengladbachs Bürger nicht direkt betroffen.

Die Folgen eines Unfalls, Endlagerkosten tragen alle Bürger, nicht die Stromkonzerne. Warum eigentlich? Gewinne einstreichen, aber Unternehmerrisiko ausklammern?

Auch Mönchengladbacher BürgerInnen kümmerten sich um die Folgeopfer von Tschernobyl: 20 Jahre lang wirkte der Mönchengladbacher Verein „Die Kinder von Tschernobyl“, vermittelte ukrainische Kinder in örtliche Gastfamilien zur Erholung von der verstrahlten Umgebung des Tschernobyl-Reaktors.

logo-die-linke2Die LINKE Mönchengladbach regt zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe eine Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Angarsk an.

Warum eigentlich nicht? 


Ein Kommentar zu “26. April 1986: Tschernobyl – auch in Mönchengladbach ein Thema”
  1. Wo dieser Atikel über eine Verlinkung in einem anderen Kommentar wieder hervorgeholt wurde, mal ein paar Infos für 2011:

    Im nächsten Jahr ist diese Katastrophe 25 Jahre her, und wie die überschrift dieses älteren Artikel sagt – das wird wieder ein Thema in Mönchengladbach sein. Mehrere Organisationen trafen sich im Dezember um eine Themen Woche dafür vorzubereiten. Organisationen die noch dazu kommen wollen sind sicher herzlich Willkommen.

    Von den Parteien waren die SPD, Grüne, DIE LINKE und jetzt kommts, auch die CDU bei diesem ersten Treffen. Nach eigener Aussage geht es für die CDU um das Gedenken. Andere Organisationen, darunter ATTAC, wollen die Woche aber auch für Proteste zu der derzeitigen Energiepolitik nutzen. Weiter werden Organisationen in der Woche das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ und „Alternative Energie“ aufgreifen.

    Ich denke da kommt eine Interessante, abwechslungsreiche Woche auf uns zu. Das Gedenken an diese Katastrophe sollte auch genutzt werden um Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen.

    Die im Artikel angesprochene Städtepartnerschaft wurde in abgeänderter Form vom Friedensforum Mönchengladbach vorgeschlagen und traf bei allen Teilnehmenden Organisationen auf positive Resonanz. Also auch hier wird es weiter gehen.

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