Willkommenskultur • Teil IV: Ehemalige ALDI-Filiale soll Flüchtlingsnotunterkunft werden • Turnhallennutzung nicht erforderlich
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Die Stadtverwaltung nutzt in Kürze eine aufgegebene Aldi-Filiale an der Aachener Straße in Holt als Notunterkunft für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen.
Die Unterkunft soll vorsorglich ausdrücklich als Notlösung nur für den Fall genutzt werden, wenn an anderer Stelle keine Kapazitäten zur Unterbringung vorhanden sind.
Durch diese Lösung kann die Belegung von Turnhallen vermieden werden.
Zur Situation: Derzeit sind in Mönchengladbach 1.083 Flüchtlinge in den bestehenden Gemeinschaftsunterkünften und in den von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht.
Weitere 380 Flüchtlinge leben in selbst angemieteten Wohnungen.
Allein im vergangenen Jahr kamen insgesamt 838 Flüchtlinge nach Mönchengladbach. In den ersten Januartagen sind bereits 62 neue Flüchtlinge angekommen.
Die Stadt hat im Jahr 2014 insgesamt 460 neue Unterbringungsplätze geschaffen, errichtet derzeit einen Erweiterungsbau des Flüchtlingsheims in Eicken, das im Oktober fertiggestellt sein soll, und bereitet die Fertigstellung von weiteren 200 Plätzen vorwiegend in Wohncontainern an den Standorten Fleener Weg und Luisental vor.
Allerdings steigen die Flüchtlingszahlen sehr viel schneller als weitere Unterkünfte fertiggestellt werden können.
Die Beschaffung und Aufstellung der Wohncontainer braucht einen zeitlichen Vorlauf, so dass bis zu deren Fertigstellung Zwischenlösungen geschaffen werden müssen, um die der Stadt zugewiesenen Flüchtlinge unterbringen zu können.
„Nachdem uns durch den Eigentümer der ehemalige Aldi-Markt an der Aachener Straße zur vorübergehenden Nutzung angeboten wurde, haben wir in einer gemeinsamen Begehung mit Feuerwehr und Bauordnung die Gegebenheiten vor Ort geprüft und festgestellt, dass hier eine Notunterbringung der Menschen möglich ist“, so Willi Houben, Fachbereichsleiter für Soziales und Wohnen.
„Wir werden im ehemaligen Verkaufsraum des Ladenlokals etwa 80 Betten aufstellen und mit mobilen Trennwänden abgetrennte Bereiche für Familien und kleinere Personengruppen schaffen“, so Houben weiter.
Außerdem wird ein Aufenthaltsbereich geschaffen sowie Dusch- und WC-Container aufgestellt. Betreut wird die Unterkunft durch einen 24-Stunden-Hausmeisterdienst.
„Wir brauchen in Anbetracht der nicht abreißenden Zuzüge die Möglichkeit einer vorübergehenden Unterbringung, die wir aber nur dann nutzen werden, wenn die regulären Unterkünfte voll sind. Alternativ hätten wir eine städtische Sporthalle vorübergehend nutzen müssen. In dieser Zeit hätte dann dort kein Schul- und Vereinssport stattfinden können“, so Houben.
Die Stadt hat mit dem Eigentümer einen Nutzungsvertrag von zunächst neun Monaten abgeschlossen.
Vor Ablauf dieser neun Monate muss erneut abgeschätzt werden, inwieweit durch die Fertigstellung neuer Unterkünfte und einer Inbetriebnahme der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes im ehemaligen JHQ noch eine Notunterkunft notwendig ist.
1.
Hauptredaktion schrieb am 16.01.2015 um 23:10 Uhr:
DIE LINKE erklärt in einer PM „Discounter sind keine Schlafhallen, aber besser als Zelte“, hält jedoch die Unterbringung „auf dem freien Wohnungsmarkt“ für angesagt:
http://www.bz-mg.de/?p=106734