Stichtag 30. Juli 1994: Schloss Rheydt wieder eröffnet • Abschluss der Sanierungsarbeiten mit einem großen Fest gefeiert
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mit einem großen Schlossfest wurde vor genau zwei Jahrzehnten am 30.07.1994, die Wiedereröffnung von Schloss Rheydt gefeiert.
Rund 40.000 Gäste aus nah und fern feierten drei Tage lang ein fröhliches Fest rund um das Renaissance-Schloss. In seiner Festrede sagte der damalige Oberbürgermeister Heinz Feldhege: “Mönchengladbach hat sich und dem Stadtteil Rheydt das Schloss zurückgeschenkt.“
Danach hatte es noch sechs Jahre früher nicht ausgesehen: Im Januar 1988 waren Risse in einem Trägerbalken des Rittersaals von Schloss Rheydt entdeckt worden.
Unmittelbar eingeleitete Untersuchungen ergaben, dass sich die Balken infolge einer Trockenfäule zersetzt hatten, so dass das Herrenhaus wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste.
Das Ausmaß der Schäden wurde erst nach einer Begutachtung durch Experten deutlich. Rund 25 Millionen D-Mark sollte die Beseitigung kosten.
Da der Stadt die Mittel für die teure Sanierung fehlten, wurde auf Betreiben von Feldhege der Verein „Rettet Schloss Rheydt“ gegründet.
Der Verein sammelte bis zu seiner Auflösung im August 1997 mit Spendenaufrufen und Veranstaltungen die stolze Summe von 1,77 Millionen D-Mark.
Die große Spendenbereitschaft der Mönchengladbacher Bürger überzeugte schließlich auch die Landesregierung: Sie beteiligte sich mit Zuschüssen in Höhe von 16,1 Millionen D-Mark an der Sanierung. Schließlich brachte die Stadt einen Eigenanteil von 10 Millionen D-Mark zur Rettung der barocken Schlossanlage auf.
Mit der Wiedereröffnung 1994 präsentiert sich das Museum nicht nur frisch saniert, sondern auch mit neuem Konzept, das nun das gesamte Areal des Herrenhauses, die Vorburg, die Torburg und die Wallanlagen und Bastionen umfasste.
In der stadtgeschichtlichen Abteilung wird Entstehungsgeschichte und Entwicklung vermittelt. Auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Künstler, die in der Stadt geboren wurden, werden hier vorgestellt.
Die Kasematten – unterirdische Verteidigungsanlagen in den Schutzwällen – sind seit Ende der 1990 er Jahre zugänglich und werden für Ausstellungszwecke genutzt.
In der museal gestalteten Nordostbastion werden zudem archäologische Funde aus römischer und neolithischer Zeit gezeigt.
Das Museum Schloss Rheydt zeigt neben seinen Sammlungen zur regionalen Geschichte und Kunst auch wechselnde Ausstellungen und bietet Kurse für Kinder und Erwachsene an.
Fotos: Stadtarchiv Mönchengladbach