En Weckroth wu‘et wi‘er Platt jekallt
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Irmgard Bautz, Vorstandsmitglied des Wickrather Heimat- und Verkehrsverein e. V., Initiator und Motor des Wickrather „Plattdeutschen Abends“, durfte sichtlich erfreut am Donnerstag, 25. Oktober 12, viele Gäste im Saal Frambach begrüßen.
Mit dem Song „och ene Cowboy mott sich ens wäsche“ startete der 8-jährige Conner in Begleitung seines Opas Norbert Degen den Vortagsreigen. Conner wurde, wie auch schon im letzten Jahr, als absoluter Star des Abends gefeiert.
Abwechselnd und mit zwei Auftritten erzählten, meist humorvoll die Mitwirkende ihre „plattdeutschen Geschichten“. Irmgard Bautz trug gekonnt einige Texte vor, teilweise von Margit Gärtner: „platt wie et vröher woar“ und „vör voffzisch joar“, „minn Jenerazion – werr woare tevri’e“ und damals wurden die Mädchen noch nicht „angebaggert“!
Brigitte Schröders wollte über Wetschewell und über den großen Teich „in enne gruete Pott“ nach Kanada auswandern, aber, bevor sie in Kanada ankam, hatte sie schon Heimweh… Heimisch fühlte sie sich dann aber bei „halt desch druut“ und „die Jruete no henge, die klene no vüre“.
Renate Irmen hatte wieder ein paar „Sprökskes“ im Gepäck, wie von einem Vater, der nie Zeit für seine Tochter hatte, „nünten Joar en Chance jehatt“. Sehr heiter wurde es, als sie sich den samstagtäglichen „Baadedaach“ vornahm, wo die alte Zinkwanne in der Küche aufgestellt wurde und alles seinen geregelten Weg ging.
Käthi Herberts hat ein großes Repertoire von Erinnerungsgeschichten und hat nie Probleme etwas Lustiges zu erzählen und so machte sie „bonk dureen en platt“. Das Publikum erfuhr wie eine 71-jährige Dame morgens im Spiegel nur Lachfalten sehen kann! Aber Käthi vergisst nie ihre Mutter, so durfte man auch wieder einiges von „oss Mamm“ erfahren.
Anni Kopp nahm sich „nem ärme Ke-al“ zur Brust, der in allen Vereinen zu Hause war aber im eigenen Garten das Unkraut wachsen ließ. So, wie es sein sollte, durfte unsere Borussia nicht fehlen und sie wusste einiges zu berichten.
Unter großer Begeisterung trugen Norbert Degen und Renate Irmen ihr selbst gedichteten Lieder vor: „En Weckre, om Maat – steht alles parat“ und „de Buur op de Kirmes“
Mit einem Vortag setzte Prof. Dr. Karl-Hans Laermann seine Berichte aus der Kriegszeit fort und hielt das Publikum im Bann mit seinen Erlebnissen. U. a. erfuhr man von ihm wie er aus einem Wehrmachtsmantel über den Schneider Kulester zu einem neuen Mantel kam, der aber dann zu eng war, weil in Herstellungsphase gewachsen war.
(Im Bild v.l.: Käthi Herberts, Prof. Dr. Karl-Hans Laermann, Anni Kopp, Norbert Degen, Irmgard Bautz, HuVV-Vorsitzender Uli Mones, Brigitte Schröders)
Zum Ende sangen Norbert Degen und Irmgard Bautz zusammen mit dem Publikum das Lied „Os Weckere“, was nun schon bald zu einer „Wickrather Nationalhymne“ aufgestiegen ist.
Die Gäste traten lachend, singend, erzählend und heiter ihren Nachhauseweg an und freuten sich schon auf den 28. April 13, nächster Plattdeutsche Lieder und den 17. Oktober 13 Plattdeutsche Abend beim Wickrather Heimat- und Verkehrsverein.