Kleinode der Natur im Raum Mönchengladbach • Teil III: Das „Mühlenbachtal“ [mit Video]

Karlheinz Büchner [ - Uhr]

Im Bereich der Stadt Mönchengladbach existieren derzeit 16 ausgewiesene Naturschutzgebiete. Diese Gebiete werden hier in loser Folge durch den NABU Mönchen­gladbach vorgestellt, heute das Naturschutzgebiet „Mühlenbachtal“ mit einer Größe von 23,00 ha.

Das Mühlenbachtal erstreckt sich von den Ortschaften Kipshoven bis Rickelrath.

Der Mühlenbach grenzt teilweise den Südwesten der Stadt Mönchengladbach gegenüber dem Kreis Heinsberg ab.

Dank der künstlichen Wassereinspeisung von Rheinbraun (RWE Power) führt der Mühlenbach trotz des Tagebaues Garzweiler überhaupt noch Wasser.

Das Naturschutzgebiet Mühlenbachtal ist Teil des FFH-Gebietes „Schwalm, Knippertzbach, Raderveekes und Lüttelforster Bruch“ und des landesweit bedeutsamen Vogelschutzgebietes „Schwalm-Nette-Platte mit Grenzwald und Meinweg“.

Der Bereich ist Teil des Europäischen Netzes „Natura 2000“.

Zu den herausragenden Lebensräumen dieses naturbelassenen Fließgewässerkomplexes gehören die Feucht- und Nasswälder. In der Bachniederung befindet sich ein großseggenreicher Erlenbruchwald mit einigen Röhrichten und Teichen.

Der Bachlauf ist kaum reguliert und windet sich in zahlreichen natürlichen Schleifen durch das Tal. Der Talboden ist sumpfig und somit vor dem Zutritt des Menschen relativ gut geschützt.

In den Randbereichen schließen sich saure Eichenwälder sowie von der Landwirtschaft intensiv genutzte Weiden an.

An vorkommenden Vogelarten seien beispielhaft erwähnt Krickente, Wasserralle, Schwarzspecht, Teichrohrsänger, Tafelente,  Eisvogel und Nachtigall. Im Jahr 2015 konnten bei einer nächtlichen Erkundung im Bereich des Teiches der Holtmühle mehrere Fledermausarten nachgewiesen werden.

In den Teichen bei Gripekoven leben Nutrias.

An Pflanzenarten seien erwähnt Königsfarn,  knotige Braunwurz, Sumpfsegge, Wasserminze  und Sumpf-Helmkraut.

Im Frühjahr blühen Buschwindröschen, Sumpfdotterblumen und Wiesenschaumkraut.

 


 

Auf Mönchengladbacher Gebiet endet das Naturschutzareal ungefähr in Höhe des Haupteingangs des früheren RAF-Hospitals Wegberg.

Dieses steht seit längerem leer und entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Trittsteinbiotop zwischen dem NSG Knippertzbachtal und dem NSG Mühlenbachtal; denn es verbindet beide Bereiche in nordsüdlicher Richtung.

Die Stadt Mönchengladbach wäre gut beraten, wenn sie das Hospital Gelände als weiteres Naturschutzgebiet unter Schutz stellen würde.

Für Wanderer, die den Bereich des Naturschutzgebietes erkunden wollen, bietet sich ein schöner Rundweg über Genhodderheide, Gatzweiler und Ellinghoven mit Start und Ziel an der Holtmühle an.

Insofern sei auf das zahlreich vorhandene Wanderkartenmaterial verwiesen.

Interessierte Bürger sind beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) – Stadtverband Mönchengladbach- jederzeit willkommen.

Informationen unter www.nabu-mg.de oder telefonisch 02166-671986.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Kommentar zu “
Kleinode der Natur im Raum Mönchengladbach • Teil III: Das „Mühlenbachtal“ [mit Video]”
  1. Dank an Herrn Büchner für die Vorstellung der Mönchengladbacher Naturschutzgebiete, die auch der hiesigen Bevölkerung weitestgehend unbekannt sein dürften.

    Der Status Quo hat mit verantwortlich generationsübergreifendem Naturschutz überhaupt nichts zu tun.

    Ein Großteil von Fläche, Flora und Fauna dieser Gebiete ist wegen der ökologisch unerträglichen Braunkohlesümpfung bereits seit Jahren dem absehbaren Ende geweiht und wird auf Kosten von Stromkunden und Steuerzahlern lediglich noch eine Zeitlang als trügerische Kulisse aufgepäppelt.

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