Deutlich mehr Rollstuhlfahrer fanden in diesem Jahr den Weg zur Veranstaltung „Tag der Begegnung“ am 04.05.2012. Diese positive Einschätzung trifft Albert Sturm, seit Mitte Mai 2012 zum Vorstandsmitglied für Menschen mit Behinderungen im hiesigen Kreisverband des Sozialverbandes VdK  gewählt.

In seinem Redebeitrag führte er gleich zu Beginn der Veranstaltung kurz in die breite Thematik der Barrierefreiheit ein, dem in diesem Jahr tragenden Leitgedanken des alljährlich von der Aktion Mensch hervorgerufenen bundesweiten Aktionstages.

Diese positive Einschätzung mag einerseits dem unerwartet schönen Wetter geschuldet sein, doch bewertet der VdK insgesamt den Ort der Veranstaltung als äußerst passend.

In den vergangenen Jahren fand der Tag der Begegnung auf der Hindenburgstraße statt. „Die Shoppingströme sorgen an dieser Stelle zwar für mehr Laufkundschaft, doch auf dem Markplatz Rheydt fanden sich mehr interessierte Menschen ein, die sich mit dem Thema „Behinderungen“ und „Barrierefreiheit“ auseinander setzen wollten“, meint Albert Sturm.

„Vermutlich liegt dass auch daran, dass für gehbehinderte Menschen der Platz insgesamt freundlicher ist“, ergänzt Ehefrau Karin Sturm und hat dabei auch die Begleitpersonen behinderter Menschen im Blick: Gefälle und Stufen erschweren das Schieben eines Rollstuhls.

Aufgrund der Größe des Platzes wäre diese Veranstaltung sogar noch erweiterbar.

Alles in Allem aus Sicht des VdK-Kreisverbands eine Veranstaltung, die in Rheydt auch dauerhaft eine Zukunft hätte.

„Ausgehend von sichtbaren Barrieren spüren wir beim VdK auch die unsichtbaren Hindernisse auf: sei es für Seh- und Hör-Beeinträchtigte, sei es für Mobilitätsbehinderte oder ganz allgemein für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, in deren Folge sich Barrieren in allen Bereichen des öffentlichen Lebens bilden.“

Ein eigens gegründeter Aktionskreis des VdK in Mönchengladbach, von Albert Sturm 2008 initiiert, beschäftigt sich mit diesem unerschöpflichen, jederzeit aktuellen Thema.

Als Rollstuhlfahrer sieht er sich nicht nur selbst unmittelbar mit Barrieren vielfältiger Art konfrontiert, er und Ehefrau Karin haben außerdem ihr Ohr ganz nah bei Betroffenen: Jeden Mittwoch und Samstag führen sie zahlreiche Gespräche im VdK-CityTreff, der zentralen Informationsstelle des VdK Mönchengladbach, wenn es um das Thema „Barrierefreiheit“ geht.

„Der hier in Rheydt beheimatete VdK-City Treff soll eine erste Anlaufstelle sein für Menschen, die Barrieren im täglichen Leben erleben: und zwar als Betroffene und auch als Angehörige von Menschen, deren Einschränkungen die Teilhabe für beide am Leben erschwert.

Im VdK-CityTreff kann man seine Meinung frei äußern, das heißt loben oder tadeln, wie es mit der Barrierefreiheit in unserer doch eigentlichen lebensfrohen Stadt bestellt ist.

Wer sozial fühlt und von einer starken Gemeinschaft begleitet werden möchte, kann im VdK-City Treff auch Mitglied werden“, erläutert Albert Sturm.

Der VdK berät und vertritt seine Mitglieder bei allen sozialrechtlichen Angelegenheiten – notfalls bis vor das Sozialgericht. Dies ist allerdings nur auf der Geschäftsstelle des VdK, Friedhofstraße 39, möglich.

„Wir lassen unsere Mitglieder aber auch nicht alleine, wenn im Sozialen etwas hakt.“ Die menschliche Unterstützung ist Albert Sturm äußerst wichtig: „Deshalb sind wir Mittwochs und Samstags von 10.00 bis 13.00 Uhr für Sie im VdK-CityTreff da.“

Mit den neuen Öffnungszeiten stellen sich Karin und Albert Sturm auf die Bedürfnisse der Besucher des VdK-CityTreffs ein.

Doch damit ist es für den trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung erstaunlich vitalen Rollstuhlfahrer nicht getan: Albert Sturm hat auch den ersten Mönchengladbacher Rollitreff ins Leben gerufen, eine Selbsthilfegruppe für Mobilitätsbehinderte.

„Jeden ersten Samstag eines Monats treffen sich zwischen 10 und 12 Uhr alle mobilitätsbehinderten Menschen, ob zeitlich begrenzt oder dauerhaft, zwanglos und barrierefrei“, erklärt Albert Sturm.

Zu finden ist der VdK-CityTreff in der City Passage Rheydt, erreichbar von der Marktstraße , vom Harmonieplatz und von der Fußgängerzone Hauptstraße.

„Hier finden Sie nicht nur Zuhörer für ihr ganz persönliches soziales Problem, sondern wir geben unsere Erfahrungen und unser Wissen zur Lösung von Problemen gerne weiter.“

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