Biogas-Anlage Wanlo: NVV trägt erneut geändertes Verkehrskonzept vor
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Sie war wieder da, eine Abordnung der Bürgerinitiative Wanlo (BIW). Bis auf einen emotionsbedingten Zwischenruf von der Tribüne „Keine Lügen!“ verfolgten die Wanloer den Tagesortungspunkt im Planungs- und Bauausschuss vom 22.06.2010 Biogas-Anlage Wanlo bekannt zurückhaltend.
Der Zwischenruf hatte möglicherweise besonders den Hintergrund, dass NVV-Prokurist Rutten bei den Wanloern kein Vertrauen (mehr) genießt, weil sie immer wieder aufs Neue mit unterschiedlichen Informationen insbesondere zur Führung des Verkehrs zur und von der geplanten Biogas-Anlage konfrontiert sähen.
So erklärte Rutten dem Bauausschuss, dass ca. 60% des Maises, über die Autobahn angeliefert werde. Transporte über 7,5 km Entfernung würden nicht über Wirtschaftswege oder Ortslagen abgewickelt. Dies werde auch in einem „Städtebaulichen Vertrag“ festgelegt.
Auf der Hochneukircher Seite habe man eine ähnliche Vereinbarung getroffen.
Rutten betonte, dass alle Zusagen, die die NVV mache, „selbstverständlich auch vom Biogas-Anlagen-Betreiber übernommen“ werde.
Die vielfach kommunizierte Möglichkeit der Nutzung einer neuen, von RWE-Power geplanten „Grubenrandstraße“ zur Umgehung von Wanlo durch den Zulieferverkehr erwähnt Rutten nicht.
Vielmehr konkretisierte Rutten gegenüber BZMG, dass die nunmehr von ihm vorgesehene Fahrtroute der Anlieferfahrzeuge aus Nord-Westen über den Wirtschaftsweg entlang des Flugplatzes auf die Kuckumer Straße Richtung Kuckum (K19) durch die Golfsportanlage und von dort nach links in einen von RWE-Power bis zur Heckstraße noch zu bauenden Schotter-„Betriebsweg“ fahren sollen.
Diesen Betriebsweg wolle RWE-Power „beschleunigt bis 2012 ausbauen“. Die Idee sei so neu, dass noch nichts „in trocken Tüchern“ sei, jedoch lägen mündliche Zusagen vor.
Man wolle in 2011 mit den Transporten beginnen, so dass hierfür noch irgendeine Lösung gefunden werden müsse. Man werde jedoch nicht durch Wanlo fahren.
Eine solche Nutzung von „Betriebswegen“ der RWE-Power seien übrigens für Hochneukirch schon vereinbart worden.
Mit keinem Wort erwähnte Rutten weder im Gespräch mit BZMG, noch vor dem Ausschuss, dass der Transport des Maises von den Anbauflächen zur Anlage ausschließlich in der Zuständigkeit und damit in der Verantwortung der NVV bzw. der Betreibergesellschaft liegt.
Im Klartext: Die Bauern liefern nicht an, sondern die NVV holt z.B. den Mais „ab Halm“ vom Feld ab (oder lässt abholen).
Zur Positionierung der im Bauausschuss vertretenden Parteien, der Verwaltung und die gefassten Beschlüsse berichten wir gesondert.
3.
DarkGrey schrieb am 27.06.2010 um 22:39 Uhr:
Die Bürgerinitiative war nicht „zurückhaltend“, wir wissen halt, dass man als Zuschauer/-hörer keine verbalen Einwürfe machen darf. Zugegeben, es fällt von Mal zu Mal schwerer.
Ein Herr Rütten stellt sich dar als der Retter der Biogasanlage für die NVV, als Verfechter des „Verkehrsproblems“ in und um Wanlo.
Das neue Verkehrs“konzept“…. Herr Rütten, liebe NVV…. wie lange wollen sie (ich drücke es jetzt mal so profan aus dass es auch die NVV-Vertreter verstehen können) die Wanloer noch verarschen? Sorry, es musste raus.
