Rheindahlen: SPD fordert, dass alle Schulabschlüsse auf Dauer möglich sind
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Wie aus der SPD-Fraktion verlautet, will sie sich in der Bezirksvertretung Rheindahlen „an keinen Versprechungen beteiligen“, die möglicherweise nach dem Ergebnis der Bildungsplanung im Herbst nicht gehalten werden können.
So fordert die SPD die schnelle Umsetzung der Bildungsplanung für Mönchengladbach. Dabei werde nicht darüber abgestimmt, ob die Katholische Hauptschule und das Gymnasium in Rheindahlen gute Arbeit leisten. Die Leistung beider Schulen werde nicht angezweifelt.
Erika Gils, Sprecherin der SPD in der Bezirksvertretung: „Der Schulausschuss hat auf Antrag der SPD einstimmig die Verwaltung mit einer Bildungsplanung beauftragt. Kein ehrlicher Politiker kann zum jetzigen Zeitpunkt eine Garantie für irgendeine Schule verkaufen. Ich erinnere hier nur an die vollmundigen Versprechungen des CDU Bezirksvorstehers Norbert Post, der hoch und heilig den Bestand des Neuwerker Gymnasiums versprochen hatte und am Ende doch Wortbruch beging. Die Fakten sprachen im Ergebnis für eine Gesamtschule in Neuwerk. Dieses Ergebnis muss nicht für Rheindahlen zutreffen, aber ausschließen kann dies niemand.“
Die SPD-Bezirksfraktion erwartet eine ergebnisoffene Bildungsplanung, und das Schulzentrum Rheindahlen muss mit seinen bisherigen Bildungsangeboten eine faire Chance erhalten. Die Unterschriftenaktion lehnt die SPD entschieden ab. Dies hat mit ergebnisoffener Bildungspolitik nichts zu tun und ist unverantwortlich.
SPD-Ratsherr Thomas Fegers: „Die jetzt ausgelöste Verunsicherung der Eltern und Schüler sowie auch der Lehrer durch die Initiative ist nicht akzeptabel. Nicht ohne Grund hat die SPD-Fraktion im Schulausschuss einen gleichlaufenden Antrag von Bündnis90/Die Grünen abgelehnt. Denn die Initiative hat sich mit dem Standort Rheindahlen festgelegt. Dieses Verhalten ist nicht ergebnisoffen und durch keine Fakten begründet. Für Rheindahlen muss ein zukunftsfähiges Bildungsangebot erhalten bleiben, das alle Abschlüsse für die Kinder ermöglicht. Hierfür muss gekämpft werden, denn von einem Schulzentrum mit Zukunft hängen viele andere Angebote, wie das Hallenbad und die Stadtteilbibliothek ab. Rheindahlen muss für junge Familien attraktiv bleiben.“
1.
Barbara Neuwerk schrieb am 10.05.2009 um 22:18 Uhr:
Die SPD möchte angeblich gerne mehr Gesamtschulplätze, will aber niemanden verprellen. Die Fakten sind doch allen Parteien hinreichend und seit Jahren (!) bekannt, hier was von „ergebnisoffen“ und „fehlenden Fakten“ zu faseln gelingt doch nur bei den Bürgern, die nicht wegen ihrer Kinder das Schulthema seit Jahren verfolgen.
In Wahrheit hat sich doch rein garnichts an Fakten geändert: schon vor ca. 6 Jahren wurde neben dem Gymnasium Neuwerk noch das Gymnasium Rheindahlen als Gesamtschulstandort gehandelt.
Schon damals sagten die Politiker „die Schülerzahlen belegen klar, dass mittelfristig ZWEI Gymnasien schliessen müssen“, Rheindahlen ist also noch nicht an Schmitz Backes vorbei, hat für das kommende Schuljahr auch nur 2 Eingangsklassen, was aber auf Dauer zu wenig für eine vernünftige Oberstufe ist.
Und die Schülerzahlen sinken nunmal. Die benachbarte Gesamtschule Hardt hat zudem jedes Jahr die meisten Abweisungen. Und da wundern sich Politiker, dass Eltern auf die Idee kommen, den Standort Rheindahlen zu benennen?
Jedes Jahr bekommen nach wie vor nur 50 % derer, die an die Gesamtschule wollen einen Platz. Jeder, der einen Platz an einer Haupt-, Realschule oder einem Gymnasium will, bekommt ihn auch, hier werden die Elternwünsche zu 100% erfüllt. Von solchen Lotto-Spielchen zu Lasten meiner Kinder habe ich die Nase voll.
Zur SPD-Aussage, die Unterschriftenaktion sei unverantwortlich, bleibt mir nur die Frage „Was ist denn verantwortliche Schulpolitik?“ Hier steckt doch in Wahrheit die Angst vor Verlust von Wählerstimmen.
