Kleinode der Natur im Raum Mönchengladbach • Teil II: Der „Gerkerather Wald“ [mit Video]
Karlheinz Büchner [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Im Bereich der Stadt Mönchengladbach existieren derzeit 16 ausgewiesene Naturschutzgebiete.
Diese Gebiete werden hier in loser Folge einzeln durch den NABU MG vorgestellt, heute das Naturschutzgebiet „Gerkerather Wald“.
Das Naturschutzgebiet, das seit 1990 mit der amtlichen Kennung MG-005 besteht und eine Größe von 36.80 ha hat, liegt im westlichen Teil der Stadt Mönchengladbach, nördlich der Ortschaft Gerkerathwinkel und südlich vom Hardter Wald.
Es hat für Flora und Fauna die wichtige Bedeutung eines „Trittsteinbiotops“; denn im Südosten befindet sich nahebei das NSG „Viehstraße“, im Westen folgt das NSG „Knippertzbachtal“ und im Norden das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Hardter Wald.
Die Waldbestände bestehen ganz überwiegend aus Laubholz. Es dominieren Birken und Eichen.
Durch das Gebiet verlaufen ein Hauptweg in Ost-Westrichtung und mehrere Seitenwege in Nord-Südrichtung.
Der Wald stockt teilweise auf Standorten mit überwiegend starker Staunässe. Das Oberflächenwasser (Regen) staut sich auf einer dünnen Lößlehmauflage über dichten Sanden und Kiesen.
Die im Feuchtbereich vorkommenden, für Mönchengladbach seltenen Laubholzbestände zeigen eine typische Artenzusammensetzung wie beispielsweise pfeifengrasreiche Eichen-Moorbirkenbestände.
Innerhalb des Naturschutzgebietes liegen zahlreiche, zeitweise wasserführende Tümpel, die aus früheren Flachskuhlen, aber auch aus Sprengungen resultieren.
Geschichte und Natur gehen hier Hand in Hand: Wasserführende Tümpel bilden jetzt eine Heimat für Frosch und Libelle.
Im Waldgebiet existieren zudem zahlreiche Entwässerungsgräben. Das Wasser versickert hier im Untergrund.
In den letzten Jahren macht sich der Klimawandel bemerkbar. Das Gebiet fällt schneller trocken.
Lediglich auf einer vom NABU Mönchengladbach gepflegten früheren Heidefläche liegt ein Tümpel mit ganzjährigem Wasservorkommen. Nördlich, in den Feldern, findet der Wanderer einen größeren künstlich angelegten Tümpel, der auch ganzjährig Wasser führt.
An Gräsern konnten im NSG „Gerkerather Wald“ u.a. das Pfeifengras, das Sumpf-Straußengras sowie weiches Honiggras festgestellt werden, weiterhin in Restbeständen Heidekraut und verschiedene Seggen- und Binsenarten.
Der mittlere Sonnentau, der früher vorkam, ist leider verschwunden, während noch im letzten Jahr der englische Ginster vorgefunden wurde.
Im NSG „Gerkerather Wald“ gibt es zahlreiche Pilzarten. Im Tierbereich kann man u.a. die Waldschnepfe, verschiedene Spechtarten, zahlreiche Singvögel, Rehe und Füchse beobachten. In den Feldern nördlich des NSG wurden Kiebitze, Wachteln und Rebhühner festgestellt.
Im Jahr 2014 konnte der Autor gemeinsam mit dem Biologen Dr. Alexander Paul mittels Detektor zwei Fledermausarten (Zwergfledermaus und großen Abendsegler) im NSG „Gerkerather Wald“ lokalisieren
Für Radfahrer ist das Befahren des NSG „Gerkerather Wald“ nicht angeraten, da die Wege schlecht befestigt sind. Wanderer werden das Gebiet schnell durchquert haben.
Es bietet sich an, vom Hardter Wald in südlicher Richtung einen Rundgang zu starten, der durch Felder zum Naturschutzgebiet und wieder zurück führt.
Interessierte Bürger sind beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) – Stadtverband Mönchengladbach- jederzeit willkommen.
Informationen unter www.nabu-mg.de oder telefonisch 02166-671986.