BDH veranstaltete Bürgerforum Demenz in Wickrath
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Etwa 100 Gäste, darunter viele aus benachbarten BDH-Kreisverbänden, waren der Einladung des BDH-Kreisverbandes Mönchengladbach gefolgt, um aus Fachvorträgen vom Ärztlichen Direktor der BDH-Klinik Vallendar Dr. Raimund Weber und dem Pflegedienstleiter Jörg Biebrach (im Bild), praxisnahe Tipps für pflegende Angehörige mitzunehmen.
Die in Wickrath lebende BDH-Bundes- und Mönchengladbacher Kreisverbandsvorsitzende Ilse Müller ist sehr daran gelegen, dass möglichst viele Menschen mit dem Thema Demenz vertraut gemacht werden.
Sie meint: „Geht man davon aus, dass in wenigen Jahrzehnten 2,5 Millionen Menschen von dementieller Erkrankung betroffen sein werden, muss uns allen klar sein, dass wir unser Engagement verstärken müssen.“
Der Bundesverband Rehabilitation wurde erstmals nach dem 1. Weltkrieg und nach dem 2. Weltkrieg als Selbsthilfeorganisation für Schädel-Hirnverletzte neu gegründet. Die durch den verband betriebenen Kliniken wurden seinerzeit gegründet, weil es damals wenige Einrichtungen gab, die sich mit neurologischen Themen befassten.
Durch die immer älter werdende Gesellschaft bekomme den Demenz-Erkrankungen eine immer größere Bedeutung zu, stellte Dr. Weber im Gespräch mit unserer Zeitung fest, zumal diese Erkrankung im Gegensatz beispielsweise zu körperlichen Gebrechen nur schwer „erfassbar“ sei.
Dies sei besonders für die Angehörigen eine große Herausforderung.
Auf Mönchengladbach bezogen schätzt Ilse Müller etwa 4.000 Betroffene, wobei es eine großer „Dunkelziffer“ gebe, weil Demenzerkrankungen auch in Familien mehr oder weniger „totgeschwiegen“ würden; dies sei auch ein großes Problem.
Schwerpunkte der Tätigkeiten der als Spezialverband für Schädel-Hirnerkrankungen gestarteten Organisation außerhalb der sechs BDH-Kliniken liegen in der ehrenamtlichen Beratung und Unterstützung im Angelegenheiten des Sozialrechts. In Mönchengladbach hat der BDH zurzeit etwa 170, in NRW etwa 5.000 und bundesweit ca. 16.000 Mitglieder.
Die Kliniken, fünf neurologische Klinken und ein Therapiezentrum, sind als so genannten gGmbHs selbständig und gemeinnützig tätig und beschäftigen etwa 2.000 Mitarbeiter.
Besonders stolz ist Lothar Lehmler, der Leiter der medizinisch-beruflichen Rehabilitation (MBR) in der BDH-Klink in Vallendar, dass die alle zwei Monate erscheinende Verbandszeitschrift von Jugendlichen gedruckt wird, die sich in seiner Abteilung in Rehabilitation befinden.
Die Vorträge machten deutlich, dass pflegende Angehörige bei fortschreitendem Krankheitsverlauf immer stärker in Anspruch genommen werden und entsprechend Zeit für die Pflege einzuplanen haben. Da komme jede staatliche Unterstützung gerade recht.
Die jüngste Budgeterhöhung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro reiche dennoch beileibe nicht aus, um den betroffenen Familien spürbar unter die Arme zu greifen, so Ilse Müller.
Eine besondere Ehre wurde Hans Kathmann zuteil. Für seine 65 jährige Mitgliedschaft dankte ihm Ilse Müller (Mitte) und überreichte dem Ehepaar Blumen und die BDH-Ehrenurkunde.