Bei der CDU weiss ich zumindest, auch wenn es mir persönlich nicht paßt, wo sie steht: beim Erhalt des 3-gliedrigen Schulsystems, allerdings weigert sich auch diese Partei, in irgendeinem Maße zu steuern und macht das gleiche wie die FWG und die FDP: laufen lassen, irgendwann finden sich eben nicht mehr genügend Kinder für den Erhalt eines Schulstandortes.
Letztlich auch hier: Entscheidungsunlust, Feigheit und Angst vor Verlust von Wählerstimmen in einzelnen Bezirken. Wer will da mit den Fingern auf Eltern zeigen, die um mehr Gesamtschulplätze kämpfen? Diesen Teil der Presseerklärung hätte sich die SPD sparen können – oberlehrermässig.
Schulpolitik in MG – ein einziger Kampf und Krampf für Eltern. Jede Schule ist im Wettbewerbsfieber um Schüler. Furchtbar. Und das Jahr für Jahr. Es tritt einfach keine Ruhe ein.
Die Grünen sagen ohne wenn und aber JA zu mehr Gesamtschulen, da könnte gleich alles weg. Ich kann allerdings jeden Vater und jede Mutter verstehen, die sagen „mein Kind soll z.B. auf die Realschule“, so wie ich mir für meine Kinder einen Gesamtschulplatz wünsch(t)e.
Ich wünsche mir einfach nur Toleranz und vor allen Dingen Respekt vor dem Elternwillen – egal welche Schulformwünsche da sind. Denn schließlich ist Gladbach gross und hat reichlich Schulen, dass eigentlich jeder Wunsch erfüllbar sein sollte.
Und die SPD?: „Ich möchte eine Gesamtschule, sage aber nicht wie und wo und überlasse das dem CDU-Dezernenten“. Welch ein Witz.
Und dazu noch einer Elterninitiative, die mit dem Rücken zur Wand steht, noch was von nicht-akzeptabler Verunsicherung vorwerfen. Hut ab vor den Eltern, die den Mut haben, das zu benennen, wovor sich alle Politiker drücken: einen Schulstandort für eine 6. Gesamtschule.
Im übrigen kenne ich als Neuwerker Herrn Post als ehrlichen, hilfsbereiten und freundlichen Menschen, er hat damals um das Gymnasium Neuwerk gekämpft, weil seine Partei nunmal keine Gesamtschulen fördert. Er beging auch keinen Wortbruch, die Eltern meldeten einfach zu wenig Kinder an. Wirklich beschämend, wie Politiker miteinander umgehen.
Frau Gils wirft Herrn Post vor, er hätte trotz damals bekannter Fakten den Neuwerkern zu viel versprochen – so als ob sie die heutigen bekannten Fakten nicht kennt. Wahrscheinlich kennt sie sie wirklich nicht.
Aber vielleicht kann Herr Fegers sagen, was er sich als „zukunftsfähiges Bildungsangebot, das alle Abschlüsse ermöglicht“ vorstellt. Ich helfe mal auf die Sprünge: „Auf Dauer kann sich kein Stadtteil zwei weiterführende Schulen leisten“, die SPD kann ja Dezernent Fischer vorwerfen, er würde mit solchen Aussagen Rheindahlener Eltern verunsichern.
Liebe SPD, was soll das denn nun für ein Bildungsangebot, das alle Schulabschlüsse beinhaltet sein, vor dem Hintergrund, dass ein Stadtteil wie Rheindahlen auf Dauer keine zwei weiterführenden Schulen anbieten kann? Aber Herrn Post was vorwerfen wollen …
Die SPD kennt auch heute die Fakten, hat aber Angst konkret einen Standort für eine 6. Gesamtschule zu nennen. Wenn ein CDU-Dezernent ohne Zielvorgabe erarbeiten soll, wie es mit den weiterführenden Schulen weitergeht, dann glaubt diese Partei doch nicht allen ernstes daran, dass dabei mehr Gesamtschulplätze rauskommen? So gesehen arbeitet die CDU auch hier wieder ehrlicher als die SPD, sie überläßt das dem Dezernenten und dessen Einstellung ist klar: keine weiteren Gesamtschulplätze.
Aber vielleicht wird das ja was in einer großen Koalition? Dann sollte die SPD aber auch ehrlicherweise ihr Konzept für die weiterführenden Schulen vorstellen, damit auch die CDU und vor allen Dingen der Wähler weiss, was die SPD unter allen Umständen durchsetzen will – oder will sie sich das offen halten, um dann besser einen Koalitionsvertrag aushandeln zu können?
Bei den Grünen bewegt sich z.B. in puncto Flughafen absolut nichts, da bin ich mir aus Neuwerker Diskussionen sicher (soweit man bei Politikern sicher sein kann), aber bei der SPD gibt es keine konkreten Aussagen, nur wischi-waschi.
Im übrigen schreibe ich anonym, weil ich nicht möchte, dass meine Kinder vielleicht in ihren Schulen Nachteile haben. Und so geht es vielen Eltern.