Methangas-Anlage Wanlo: Sturm im Wickrather Wasserglas
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Großer Andrang herrschte im Kreuzherrensaal in Wickrath. Die Bezirksvertretung West tagte in einer Sondersitzung zu der in Wanlo geplanten Methangas-Anlage. Schon weit vor Sitzungsbeginn warteten mehr als 30 Mitglieder der Bürgerinitiative friedlich und geduldig auf Einlass. Alle mit Mundschutz, teils mit Plakaten in der Hand.
Der Mundschutz war der „symbolische Maulkorb“, mittels dessen die Initiative ihrem Protest darüber Ausdruck verlieh, dass ihrem Mitbegründer, Alfred Brücher, ein Rederecht verweigert wurde. Sein Antrag war an der Mehrheit der Sprecher der Fraktionen in der BV West gescheitert, die sich dagegen ausgesprochen hatten.
Dies, obwohl der NVV-Prokurist Paul Rutten und ebenfalls ein beteiligter Landwirt bereits Gelegenheit gegeben worden war, bei einer Sitzung der BV West für die geplante Methangas-Anlage zu „werben“.
In der Sitzung sprachen sich Ursula Klawuhn, Ulrich Mones und Dennis Hutschenreiter (alle SPD) erneut und mit klaren, unmissverständlichen Worten gegen die Anlage und eine weitere Belastung für Wanlo aus.
Sie wirkten entschlossen, ihren Standpunkt nicht aufzugeben. Daran hatte offensichtlich auch der kleine SPD-Parteitag am Tag zuvor nichts ändern können.
Gegen die Methangas-Anlage und vor allem den Standort Wanlo äußerten sich auch Reinhold Giesen und Diether Brüser von Bündnis 90/Die Grünen.
Martin Selt von DIE LINKE erneuerte ebenfalls seine Forderung, auf den Bau der Anlage zu verzichten.
Für die CDU erklärte Ratsherr Peter Feron, dass in der CDU der Prozess der Entscheidungsfindung noch nicht abgeschlossen sei. Darüber hinaus sehe er einiges noch durchaus kritisch und wollte weitere Informationen zu dem Städtebaulichen Vertrag.
Während der Sitzung wurde Alfred Brücher plötzlich nach draußen gerufen. Er staunte nicht schlecht, dass ihn niemand geringeres als die Polizei erwartete!
Fast 10 Beamte waren abkommandiert worden, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Grund für deren Anwesenheit: nichtangemeldete Demo und Verstoß gegen das Vermummungsverbot!
Nett, freundlich aber bestimmt wiesen sie darauf hin, dass dafür Sorge zu tragen sei, dass nach dem Verlassen des Sitzungssaales keine Plakate gezeigt und auch kein Mundschutz getragen werden dürfe. Selbstverständlich musste er auch Angaben zu seiner Person machen.
Bleibt die Frage: Wer hatte dieses Polizeiaufgebot „bestellt“?
6.
Fighter1 schrieb am 9.02.2011 um 13:38 Uhr:
Was sind das nur für „geistige Kleinhirne“, die versuchen einen redlichen und unbescholtenen Bürger zu kriminalisieren?
Wer glaubt, Wanlo mit solchen Spielchen in die Knie zu bekommen, der irrt gewaltig.
5.
deck67 schrieb am 9.02.2011 um 07:54 Uhr:
Es war jedenfalls lustig mit anzusehen wie sich die herbeigerufene Polizei ganz offensichlich selbst fragte, was die Aufregung sollte, da ganz offensichtlich lediglich betroffene Bürger von ihrem Recht gebrauch machten absolut friedfertig und ohne jegliche Störung, einer öffentlichen Sitzung beizuwohnen.
Uns alle hat die Polizeiaktion nur Geld gekostet und die eingesetzten Beamten von wahrscheinlich bedeutend wichtigeren Aufgaben abgehalten.
Nur ein Einschüchterungsversuch ?
4.
DarkGrey schrieb am 9.02.2011 um 00:28 Uhr:
Ich komme aus dem Lachen nicht wirklich heraus….. wenn ich wüsste wer da wohl heute Hausrecht hatte…..ich glaube ich würde mich beoellern…. 🙂
Ab jetzt also, wenn mehr als 5 Bürger einer Sitzung der BV West beiwohnen wollen, sollten sie sich das rechtzeitig überlegen. Man sollte die Beobachtung der politischen Arbeit(?) der BV West als Demo anmelden.
Desweiteren werden wir wohl jetzt ein Problem in unseren Krankenhäusern bekommen. Jedes OP-Team verstößt gegen das Vermummungsverbot. Sollte das OP-Team dann noch aus mehr als 5 Personen bestehen, sollte man die Operation vielleicht auch als Demo anmelden?
Oh mein Gott…. wie tief muss man im Sumpf stecken, um eine solche Aktion überhaupt zu veranlassen?
Wollte jemand vielleicht die überaus ungebetenen und vor allem wohl überflüssigen Bürger loswerden? Rederecht wurde ja schon verweigert. Man lässt nur das sagen was man hören will. Also NNV ist gut….. Bürger sind igittigitt…..
NVV hat Recht und NVV befiehlt, es könnte sein das die BI ne Methananlage stiehlt….
Ignoranz, Angst, Versagen im Amt……. was alles muss man da wohl aufzählen.
Hochachtung vor den genannten Genossen von der SPD. Sie haben die Courage, sich gegen die Parteitagsvorgabe zu stellen. Ob das unserem SPD-(CDU?)-Obermeister (das Wort Bürger in diesem Zusammenhang mag ich nicht nennen) wohl zu Gefallen war?
Aber ich denke mal, dass dies den Kohl in der städtischen Klüngelsuppe auch nicht mehr fett machen wird.
Das Modell Bude hat sowieso ausgedient. Ein Probelauf mit negativem Ergebnis.
Erstaunlich auch die Äußerung von Herrn Feron (CDU). Es besteht noch Informationsbedarf.
Wurden den Vertretern der BV und den entsprechenden Gremien und Ausschüssen vielleicht nicht alle erforderlichen Informationen vorgelegt? Dies als Vermutung, Verdacht, wie auch immer. Bedenklich scheint es aber allemal.
3.
Gandalf schrieb am 9.02.2011 um 00:27 Uhr:
Wenn man das Foto so anschaut, sieht man eindeutig, wie sich da eine „wilde Meute“ Plakate schwenkend zusammenrottet!
🙂
Kein Zweifel, zur Aufrechterhaltung der Ordnung und um die Gefährdung „einer bedeutenden Person“ auszuschließen, war es in diesem Fall unbedingt, ja zwingend, erforderlich, dass die Polizei vollkommen unnötig nach Wickrath beordert wurde!
Peinlich, einfach nur peinlich!
2.
Silvia Seba schrieb am 8.02.2011 um 23:49 Uhr:
Was nutzen alle medizinischen Aufrufe, sich gegen die anrollende Grippewelle zu schützen, wenn „Ordnungshüter“ uns den besten Schutz, den Mundschutz nun verbieten.
Wer bitteschön wahrt meine Rechte auf Gesundheit und deren Schutz?
Nicht einmal das kann Herr Öllers.
1.
herbert schrieb am 8.02.2011 um 23:48 Uhr:
wollte da etwa jemand in seiner bekannten hilflosigkeit den bürgern gegenüber von seinem hausrecht gebrauch machen?