Zitat: „Diesen Betriebsweg wolle RWE-Power „beschleunigt bis 2012 ausbauen“. Die Idee sei so neu, dass noch nichts „in trocken Tüchern“ sei, jedoch lägen mündliche Zusagen vor.“ Zitat Ende.
Herr Rütten, dieses Konzept ist SO „neu“, dass sie dieses Konzept schon vor 3 Wochen, am 2. Juni bei der Sitzung der BV West in einem persönlichen Gespräch ausserhalb der Sitzung propagierten.
Allerdings stand da schon der Bau fest. Werter Herr Rütten, verwundert es Sie nicht wirklich, dass Sie als Lügner bezeichnet werden?
Der städtebauliche Vertrag von dem immer gesprochen wird, liegt dieser denn schon in einem Entwurf vor?
Genau wie die Festlegung der Fahrtrouten des Manschinenpools der für die Mais- und Gülletransporte verantwortlich sein soll, kann man dieses einsehen?
Ebenso die Vereinbarungen die, laut Herrn Rütten, 1 zu 1 von der Betreibergesellschaft der Biogasanlage übernommen werden soll.
Uns Wanloern werden permanent irgendwelche Stücke hingeworfen; getreu dem Motto: Friss oder stirb.
Ist denn in den Vereinbarungen enthalten, mit welchen Stoffen ein Betrieb der Anlage gewährleistet werden soll?
Der Standort Regiopark ist ja geplatzt bei der Nachfrage wegen Biomüllfermentierung. Was ist mit Zuckerrübenverwendung, was als Andenkung den beteiligten Landwirten schon auf den Tisch gelegt wurde?
Auch wurde den Landwirten eine Rechnung vorgelegt, dass Getreide noch ökonomischer als Mais verwendet werden kann.
Dieses legt niemand vor. Warum???
Aber ich stelle wieder die Frage: „Wann geht es in die Köpfe der Verantwortlichen der NVV und der Stadt Mönchengladbach dass es nicht primär nur um ein Verkehrskonzept geht?“
Es geht darum und das ist primär, dass Wanlo schon so belastet ist, dass ein Standort Wanlo abzulehnen ist.
2.
Jose schrieb am 24.06.2010 um 20:10 Uhr:
Lese ich das richtig?:
„Im Klartext: Die Bauern liefern nicht an, sondern die NVV holt z.B. den Mais „ab Halm“ vom Feld ab (oder lässt abholen).“
Warum erzählt die NVV, dass sie keinen Einfluss darauf hätte, welche An- und Abfahrtswege die Landwirte letztendlich wählen oder nehmen würden?
Wenn die NVV für den Transport zuständig ist, ein Unternehmen damit beauftragt und dafür zahlt, kann sie mit Sicherheit eine von ihr gewünschte Fahrtroute vorschreiben.
Was soll das? Warum und wofür dieses Theater?
Welche Intention steht hinter dieser Geheimniskrämerei?
1.
fst schrieb am 23.06.2010 um 18:42 Uhr:
Ja, es ist schon erstaunlich wie in Deutschland und in unserer Stadt gewerkelt wird.
Warum nimmt die NVV teure Gutachter und sonstige Hilfspersonen in Ihre Planungsgremien auf, wenn sie solch markante Probleme im Vorfeld nicht finden. Schulkinder, welche hier ortsansässig sind haben mehr IQ als so mancher Planer.
Dass die Wanloer, welche ja meistens über Grundschulniveau hinaus eine Schulbildung genossen haben, sogar noch eigenständiger denken können, daran glaubt anscheinend die NVV und die Stadt Mönchengladbach nicht.
Mit dieser Salami-Taktik kann kein normal denkender Bürger jemals noch Vertrauen aufbauen. Da kann die NVV und die Stadt MG auch in weiter Zukunft nichts mehr verbessern. Der Zug ist abgefahren und der Widerstand wird erhalten bleiben.
Denn versprochen ist versprochen. Den Wanloern kann man nämlich vertrauen.